Am Vorabend des Gründonnerstags, dem 17. April 2019 fand in der Kirche St. Joseph (Müllerstrasse 161, Wedding) die Gedenkmesse für Max Josef Metzger statt. In seiner Predigt erinnerte Domprobst Prälat Tobias Przytarski daran, dass Metzger bis zu seiner Verhaftung neben dieser Kirche gewohnt hatte. Im Anschluss an die Messe wurde ein Kranz der »Gemeinde St. Joseph Pfarrei St. Elisabeth« vor der Gedenktafel in der Willdenowstrasse angebracht.
Da das Gedenken an den Tod von Metzger in diesem Jahr in die Karwoche fiel, ging Domprobst Przytarski die Parallelen zwischen Metzger und der Passion Christi ein. Auch bei Jesus war Verrat im Spiel, so wie bei dem Memorandum, das nicht an einen Vertrauten aus der ökumenischen Bewegung, sondern an die Gestapo weitergeleitet wurde. Domprobst Przytarski zitierte Passagen aus dem Text, worin unter anderem eine »fortschrittlichen Sozialpolitik (Sicherung von Arbeit, Verdienst und Lebensmöglichkeit für alle, Nationalisierung aller Bergwerke, Kraftwerke, Eisenbahnen, sowie des Großgrundbesitzes an Feld, Wald und Seen, soziale Steuerpolitik unter Schonung der Schwachen)« und eine »eine redliche Friedenspolitik auf der Grundlage sittlicher Wahrheit und Treue sowie sozialer Gerechtigkeit« gefordert wurden.
Das war genug, um Metzger wegen »Hochverrats« zum Tode zu verurteilen, eine Strafe, die ebenfalls eine Parallele zu Jesus Christus darstellt.
In den Fürbitten wurde auch gebeten, das Verfahren zur Seligsprechung bald zu Ende zu bringen, das vor fast 2 Jahrzehnten eingeleitet wurde und wo die Entscheidung des Vatikans abgewartet werden muss.
Das Engagement von Metzger für Esperanto wurde leider nicht erwähnt, aber die Esperanto-Liga Berlin wurde eingeladen, am Patronatsfest der Gemeinde St. Joseph am 5. Mai 2019 im Innenhof hinter der Kirche teilzunehmen. Wie in schon in früheren Jahren kann man dort über Esperanto allgemein und über die Tätigkeit christlicher Esperanto-Organsationen informieren.
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