Seit Ostern ist der Trinkbrunnen bereit. Das Wasser kann getrunken werden, wie man auf dem Foto sieht.
Links im Hintergrund die Kirche St. Joseph (Eingang im Moment über die Willdenowstraße). Rechts zwischen den Bäumen die Gedenkstele für Max Josef Metzger, an der auch schon vor der Umgestaltung des Platzes des Verstorbenen gedacht wurde.
Der Trinkbrunnen auf dem Max-Josef-Metzger-Platz in Berlin-Wedding sprudelt wieder. Da der Namensgeber, ein Pazifist und Vordenker der Ökomene, nicht nur selbst Esperanto gesprochen hat, sondern auch Kinder seiner katholischen Jugendgruppe unterrichtet hat, wurden auf der Laufbahn rund um den Platz motivierende Sprüche in Esperanto angebracht.
Die Berliner Wasserbetriebe spendierten einen Trinkbrunnen. Von diesen gibt es inzwischen 160 Stück im Stadtgebiet. Max Josef Metzger hätte sich bestimmt darüber gefreut, denn er war auch Vegetarier, Nichtraucher und kämpfte gegen die Trunksucht, wie die Alkoholkrankheit anfang des 20. Jahrhunderst genannt wurde.
Der Zwang zum Konsum von alkoholischen Getränken in Gaststätten wurde nicht nur wortreich beklagt. Metzger war in Graz verantwortlich für das “Vegetarische Speisehaus” (ohne Alkohol) und eine Fruchtsaft- und Marmeladen-Manufaktur. Mit der Pasteurisierung von Obstsäften sollte eine Alternative zur Herstellung von Obstweinen angeboten werden.
Noch (25. Mär 2021) informiert ein Schild, daß man das Wasser noch nicht trinken solle. Es wird gespült, denn das ganze Jahr 2020 waren die Brunnen außer Betrieb gewesen.
Vielleicht hat man den Tag des Wassers am 22. März zum Anlaß genommen. Ein Trinkbrunnen am Lietzensee ist angekündigt. Die Esperanto-Gruppe hat sich bei ihrem Spaziergang mit Kaffee behelfen müssen. Auch die Große Kaskade war noch trocken gewesen.
Wenn das Wetter mitspielt hat man in den kommenden Frühlingstagen ein Ziel für einen Ausflug. Zu seinem Geburtstag am 3. Februar war das Wetter nicht einladend.
Früher fand am 17. April, dem Tag, an dem er im Zuchthaus in Brandenburg hingerichtet worden war, eine Gedenkveranstaltung statt (teilweise mit Heiliger Messe). Er hatte bis zu seiner Verhaftung am 29. Juni 1943 im Hof hinter der Kirche St. Josef gewohnt. Verschiedene Gedenktafeln und ein Stolperstein vor der Kirche in der Müllerstraße weisen darauf hin.
Aller Pandemie zum Trotz müßte ein ein würdiges Gedenken im Freien mit genügend Abstand möglich sein. Dann kann man auch eines seiner vielen Lieder vortragen.
Der Titel erinnert vielleicht manchen noch an die von der FDJ organisierte Jugendkampagne “Max braucht Wasser“ 1948/49 für den Bau einer Wasserleitung von der Saale zur Versorgung des Stahlwerks Unterwellenborn.