De Berlin al Varsovio

Tradukita post kompletigo de germana versio

In der Periode, in der Zamenhof mit seiner Familie die Bahn benutzte, gab es die heute übliche durchgehende Verbindung über Posen noch nicht. Kurz hinter Posen verlief die deutsch-russische Grenze. Man musste über Piła Główna (Schneidemühl), das ein wichtiger Eisenhbahnknoten war. Man konnte auch die Preussischen Ostbahn nach Königsberg über Kostrzyn (Küstrin) nehmen, die heute nur für den Regionalverkehr benutzt wird. In Bromberg und Thorn konnte man auf die Strecke nach Warschau wechseln und in Alexandrowo  18 km südlich von Thorn die Grenze passieren. Der Ort hiess ursprünglich ­Trojanów. Er wurde nach einem Treffen des Deutschen Kaisers mit dem russischen Zaren 1879 umbenannt und erhielt Stadtrecht.
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Hier entstand dann 1880er Jahren ein prächtiger Bahnhof im Stil der französischen Neorenaissance. Im Nordflügel gab repräsentative Appartements für bedeutende oder vermögende Gäste, die so genannten »Zarenzimmer«. 1914 gab es immerhin 6 durchgehende Züge.

Als sich durch den Versailler Vertrag der Grenzverlauf änderte sank der Bahnhof zu einem unbedeutenden Haltepunkt an einer Nebenstrecke herab.

Die heutige Strecke Kutno – Piła über Bydgoszcz Główna der Polnischen Staatsbahn PKP

Hier war es, wo 1914 die Ausreise der Familie Zamenhof in ihre russische Heimat scheiterte. Sie mussten zurück nach Berlin und konnten nur über Skandinavien und St. Petersburg nach Warschau zurückkehren. Vermutlich war einfach der Zugverkehr von Thorn über die Grenze eingestellt worden.

Nach einer Beschreibung von Dr. Max Friederichsen dauerte 1902 die Fahrt von Berlin (Abfahrt 11 Uhr) bis zur Grenze (Ankunft 7 Uhr morgens) gut 8 Stunden für 401 km. Nach der Zollkontrolle fuhr der Zug um 9 Uhr weiter nach Warschau. Gesamtreisezeit Berlin -Warschau also rund 12 Stunden.