Anscheinend hat es Anna und Dimitri aus Moskau in Berlin ganz gut gefallen. Nur wenige Wochen nach ihrem Vortrag im Kulturzentrum Prenzlauer Berg in der Danziger Strasse 50 waren sie erneut zu Gast. Anna Striganowa sprach über Märchen und präsentierte ihre handlichen Büchlein, die im familieneigenen Verlag “Impeto” produziert werden. Sie sind mit farbigen Abbildungen von Puppen geschmückt, die von Anna selbst hergestellt, aber für kein Geld der Welt verkauft werden.
Es entspann sich eine rege Diskussion unter dem Dutzend Zuhörer über Märchen und das Esperanto-Verlagswesen im allgemeinen. Anna Striganowa und Dmitri Schewtschenko sind nicht nur ein Ehepaar, sondern auch in dem Verlag tätig, der von Jahrzehnten von den Eltern von Dmitri in Moskau gegründet wurde. Der Verlag wurde legendär durch die Übersetzungen der Werke von der Strugazki-Brüder. Laut Anna und Dima eine der wenigen Autoren, die ein Honorar bekommen hätten. Esperanto-Schriftsteller begnügen sich meist mit der Ehre sich gedruckt zu sehen.
Anna und Dima sind auch die Redakteure der Zeitschrift “Esperanto” des Esperanto-Weltbundes UEA. Insbesondere Anna hat frische Ideen zum Aufpeppen des traditionell drögen Layouts eingebracht.
Roland Schnell