(Deutsch) Sommerfest am 18. August, das öffentliche Interesse und unsere Spendensammlung

Unter der Zamenhofeiche äußerten sich (siehe Fotos v.l.n.r.) Nadine Lorenz für die Stadtagenten , Christoph agi Böhm, Künstler und Leiter der Galerie bauchhund, Marco Schulze Geschäftsführer von A-Z Hilfen Berlin, Henning Vierck, Geschäftsführer des Comeniusgarten, Dr. Fritz Felgentreu, Bezirksvorsitzender der SPD in Berlin-Neukölln, Adler A.F., Münchner Künstlerin, Sebastian Kirf, Vorsitzender des Deutschen Esperanto-Bundes, Stephan Schneider, Esperanto-Liedermacher und Sänger, Alessandra, italienische Esperanto-Sprecherin, Ronald Schindler, stellvertretender Vorsitzender des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg, Pater Alois Hofmann Pfarrer an der Katholischen Kirche St. Richard, Peter Bäß, emeritierter evangelischer Pfarrer und Esperanto-Lehrer in Neukölln.

Unter der Zamenhofeiche äußerten sich (siehe Fotos v.l.n.r.) Nadine Lorenz für die Stadtagenten , Christoph agi Böhm, Künstler und Leiter der Galerie bauchhund, Marco Schulze Geschäftsführer von A-Z Hilfen Berlin, Henning Vierck, Geschäftsführer des Comeniusgarten, Dr. Fritz Felgentreu, Bezirksvorsitzender der SPD in Berlin-Neukölln, Adler A.F., Münchner Künstlerin, Sebastian Kirf, Vorsitzender des Deutschen Esperanto-Bundes, Stephan Schneider, Esperanto-Liedermacher und Sänger, Alessandra, italienische Esperanto-Sprecherin, Ronald Schindler, stellvertretender Vorsitzender des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg, Pater Alois Hofmann Pfarrer an der Katholischen Kirche St. Richard, Peter Bäß, emeritierter evangelischer Pfarrer und Esperanto-Lehrer in Neukölln.

Der Esperantoplatz in Berlin-Neukölln hat seit seiner Namensgebung im Dezember 1991 schon einige Veranstaltungen, auch Feste erlebt. Das größte war wohl das Drei-Plätze-Fest im Jahr 2007, als der mit EU-Mitteln neu gestaltete Platz der Öffentlichkeit übergeben wurde. Damals war ein Weg angelegt worden, wodurch in der Mitte des Platzes eine Kreuzung entstand an deren Rand die Zamenhofeiche mit der Gedenktafel steht und auf der im Straßenpflaster ein hellerer Kreis mit dem Esperantostern darin gestaltet wurde.
Dass verschiedene am Esperantoplatz Interessierte sich zu einer Aktion wie der am 18 August dieses Jahres zusammenfanden: „Rede Klartext unter der Zamenhofeiche!“, das ist neu.
13 öffentliche Auftritte gab es unter der Zamenhofeiche und viele Gespräche, die es ermöglichten, Leute und Gruppierungen mit ihren Auffassungen kennen zu lernen. Anwohner, Passanten, Vertreter von Vereinen und Institutionen rund um den Platz, Esperantosprecher, Künstler, Politiker und andere kamen ins Gespräch, insgesamt beteiligten sich fast 70 Menschen, machten auf den miserablen Zustand des Platzes aufmerksam, suchten gemeinsam nach Lösungen und Ideen und packten zu, um den Platz zu gestalten .
Erstes Verständnis für die unterschiedlichen Ansätze und Sichtweisen zu entwickeln und Gemeinsamkeiten zu entdecken, das ermöglichte diese Veranstaltung.

Unter der Zamenhofeiche äußerten sich (siehe Fotos v.l.n.r.) Nadine Lorenz für die Stadtagenten , Christoph agi Böhm, Künstler und Leiter der Galerie bauchhund, Marco Schulze Geschäftsführer von A-Z Hilfen Berlin, Henning Vierck, Geschäftsführer des Comeniusgarten, Dr. Fritz Felgentreu, Bezirksvorsitzender der SPD in Berlin-Neukölln, Adler A.F., Münchner Künstlerin, Sebastian Kirf, Vorsitzender des Deutschen Esperanto-Bundes, Stephan Schneider, Esperanto-Liedermacher und Sänger, Alessandra, italienische Esperanto-Sprecherin, Ronald Schindler, stellvertretender Vorsitzender des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg, Pater Alois Hofmann Pfarrer an der Katholischen Kirche St. Richard, Peter Bäß, emeritierter evangelischer Pfarrer und Esperanto-Lehrer in Neukölln.
Organisiert hatten das Fest die Esperanto-Liga Berlin und A-Z Hilfen Berlin, unterstützt durch die Galerie bauchhund, die Katholische Kirchengemeinde St. Richard, die Stadtagenten und das Quartiersmanagement Richardplatz Süd.
Die Performance der Münchner Künstlerin Adler A.F. eröffnete das Programm. Sie zog alle sofort in ihren Bann. Ausdrucksvolle Tanzbewegungen, ein wohlinszeniertes Schreien und Pfeifen und die sich steigernden Ausrufe: Wem gehört die Stadt? Uns gehört die Stadt! Die Zuschauer stimmten mit immer stärkerem Engagement ein, bis es gemeinsam über den Platz schallte: „Uns gehört die Stadt.“
Pfarrer Alois Hofmann, dessen katholische Kirche St. Richard eine Sehenswürdigkeit am Esperantoplatz darstellt, hatte gerade die Heilige Messe zusammen mit dem evangelischen Pfarrer Peter Bäß teils auf Deutsch, teils auf Esperanto zelebriert. Eine öffentliche Führung durch seine 1975 geweihte mit Kunstwerken reich ausgestattete Kirche hatte auch schon stattgefunden.
Jetzt sprach der Pfarrer als erster seine Gedanken aus und meinte, dass „ein Komitee entstehen könnte, das sich um diesen Platz kümmert, und vor allem kommunikativ irgendwo nach außen tritt“ Er wünscht sich gepflegtere Grünanlagen und Rücksicht von Seiten derjenigen „die diesen Platz auch ein Stück bewohnen“, auch nachts. „Ab und zu eine Performance“ hätte er gern. „Als ich meinen 60. Geburtstag feierte, hatte ich natürlich eine Musikkapelle aus meiner Heimat (Franken). Es war im Februar, aber hier auf dem Platz war dann Platzkonzert.“, erzählte er begeistert.
Marco Schulze, Geschäftsführer von A-Z Hilfen Berlin informierte: „Unser Träger hat hier bereits seit 2006 diesen Standort und ist dadurch mit dem Esperantoplatz schon lange verbunden.“ Marco Schulze kennt die Ecke erst seit Januar und stellte fest: „Deswegen habe ich jetzt die Chance, mit relativ frischen Augen diesen Kiez, die Straße, den Platz anzuschauen, und war erst mal schockiert…
Unser Träger kümmert sich in erster Linie hier um Mietnotfälle, um Wohnungsnotfälle, um Menschen, die ihre Wohnung verlieren, die in soziale Schieflage geraten, die in Berlin auf der Straße landen oder in Gefahr sind, auf der Straße zu landen. Davon gibt es in Berlin eine ganze Menge… wir von A-Z Hilfen müssen die Entwicklung natürlich mit Sorge betrachten,…
Wir haben gerade ein neues Projekt eröffnet zum 1.7.: Wohngemeinschaften für junge Leute, 18 Jahre bis 28 Jahre ist unsere Zielgruppe… 21 Plätze in Wohngemeinschaften, wo wir junge Leute aufnehmen können.“
Ronald Schindler, der stellv. Vorsitzende des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg, hatte mit einigen anderen schon seit 9 Uhr morgens Unkraut gejätet und Müll aufgesammelt und thematisierte das nun in seinem Beitrag, erstaunte dann aber die Zuhörer mit der Information wo überall in der Welt es Esperantoplätze gibt: u. a. in Österreich, Großbritannien, Schweden, der Schweiz, in Bulgarien und Frankreich. In Deutschland gibt es 5 und in Brasilien sogar 9. Auch in Spanien, in Italien und Holland gibt es Esperantoplätze. „Manche sind nur klein. Dieser hier gehört schon zu den großen wie auch der in Graz, der leider Gottes viel schöner aussieht.“
Der Neuköllner SPD-Vorsitzende Dr. Fritz Felgentreu meinte: „Ich finde es … ganz toll, dass diese Veranstaltung hier stattfindet und mal wieder das öffentliche Bewusstsein gelenkt wird auf diesen Platz und dass es verbunden wird von der Esperanto-Liga und von A-Z Hilfen mit so einem bürgerschaftlichen Ansatz, dass man sagt: Wir müssen das hier alle zusammen machen, müssen uns alle zusammen darum kümmern,…“ Besonderen Respekt zollte er der Arbeit von A-Z Hilfen Berlin und bekräftigte: „… dieser gesellschaftspolitische Ansatz, den Sie da verfolgen, … passt eben auch mit zu dem Konzept dieses Platzes.“
Seine guten Wünsche zum Gelingen des Festes sprach der Altphilologe Dr. Felgentreu in Latein, dazu bemerkend: „Ich denke, dass man den Gedanken der Völkerverständigung, der sich da im Esperanto ausdrückt, in allen Sprachen versteht.“
Ihre Freude, auf dem Esperantoplatz in Berlin zu sein und ihre guten Wünsche für das Fest, brachte die italienische Esperantosprecherin Alessandra aus Vercelli zum Ausdruck.
Henning Vierck , der Geschäftsführer des Comeniusgartens, ist den Berliner Esperantofreunden gut bekannt. Er war 1992 bei der Pflanzung der Zamenhofeiche mit dabei und hatte uns durch den damals gerade entstehenden benachbarten Comeniusgarten geführt. Anknüpfend daran dass so wie Zamenhof sein Esperanto auch Comenius eine Universalsprache geschaffen hatte, nannte er als Kernsatz von Comenius: „Die Rede ist die Substanz des Friedens.“ und setzte erläuternd fort: „Plätze sind die Orte in einer Stadt, an denen gesprochen wird, das heißt: Es sind eigentlich immer die Orte des Friedens. Dort, wo gesprochen wird, ist Frieden.“
Der Künstler Christoph agi Böhm, seit 7 Jahren Leiter der Galerie bauchhund nahe dem Esperantoplatz, charakterisierte den Platz als „Durchgangsplatz“, als „Lebensader in den Stadtteil und aus dem Stadtteil heraus“. Sein Eindruck: Der Müll wird eher von den Vorübergehenden hinterlassen. „Die hier mit dem Bier sitzen, die kommen morgens mit dem Mülleimer und sammeln den Müll weg und richten sich hier gemütlich ein.“ Für die Pflege des Platzes ist seiner Meinung nach die öffentliche Hand zuständig. Die Vitrine mit dem Informationsplakat zum Esperantoplatz hat er schon gereinigt und repariert.
Wichtig ist ihm: „Der Name Esperanto ist eigentlich die Idee dieses Platzes.“ Das bedeutet, „von Völkerverständigung zu träumen und von Sprache als Möglichkeit des Zusammenlebens.“ Und er erinnerte daran:„…wir Künstler bieten uns seit langem an, durch ein sichtbares, ein optisches Zeichen diesen Platz auch noch aufzuwerten.“
Nadine Lorenz sprach für die Stadtagenten: „Wir sind ein Umweltprojekt zur Stärkung des Umweltbewusstseins mittels praktischer Maßnahmen. Dieses Projekt startete im Mai, und wir arbeiten eng mit dem Quartiersmanagement zusammen und werden gefördert vom Programm Soziale Stadt.“ Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatten sie Pflanzen besorgt, sich um Patenschaften bemüht und sich mit dem Grünflächenamt in Verbindung gesetzt, um den Antransport von frischer Erde und den Abtransport der Abfälle zu organisieren.
Sie fanden viele Helfer, so dass am Ende des Festes ein großer Teil der Grünflächen gepflegt und ein Teil neu bepflanzt war.
„Wir sind immer ein ganz guter Ansprechpartner, wenn es darum geht: Ich würde gern aktiv werden im öffentlichen Raum. Wer kann mir da helfen? Wer kann mich da unterstützen?“ so warb sie.
Aus Emden war der Vorsitzende des Deutschen Esperanto-Bundes auf den Berliner Esperantoplatz gekommen. Er verwies auf das Thema des Esperanto-Weltkongresses in Reykjavik: “Inseln, die sich nicht isolieren“ und knüpfte da an: „Hier am Esperantoplatz geht es jetzt nicht darum, dass ihr alle Esperanto lernt, es geht weiter darum, sich nicht voneinander zu isolieren, sondern sich mit den anderen, die an diesem Lebensraum interessiert sind, zu verständigen über die Probleme, über die Wünsche und damit an die Öffentlichkeit zu gehen, so wie es heute hier auch geschieht.“
Mit der Idee, „von den Esperanto-Stunden, die ich ab und zu erteile… die eine oder andere auf diesem Platz unter freiem Himmel durchzuführen und bei der Gelegenheit die Esperanto-Erfahrung der Mitwelt zu erweitern“, schloss Peter Bäß den Reigen der Reden unter der Zamenhofeiche ab.
Viel Beifall erhielten der Esperanto-Liedermacher und Sänger Stephan Schneider für seine Lieder mit Gitarrenbegleitung „Ne Multe Pli (Kaj Tiel Plu)“ – „Nicht viel mehr (Und so weiter)“ und „Mi estas nur hom‘“ – „Ich bin nur ein Mensch“ und die Musikgruppe QUERBEET (KLEZMER & MEHR), die die Pflanzaktion auf dem Platz musikalisch begleitete.

Klezmermusik

Alle Künstler traten ohne Honorar auf und unterstützten damit das Anliegen der Aktion.
Vielerorts in Berlin fallen derzeit Litfaßsäulen mit dem Logo der Aktion „Zerstörte Vielfalt“ auf. Eine Ausstellung auf dem Esperantoplatz im Rahmen dieser Aktion erinnerte während des Festes an den Neuköllner Reformpädagogen und Esperanto-Lehrer Wilhelm Wittbrodt, dessen Reformschulprojekt und Esperantounterricht 1933 beendet wurden.
Wir konnten diese Ausstellung mit Unterstützung des Heimatmuseums Neukölln, des Bundesarchivs und der Enkeltochter Wilhelm Wittbrodts, Frau Dr. Hella Wieland gestalten.
Einiges ist im Zusammenhang mit dem Fest bereits geschehen. Die Vitrine wurde repariert und das Informationsplakat zum Esperantoplatz darin erneuert.
Das Natur- und Grünflächenamt des Bezirks hat das Aufstellen neuer Bänke und die Erneuerung der Barrieren um die Grünflächen veranlasst.
Das freute natürlich auch unseren herzlich begrüßten Ehrengast Frau Eva P. Schmidt, die Tochter von Eva Hoffmann, der Initiatorin der Namensgebung des Esperantoplatzes.
Die Künstlerin Adler A.F. und der Künstler Christoph agi Böhm haben Erfahrung und Ideen und könnten eine künstlerische Aufwertung des Platzes beginnen, wenn unsere Spendenaktion Erfolg hat. Das originelle Jubiläum „111 Jahre Esperanto in Berlin“ wäre 2014 ein guter Rahmen für ein Fest auf dem künstlerisch aufgewerteten Esperantoplatz.
Unterstützen Sie unsere Spendenaktion für die künstlerische Aufwertung des Esperantoplatzes!
Empfänger: Esperanto-Liga Berlin / Verwendungszweck: “Spende Esperantoplatz”
IBAN: DE38100100100070550102 / BIC: PBNKDEFF100 (Berlin)
Bank: Postbank Kontonummer: 70550102 (Postbank Berlin) 7 BLZ: 10010010

Schauen Sie auch auf die Seiten des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg mit den Informationen zu den Aktionen rund um den Esperantoplatz: http://www.esperanto.de/bb/esperantoplatz-aufwerten/ !

Fritz Wollenberg

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