Hörspiel zu Zamenhof im DLF Kultur

Am Sonntag, den 20. Dezember 2020 um 18:30 Uhr den Deutschlandfunk Kultur (Berlin 89,6 MHz) einschalten! (Weitere Frequenzen, Satellit und Kabel)

Das Hörspiel »Am Rande des Untergangs vergnügt sich das Kapital« von Joël László beschäftigt sich mit Zamenhof und das erscheint dem Sender so wichtig, daß in der Ankündigung nicht nur ein Bild von ihm gezeigt wird, sondern auch eine der einst beliebten symbolischen Darstellungen auf einer Postkarte gezeigt wird.

Eine Utopie der Verständigung: die Universalsprache Esperanto. (Jean Vigne / imago images / Kharbine Tapabor)

Zum Inhalt des Hörspiels heißt es:

Seinen Ausgang nimmt das Hörspiel bei zwei Biografien, die sich 1906 in Białystok kreuzen. In dieser Stadt im heutigen Ostpolen lebte im 19. Jahrhundert eine jüdische Mehrheit. Auf der Straße verständigt man sich gleichzeitig und nebeneinander auf Russisch, Polnisch, Jiddisch und Deutsch. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg kommt es zu grausamen Pogromen an der jüdischen Bevölkerung. Augenzeugen des Pogroms von 1906 sind ein alter und ein junger Mensch, die für einige Zeit fast gegenüber gewohnt haben: Ludwik Zamenhof und David Kaufmann.

Ersterer wird weltberühmt als Erfinder der Plansprache Esperanto. David Kaufman seinerseits nimmt in Moskau den Namen Dziga Vertov an und gilt als ein herausragender Pionier des Stummfilms und des frühen Tonfilms. Seinem Werk „Der Mann mit der Kamera“ stellt er ein Manifest voran, das auf eine neue, alle Menschen vereinigende visuelle Sprache zielt.

Mit einem Reden und Sehen, das den Menschen zu sich hin und weg von der Gewalt zu führen versucht, spricht sich das Hörspiel in die Gegenwart hinein und denkt nach mit Augen, Ohren, dem Mund, Händen und Gliedern.

Man darf die Frage wagen, wie der Autor Joël László, der 1982 in Zürich geboren ist,  der  Theaterstücke und Prosa schreibt und als Übersetzer arbeitet, auf dieses Thema gekommen ist. Er lebt in Basel und promoviert an der philosophisch-historischen Fakultät der dortigen Universität,

Er hat an dem Buch »Dunkelkammern, Geschichten vom Entstehen und Verschwinden« im Suhrkamp-Verlag, Berlin, mitgewirkt.

Zu seiner wissenschaftlichen Karriere heißt es, daß er an der Universität Basel Islamwissenschaft, Osteuropäische Geschichte und Neuere Allgemeine Geschichte studiert hat. 2012 und 2013 war er als Assistent am Seminar für Nahoststudien tätig.

Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am SNF-Projekt “SIBA – Visuelle Zugänge zur vergleichenden Lebensweltforschung in Jugoslawien und in der Türkei, 1920er und 1930er Jahre”. Er beschäftigt sich mit den Städten Istanbul und Ankara.

Seine Forschungsinteressen sind Lebenswelt, Alltagsgeschichte sowie Visual History im späten Osmanischen Reich und der Republik Türkei sowie die Geschichte Ägyptens seit dem 19. Jahrhundert.

Über Roland Schnell

Eo ekde 1969, aktiva ekde 1974.
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