Die aktuelle Ausgabe (Mittwoch, 29. Mai 2019) der kostenlos verteilten»Berliner Woche« hat auf Seite 2 einen halbseitigen Beitrag zur Einweihung des Max-Josef-Metzger-Platzes in Wedding.
Dabei wird auch Esperanto erwähnt.
Eine Besonderheit ist das neue Informationssystem, das über
den Namensgeber und die Geschichte des Platzes informiert.
Vier im Boden eingelassene Tafeln aus Cortenstahl berichten über das Leben und Wirken des Priesters Max-Josef Metzger, der aufgrund seiner pazifistischen Überzeugungen von den Nationalsozialisten 1944 hingerichtet wurde.
Max Josef Metzger lebte in der Willdenowstraße 8 hinter der Kirche St. Joseph. Neben den historischen Fakten wird auch Metzgers Geisteshaltung gestalterisch im Park aufgenommen.
Weil der katholische Pfarrer sich für die Plansprache Esperanto engagierte, sind auf der Laufbahn Worte wie „strecken“ oder„bücken“ aufgemalt und in Esperanto übersetzt.
Metzger war Herausgeber der Esperanto‐Zeitschrift Katolika Mondo und richtete in Graz ein internationales katholisches Esperanto‐Büro ein.
Der Text erwähnt leider nicht, dass das Esperanto-Engagement von Metzger auf den »Tafeln aus Cortenstahl« bislang nichts zu erkennen ist. Vielleicht werden die Texte besser erkennbar, wenn der Rost sein Werk tut.
Und das Engagemen von Metzger es war viel facettenreicher als die Herausgabe der Zeitschrift »Katolika Mondo« und ein »internationales katholisches Esperanto‐Büro« (gemeint ist vermutlich die IKA (Katholische Internationale), die tatsächlich in der ersten Zeit ihr Büro bei Metzger in Graz hatte.
In dieser Zeit kümmerte er sich auch um die Jugendarbeit (Schutzengelbund) und hielt Vorträge vor Kindern.
In einem dieser Vorträge bekannte er sich zu einer gesunden (vegetarischen) Lebensweise. Gestand aber auch, dass er Apfelstrudel nicht verachte, weil das eine »gesunde und zuträgliche« Mehlspeise sei.
Der Nachdruck des Vortrags in der „Grazer Mittags-Zeitung“ vom 11. Mai 1916 ist hier nachzulesen.
Das Christkönigs-Institut in Meitigen, das in seinem Archiv die Schriften von Max Josef Metzer bewahrt, wurden zwei Jahrgänge der Zeitschrift mit dem Titel »Katholische Jugendzeitschrift« entdeckt, die ebenfalls von Metzger herausgegeben wurde. In der in jeder der monatlichen Ausgaben findet sich ein solches Gespräch von Onkel Max mit seinen Nichten und Neffen.
Nach einem Besuch beim Völkerbund in Bern geht er auf das Sprachproblem ein, erläutert dann die Vorzüge von Esperanto und von da an erschien eine »Esperanto-Ecke« in jeder Ausgabe, die ein Kind- oder jugendgerchter Sprachkurs war.