Als Jude das 20. Jahrhundert überlebt zu haben, kann man als repektable Leistung betrachten. Der Enkel von Josef Berger hat die Lebensgeschichte seines Großvaters aufgeschrieben und unter dem Titel »Auf der Suche nach einer Heimat« beim Beggerow Verlag als Band VI der Reihe »Die Unruhe der Zeitzeugen des Holocaust« veröffentlicht.
Für den »Child Survivors Deutschland e. V.« wird dier Reihe von Dr. Philipp Sonntag, herausgegeben, der auch Vorstandsmitglied der Esperanto-Liga Berlin-Brandenburg ist.
Zu den Erinnerungen von Josef Berger gehört auch ein Besuch bei Ludwig Zamenhof in Warschau, der als Augenarzt einen guten Ruf genossen hat und die kleine Tochter der Bergers heilen sollte. Zamenhof war erfolgreich und so konnte Gabriel Berger 1988 seine Tante in Mexiko besuchten. Dort starb sie 2004 im Alter von 96 Jahren (Seite 59 – 63).
Der Verlag hat freundlicherweise den betreffenden Auszug aus dem Buch (Seite 65 – 68) zur Verfügung gestellt. Der Autor Gabriel Berger hat etwas intensiver mit Esperanto beschäftigt und ist nach Bialystok in die Geburtsstadt von Zamenhof gefahren.
Er hat die Tafel abgebildet, die in Warschau dort angebracht wurde, wo einst die Praxis von Zamenhof war und wo ihn die Familie Berger aufgesucht hat. Das Haus wurde, wie das ganze Warschauer Ghetto nach dem Aufstand 1943 von den Nazis zerstört.
Gabriel Berger merkt mit Bedauern an, daß der Name Zamenhof in Polen bekannt ist, aber oft nicht erwähnt wird, dass er Jude war.