26 (86) ESPERANTO Nr. 4 1929
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Unsere Toten
Mit aufrichtigem Bedauern erhielten wir die Nachrichten über den Tod der folgenden Samideanaoj. Wir sprechen ihren Familien unser Beileid aus.
Trauer umflorte den deutschen Esperanto-Kongress in Frankfurt am Main, der zu Ostern stattfand. Der Tod des Präsidenten des Deutschen Esperanto-Vereins, Dr. Kliemke, war zutiefst spürbar. Ein aufrichtiger Freund und leidenschaftlicher Verteidiger unserer Sache hat die Erde verlassen. Dr. Kliemke starb am 20. Februar 1929 an den Folgen einer Operation und war am 2. Januar 1929 59 Jahre alt geworden.
Von einfacher Herkunft, worauf er stolz war, studierte er Jura und arbeitete einige Jahre lang beim Gerichts (Assesor). Von 1905 war er bei der Deutschen Bank, einem der größten deutschen Bankunternehmen, tätig. Die Deutsche Bank gründete die “Ostafrikanische Eisenbahngesellschaft” in der Kolonie Ostafrika. Dr. Kliemke war bis 1923 Mitglied der Geschäftsführung und Direktor dieses Unternehmens. Er erbrachte wichtige Dienstleistungen in diesem Unternehmen. Viele Jahre reiste er nach Ostafrika. Außergewöhnliche Sprachkenntnisse (er konnte mit den Muttersprachlern dort in deren eigenen Sprache sprechen) erleichterten ihm die Aufgabe. Nach einer Reise nach Persien interessierte er sich für die Bahai-Bewegung, der er bis zu seinem Tod treu blieb.
Dr. Kliemke.
Unter dem Namen Heinrich Nienkamp veröffentlichte er zwei empfehlenswerte Werke in deutscher Sprache: “Fürsten ohne Krone” und “Kultur und Sprache”, die sich bestmöglich für unsere Sache einsetzten. Dr. Kliemke war Esperanto sehr verbunden und half mit Rat und Tat. Der Deutsche Esperanto-Verband wählte ihn zum Präsidenten. Er war nicht nur Mitglied der Bahai-Bewegung, sondern auch in Friedensbewegung aktiv. Der Berliner Bezirk der Deutschen Friedensgesellschaft wählte Dr. Kliemke zum Präsidenten.
Durch einen Unfall in der U-Bahn litter mehrere Monate Krankheit an einer Krankheit im Bein. Immer noch nicht geheilt, humpelte er von Ort zu Ort und beriet die Arbeiter über die Ideale, denen er sich hingegeben hatte. Er wird von seiner Familie, seiner Frau, vier Kindern und vier Enkelkindern betrauert, nicht zu vergessen die Menschen, die mit ihm in Kontakt kamen.<