Zeitgleich mit dem Zamenhof-Fest in Berlin am 15.12.2018 findet um 19:00 Uhr die Esperanto-Weihnachts-/Zamenhoffeier des Esperanto-Zentrums Herzberg (ICH) statt. Aber nicht in Herzberg, sondern im “Freiheiter Hof” in Osterode-Freiheit.
Von Osterode nach Klausthal führt die neue Straße (»8A«) zunächst durch Freiheit, Dorf mit 1389 Einw. (bedeutende Wollenfabriken), im schönen Lerbachtal, an den Restaurationen Waldquelle und Hüttenschenke vorüber, r. Lerbacher Hütte (Kgl. Eisenhütte mit Emaillierwerk), r. an der Umbiegung der Chaussee neben dem Hüttenteich Fundstelle für Band-Jaspis (Adinole) und Blatterstein (Meyers Reisebücher – Harz, 1902 – 17. Auflage)
Die Esperanto-Bewegung von Berlin verbindet mit der Stadt Osterode eine wahre Lichtgestalt. Bevor der später als »Lichtarzt« bekannte Gottlieb Breiger seine Praxis in Berlin eröffnete, betrieb er eine »Elektrische Lichtbadeanstalt« in Osterode.
Die »Elektrische Lichtbadeanstalt« in Osterode wurde von Dr. Axel Sjöström weitergerführt, der in verschiedenen Reiseführern vom Anfang des 20. Jahrhunderts erwähnt wird. Sein Name findet sich auf der Ehrentafel für die 187 Opfer des Ersten Weltkriegs, die am April 1924 am damaligen Rathaus angebracht wurde.
In Berlin hatte Breiger seine Praxis in der Luisenstrasse direkt neben der Charité und machte dafür Werbung in Esperanto-Zeitschriften. Der Sanitätsrat Breiger war Mitglied der exklusiven »Rondo de la 11« (beschränkt auf 11 höchst honorige Mitglieder), die 1914 in seiner Praxis (NW. 6, Luisenstr. 51) zusammenkam.
Er warb sogar damit, dass zwei seiner Fachärzte Esperanto sprechen würden.
Es ist nicht ganz eindeutig geklärt, ob der früher bekannte Begriff »Höhensonne« auf sein »Altmontarsunbano« zurückgeht. Es stand jedenfalls in Verbindung mit Firmen, die solche Geräte anfangs für Arztpraxen und später für den Hausgebrauch hergestellt haben.
- Das wurde inzwischen durch das Niklaus Ingold über Lichtduschen bestätigt, wo Breigers Rolle auf Seite 90 erwähnt wird.
Bevor er sich mit den Heilkräften des Lichts befasste, hat Breiger patentierte Gipsbandagen entwickelt, die weithin gelobt wurden. Dazu nutzte er die Gipsvorkommen in Osterode. Auch als Betriebsarzt in den Bleiwerken trat er in Erscheinung. Ungeachtet der rauchenden Schlote der Bleifabriken und Gipsbrüche präsentierte sich Osterode als Luftkurort.
Breiger gehörte zu den Vertretern der Naturheilkunde. Der Verlag von Borel, durch den viel Esperanto-Literatur verbreitet werden konnte, machte einen grossen Teil seines Umsatzes und vermutlich auch seines Gewinns mit naturheilkundlichen Zeitschriften und Büchern, darunter die Zeitschrift »Der Naturarzt« und praktischen Ratgebern, wie von Rose Stolle, »Schönheits-Pflege : Winke und Ratschläge zur Erhaltung der Schönheit des Weibes« später in der Übersetzung von Jean Borel als N-ro 17 in der Reihe Esperanta Biblioteko Internacia unter dem Titel »Konsiloj pri Higieno« erschienen.