Eine lange Festtafel, an der Esperanto gesprochen wurde, beherrschte am Abend des 31. Oktober 2018 die Räume des armenischen Restaurants Yerevan in der Treskowallee 89 10318 Berlin. Es hatte sehr gute Kritiken für sein Essen erhalten: Bodenständige armenische Küche, ungewöhnlich, aber sehr angenehm gewürzt, großzügige Portionen, gute Auswahl.
Der Anlass, dieses Restaurant für das regelmäßige Treffen von Esperanto? Plenbuŝe! zu wählen, war Araksja Elbakjan aus Armenien, die mehrere Wochen in Berlin am Botanischen Institut arbeitet. Sie hatte zum Nachtisch Schokolade aus Armenien mitgebracht.
Sie wird am 12. November 2018 in der Danziger 50 in ihrem Vortrag über die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Chatschkare (Kreuzsteine) berichten.
Unter der sachkundigen Anleitung von Araksja konnten die Eigenheiten der armenischen Küche erkundet werden. Das Yerewan hatte armenische Weine und den berühmten armenischen Weinbrandt (Armjanski konjak im Eichenfass gereift) auf der Karte. Neben Trauben wird auch Obst aller Art (Quitten, Erd- und Brombeeren, Kirschen) vergoren, was eine überraschende Verbindung zur Fruchtweinproduktion in Werder an der Havel ergibt. Der Granatapfelwein ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber durchaus wohlschmeckend.
Besonders zu rühmen ist der Bulgur, durch den sich die armenische Küche (eine der ältesten der Welt) von anderen Küchen im Kaukasus unterscheidet, die eher Reis als Beilage verwenden. Die Joghurtsuppe erhält durch die Verwendung von frischen Kräutern (Minze, Koriander) eine überraschende, aber pikante Note. Weitere Rezepte bei der Deutsch-Armenischen Initiative.
So war es ein rundum gelungener Abend, zu dem auch andere Esperanto-Freunde aus der näheren und weiteren Umgebung gekommen waren. So konnte man den Neurologen Dr. Christoph Klawe kennenlernen, der zufällig zu einem Fachkongress in Berlin war. Er ist Redakteur der Fachzeitschrift Medicina Internacia Revuo (MIR), herausgegeben von der Universala Medicina Esperanto-Asocio (UMEA), deren Vorsitzender er ist. Er war von der Vielfalt und dem hohen sprachlichen Niveau der Esperanto-Szene in Berlin überaus angetan. Mit Encarana und Wera hatte er gleich Partner für Fachgespäche.