Dr. Kliemke (Berlin) beim Herzog von Braunschweig 1911

Es wehten keine grünen Fahnen über dem Herzogsschloß in Braunschweig als am Abend des 18. Februar 1911 die geistige und politische Elite des Herzugstums vom Landesherren zu einem Vortrag über Esperanto zitiert worden waren.

Die restaurierte Schloßfassade heute (Quelle)

Etwa 40 Teilnehmer, darunter der Oberbürgermeister, die Minister, verschiedene Schuldirektoren und Vertreter der Industrie hörten im großen Saal des Schlosses einen Vortrag von Dr. Ernst Kliemke aus Berlin. Danach konnten Fragen gestellt werden. Auf besonderen Wunsch des Herzog-Regenten-Paares trug Dr. Kliemke ein Gedicht von Heinrich Heine in der Übersetzung von Zamenhof (En sonĝo princinon mi vidis) vor. (deutsch und englisch)

Von Staatsanwalt Adolf Reinking (später Vorsitzender des Deutschen Esperanto-Bundes) gibt es einen detaillierten Bericht im Germana Esperantisto Nr. 4 von 1911 über den Ablauf des Abends. Es wurde als großer Erfolg betrachtet, weil alle bekannten Einwände gegen Esperanto zurückgewiesen werden konnten. Die Übersetzung des Beitrags und das Orginal kann man hier nachlesen. Resonanz auch in “The British Esperantist” 1911 Juni.

Der Herzog-Regent Johann Albrecht besuchte einige Wochen später mit seiner Gattin Elisabeth zu Stolberg-Roßla in Berlin den Esperanto-Stand bei der “internationalen Ausstellung für Reise und Fremdenverkehr” und ließ sich dort von Dr. Kliemke durch den relativ umfangreichen Stand führen.

Sie hatten viel gemeinsam, da Kliemke der Direktor der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft im heutigen Tansania und Johann Albrecht von Mecklenburg der Vorsitzende des Deutschen Kolonialvereins war. Bei der Kolonialtagung in Belin 1910 war Kliemke für Esperanto als Verständigungssprache in den Kolonien eingetreten und hatte dazu in Zeitschriften veröffentlicht.

In Braunschweig war Esperanto schon lange präsent und beim Vortrag im Schloß berichtete Prof. Dr. Eduard Freise, der Leiter der örtlichen Drogistenschule über Schulversuche zu Esperanto. Es gab schon mehrere Gruppen, davon eine der Arbeiter-Esperantisten, mit regelmäßigen Trefffen.

Der historische Ort im Schloß kann nicht mehr im Orginalzustand besichtigt werden, da das Schloß im 2. Weltkrieg beschädigt und später abgebrochen wurde. Ein Teil wurde rekonstruiert und bietet mit historischem Mobiliar einen Eindruck von der Ausstattung, die Dr. Kliemke 1911 noch gesehen hatte, als er vom Herzog-Regenten vor seinem Vortag zu einem Abendessen in den privaten Gemächern geladen war. So mag es ausgesehen haben:

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Hybrid von Lietzensee

Am Montag, den 15. Februar fand die erste Hybrid-Veranstaltung mit Esperanto in Berlin-Lietzensee statt.

Im Kaminzimmer in der Herbarststraße 25 haben sich wie an jedem Montag die Mitglieder der Gruppe zum Esperanto-Üben versammelt. Wie üblich gab es grünen Tee, selbstgebackenen Kuchen und mitgebrachte Kekse.

Über das hauseigene WLAN und ZOOM konnten andere, die nicht persönlich anwesend sein wollten oder konnten, daran teilnehmen. So war Ralf von der “Esperanto-Stacio” in Halbe von dort zugeschaltet und berichtete über die Verbesserungen an der Infrastruktur. Die Zeit war günstig, da in den letzten Monaten die geplanten Treffen mit internationalen

Gästen ausfallen mußten.

Auf dem Bildschirm sah dann das so aus: Die große Gruppe in Lietzensee saß gut über den Raum verteilt (wie schon bei der Adventsfeier im Dezember) und wurde mit einer USB-Webcam einbezogen.

Es wurde ein Text, der von Hans Moser an die Teilnehmer verschickt worden war, gelesen und übersetzt.

Die Teilnahme ist an jedem Montag ab ca. 14:30 möglich. Die Daten für die Anmeldung in ZOOM wurden bereits veröffentlicht und gelten vorläufig weiter.

Im Kaminzimmer Sommer 2020

Anläufe zu hybriden Veranstaltungen hat es im Sommer 2020 mehrfach gegeben. So wurde angeboten, den Virtuellen Weltkongress  und das Interlinguisitsche Symposium gemeinsam auf großem Bildschirm im “Esperanto-Laden” in der Katzbachstraße zu verfolgen. Die Idee war, daß viele noch nicht die Ausstattung und die Erfahrungen  für virtuelle Konferenzen hatten. Die Resonanz war allerding bescheiden. Immerhin haben dann einige individuell den Zugang zu den virtuellen Angeboten verschafft.

Zum ersten hybriden Event wurde dann im Dezember 2020 die Adventsfeier, die Hans Moser für seine Gruppe in der Trautenaustraße geplant hatte und die dann in der Herbartstrasse Asyl bekam. Klavierspiel, Gesang und das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern wurde über Zoom übertragen.

 

 

 

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Weiter 2021 in Lietzensee

Am Montag, den 1. Februar 2021 haben wurden die Esperanto-Treffen in der Herbartstrasse 25 in Lietzensee fortgesetzt. Nach einer längeren Pause durch die Feiertage und aufgrund der Unsicherheiten in der Pandemie im Januar gab eine Unterbrechung von einigen Wochen.

Es waren Hannelore, Gerd, Ulrich und Roland gekommen. Nach einem Austausch über das, was in den letzten Wochen war, wurde gemeinsam der 4-minütige Videclip des NDR mit dem Titel “Was wurde aus Esperanto?” auf dem Notebook angesehen. Es ist eine sympathische Darstellung, die man jederzeit zeigen kann (Verfügbar bis 31.07.2021).

Es wurde vereinbart, sich von nun an wieder regelmäßig Montags von 14:30 bis 16:30 zu treffen und mit den Sprachübungen wie im letzten Jahr fortzufahren.

Dieser Zeitraum am Montag ist auch als Zoom-Konferenz vorgemerkt.

Für Hinweise zur Einrichtung von Zoom auf dem eigenen Computer oder Smartphone bitte den folgenden Link verwenden:
https://zoom.us/j/96697091494?pwd=WlFYZXR5aDhpV2Fxay9uL0ozdjAzQT09

Wenn Zoom bereits installiert ist kann man mit den folgenden Angaben den Raum von Berlin betreten:

Meeting-ID: 966 9709 1494
Kenncode: la jaro de la Unua Libro

Am 9. Dezember fand die Adventsfeier der Esperanto-Gruppe von Hans Moser in der Herbartstraße 25 statt. Einen Eindruck vermittelt das dabei entstandene Video, das auch auf YouTube zu sehen ist.

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Adventskonzert Herbartstr.

Es war der ausdrückliche Wunsch von Hans Moser bei der Adventsfeier seiner Gruppe ein  Konzert auf seinem geliebten Flügel in der Herbartstrasse 25 zu geben. Da der Raum in der Trautenaustrasse ohnehin nicht mehr genutzt werden konnte, hatte sich die Gruppe einige Male im November in der Herbartstrasse getroffen.

Ein Kurzvideo von der Veranstaltung ist in der Esperanto-Version dieser Seite. Auch auf YouTube zu finden.

Die Umstände erfordern große Abstände zwischen den Teilnehmern

Die Corona-Schutzmaßnahmen verboten auch dort ein gemeinsames Singen von Adeventsliedern am festlich gedeckten Tisch, aber der Saal bot genügend Raum für ein Dutzend Teilnehmer ohne sich zu nahe zu kommen.

Für ein kleines Konzertprogramm waren passende Lieder einstudiert worden. Die Darbietungen wurden, wie auch für das Zamenhof-Fest geplant, per Internet übertragen. Wie das geht, kann man hier nachlesen und schon mal ausprobieren.

Hans Moser begleitete die Sängerin Simone Nauck am Flügel.

Für alle Teilnehmer waren von Hans Moser Textblätter zu Mitsingen bei bekannten Weihnachtsliedern verteilt worden, etwa “Oh Tannenbaum” (Abio vi) oder “Jingle bell” (Tintilo).

Andere Beiträge war rein instrumentell, wie Stücke von Beethoven oder Mozart.

Alles in allem ein schöner Abschluß für ein schwieriges Jahr. Die Gruppe will sich erst im Februar, jeweils Montags von 14:30 bis 16:30 in der Herbartstrasse treffen.

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Hörspiel zu Zamenhof im DLF Kultur

Am Sonntag, den 20. Dezember 2020 um 18:30 Uhr den Deutschlandfunk Kultur (Berlin 89,6 MHz) einschalten! (Weitere Frequenzen, Satellit und Kabel)

Das Hörspiel »Am Rande des Untergangs vergnügt sich das Kapital« von Joël László beschäftigt sich mit Zamenhof und das erscheint dem Sender so wichtig, daß in der Ankündigung nicht nur ein Bild von ihm gezeigt wird, sondern auch eine der einst beliebten symbolischen Darstellungen auf einer Postkarte gezeigt wird.

Eine Utopie der Verständigung: die Universalsprache Esperanto. (Jean Vigne / imago images / Kharbine Tapabor)

Zum Inhalt des Hörspiels heißt es:

Seinen Ausgang nimmt das Hörspiel bei zwei Biografien, die sich 1906 in Białystok kreuzen. In dieser Stadt im heutigen Ostpolen lebte im 19. Jahrhundert eine jüdische Mehrheit. Auf der Straße verständigt man sich gleichzeitig und nebeneinander auf Russisch, Polnisch, Jiddisch und Deutsch. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg kommt es zu grausamen Pogromen an der jüdischen Bevölkerung. Augenzeugen des Pogroms von 1906 sind ein alter und ein junger Mensch, die für einige Zeit fast gegenüber gewohnt haben: Ludwik Zamenhof und David Kaufmann.

Ersterer wird weltberühmt als Erfinder der Plansprache Esperanto. David Kaufman seinerseits nimmt in Moskau den Namen Dziga Vertov an und gilt als ein herausragender Pionier des Stummfilms und des frühen Tonfilms. Seinem Werk „Der Mann mit der Kamera“ stellt er ein Manifest voran, das auf eine neue, alle Menschen vereinigende visuelle Sprache zielt.

Mit einem Reden und Sehen, das den Menschen zu sich hin und weg von der Gewalt zu führen versucht, spricht sich das Hörspiel in die Gegenwart hinein und denkt nach mit Augen, Ohren, dem Mund, Händen und Gliedern.

Man darf die Frage wagen, wie der Autor Joël László, der 1982 in Zürich geboren ist,  der  Theaterstücke und Prosa schreibt und als Übersetzer arbeitet, auf dieses Thema gekommen ist. Er lebt in Basel und promoviert an der philosophisch-historischen Fakultät der dortigen Universität,

Er hat an dem Buch »Dunkelkammern, Geschichten vom Entstehen und Verschwinden« im Suhrkamp-Verlag, Berlin, mitgewirkt.

Zu seiner wissenschaftlichen Karriere heißt es, daß er an der Universität Basel Islamwissenschaft, Osteuropäische Geschichte und Neuere Allgemeine Geschichte studiert hat. 2012 und 2013 war er als Assistent am Seminar für Nahoststudien tätig.

Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am SNF-Projekt “SIBA – Visuelle Zugänge zur vergleichenden Lebensweltforschung in Jugoslawien und in der Türkei, 1920er und 1930er Jahre”. Er beschäftigt sich mit den Städten Istanbul und Ankara.

Seine Forschungsinteressen sind Lebenswelt, Alltagsgeschichte sowie Visual History im späten Osmanischen Reich und der Republik Türkei sowie die Geschichte Ägyptens seit dem 19. Jahrhundert.

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Abschied von TXL

Der Flughafen Tegel (TXL) ist Geschichte. Am Sonntag, den 8. November 2020 hob das letzte Flugzeug (ein Airbus A 320) von Flug AF1235 nach Paris geplant für 15 Uhr, tatsächlich um  15:39 ab. Nun ist der neue Hauptstadtflughafen BER endlich in Betrieb.

Viele Esperantisten kennen Tegel von ihren Besuchen in Berlin. Vor allem beim Esperanto-Weltkongress (84, UK) im Jahr 1999 reisten die Teilnehmer von anderen Kontinenten mit dem Flugzeug an.

Als eines der ersten Produkte des inzwischen gut etablierten Verlags Mondial in New York erschien damals ein »Praktika poŝgvidilo por esperantistoj«mit nützlichen Informationen für die Erkundung der Stadt außerhalb des Kongreßzentrums im ICC. Darin heißt es zu Tegel:

Titel

Auf Seite 30 finden sich die  Hinweise zur den Berliner Flughäfen, von denen 1999 noch drei in Betrieb waren.

Während der Westberliner Epoche entschieden sich viele Esperantisten für den Luftweg, weil sie sich die Mühen des Transits auf der Straße durch die DDR oder die schlecht beleumundeten Waggons der Deutschen Reichsbahn nicht antun wollten.

Für die Verbindungen nach Osten in das sozialistische Wirtschafsgebiet gab es den Flughafen Schönefeld auf dem Gebiet der DDR, den es heute als »Terminal 5« im neuen Flughafen BER mit Namen »Willy Brandt« ( »Terminal 1+2« ) weiterhin gibt.

Das mag für Verwirrung sorgen, da man nicht zu Fuß zwischen beiden Terminal-Standorten wechseln kann, sondern auf Bus oder S-Bahn (S45, S9) angewiesen ist.

Grafik: ber.berlin-airport.de

Als Vorteil des neuen Flughafens wird hervorgehoben, daß er im Gegensatz zu Tegel überaus komfortabel über die Schiene angeschlossen ist. Die S-Bahn aus den Stadtzentrum fährt direkt in einen End-Bahnhof unter dem Terminal 1. Künftig sollen dort auch ICE aus anderen Städten halten.

Die Verbindungen und Reisezeiten während der Eröffnung stellen sich so dar:

 

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»Berlino sen vi« will eine Fortsetzung

Crowdfunding für eine neue Produktion von i.d.c.

Die CD und Vinyl-Version des Albums (“Fulmerford“, en esperanto) wird es nur geben, wenn bei der Vorfinanzierung die veranschlagte Summe von 1.000 € zusammenkommt.

Der Musiker Eric Languillat hat eine besondere Beziehung zu Berlin durch sein Musikvideo mit dem Titel »Berlino sen vi« das von »inicialoj dc«veröffentlicht wurde.

Der Text zum Mitsingen ist im Kommentarbereich von YouTube. Es hat 745 Likes.

Berlin-Experten erkennen auf einem anderen Album unschwer den charakterisitschen Radar-Turm auf dem Flughafen Tempelhof (THF), der ebenso Geschichte ist, wie Tegel (TXL).

Drei seiner Alben, alle mit  Esperanto-Titeln, sind bei  Vinilkosmo, zu bekommen, wo man auch in die einzelnen Titel kurz hineinhören kann.

1- Urbano 2- Signoj de viv’ 3- La Granda Aventuro

Eric Languillat skribas pri la planita albumo:

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Protokoll JHV 2020

Es hat länger gedauert, als gedacht, aber Mitte Oktober 2020 wurde das Protokoll der Jahreshauptversammlung 2020 dem Amtsgericht Charlottenburg übergeben. Der Protokollführer Roland Schnell hat es persönlich in den Briefkasten gesteckt.

Die persönliche Überbringung hat sich angeboten, da das Amtsgericht nur 5 Minuten entfernt von dem montäglichen Treffpunkt in der Herbartstrasse 25 am Lietzensee ist.

Protokoll der Jahreshauptversammlung der Esperanto-Liga Berlin-Brandenburg e.V

am Samstag, den 14. März 2020 in der Orangerie der Kiezspinne FAS e.V., Schulze-Boysen-Straße 38, 10365 Berlin. Beginn 14:30, Ende 17:00 Uhr (Einladung)

Tagesordnung

  • 1 Formalia
  • 1.1 Abstimmung über die Tagesordnung
  • 1.2 Wahl des Versammlungsleiters
  • 1.3 Wahl des Protokollführers
  • 1.4 Feststellung der Beschlussfähigkeit
  • 2 Bericht des Vorstands
  • 2.1 Berichte aus Gruppen
  • 2.2 Bericht Öffentlichkeitsarbeit
  • 2.3 Berichte aus Kommissionen
  • 2.4 Kassenprüfung
  • 2.5 Entlastung des Vorstands
  • 3 Wahlen
  • 3.1 Wahlleiter
  • 3.2 Wahl des Vorstands
  • 3.3 Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (Pressesprecher)
  • 3.4 Wahl der Kassenprüfer
  • 3.5 Wahl der Beschwerdekommission
  • 4 Planungen für 2020
  • 4.1 TRAKO
  • 4.2 Sommerfest Esperanto-Platz
  • 4.3 Zamenhof-Fest
  • 5 Verschiedenes
  • 5.1 Kommission Amikumu
  • 5.2 Ernennung eines Verantwortlichen für das Archiv
  • 6 Ende der Versammlung

Später eingetretene Veränderung sind markert.

Begrüßung

Der Vorsitzende Ronald Schindler begrüßt die anwesenden Mitglieder. Gäste waren nicht zugegen. Er stellt fest, dass die Einladung satzungsgemäß erfolgt ist.

  1. Formalia
    1. Abstimmung über die Tagesordnung

Die schriftlich vorliegende Tagesordnung wird mit der folgenden Ergänzung angenommen: Unter dem Punkt “Verschiedenes” wird ein schriftlich vorliegender Antrag zur Absimmung gestellt.

    1. Wahl des Versammlungsleiters

Zum Versammlungsleiter wird ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen Philipp Sonntag gewählt.

    1. Wahl des Protokollführers

Zum Protokollführer wird ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen Roland Schnell gewählt.

    1. Feststellung der Beschlussfähigkeit

Es sind zu diesem Zeitpunkt 8 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Die Mitgliedschaft wurde vom Kassierer aufgrund der aktuellen Mitgliederliste geprüft.

  1. Bericht des Vorstands

Der Rechenschaftsbericht 2020 (PDF) liegt in schriftlicher Form vor. Der Vorsitzende Ronald Schindler gibt auf Anfrage zu einige Punkten mündliche Erläuterungen.

Der Vorsitzende bittet zum Gedenken an das am 14. August 2019 verstorbene Mitglied Hildegard Stolpe um eine Gedenkminute. Die Anwesenden erheben sicwih.

Fritz Wollenberg hat mitgeteilt, daß es einen Beitrag zu Frau Stolpe in Wikipedia (EO) gibt. Ebenso zu ihrem Ehemann Erwin Stolpe (1894 Bromberg – 1970 Berlin).

    1. Berichte aus Gruppen

Weitere schriftliche Berichte aus Gruppen liegen nicht vor.

    1. Bericht Öffentlichkeitsarbeit

Der Bericht des Vorstandsmitglieds Roland Schnell liegt schriftlich vor.

    1. Berichte aus Kommissionen

Die Beschwerdekommission musste nicht tätig werden.

    1. Kassenprüfung

Die Prüfung der Kassenführung wurde durchgeführt und hat es hat keine Beanstandungen gegeben. Bilanz für 2019 (PDF)

    1. Entlastung des Vorstands

Peter Kühnel beantragt die Entlastung des Vorstands.

Ein Mitglied hat sich wegen anderer Verpflichtungen verabschiedet, so dass nur noch 7 stimmberechtigte Mitglieder anwesend sind, davon drei Mitglieder des Vorstands.

Der Vorstand wird mit 4 Ja-Stimmen bei 3-Enthaltungen entlastet.

  1. Wahlen
    1. Wahlleiter

Zum Wahlleiter wird Peter Kühnel einstimmig gewählt. Er übernimmt für die Durchführung der Wahlen die Leitung der Versammlung.

    1. Wahl des Vorstands

Der Antrag, die Wahl in offener Abstimmung durchzuführen, wird einstimmig angenommen.

Es sind keine weiteren Kandidaten benannt worden, so dass über die einzelnen Kandidaten abgestimmt werden kann:

Vorsitzender: Ronald Schindler: 6 JA, 1 Enthaltung

Kassierer: Philipp Sonntag: 6 JA, 1 Enthaltung

Schriftführer: Roland Schnell: 6 JA, 1 Enthaltung

Die Kandidaten nehmen die Wahl an.

    1. Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit (Pressesprecher)

Es wird Roland Schnell ohne Gegenstimmen bei einer Enthaltung gewählt.

    1. Wahl der Kassenprüfer

Es liegen schriftliche Erklärung der bisherigen Kassenprüfer vor, dass sie erneut kandidieren.

Gewählt werden ohne Gegenstimmen: Ulrich Bungenstock, Henryk Wenzel

    1. Wahl der Beschwerdekommission

Es liegen schriftliche Erklärungen der bisherigen Mitglieder vor, dass sie erneut kandidieren.

Gewählt werden ohne Gegenstimmen: Peter Kühnel, Ulrich Wilke, Hans Moser

  1. Planungen für 2020
    1. TRAKO

Der Deutsch-Polnische Kongress soll an Pfingsten in Frankfurt (Oder) stattfinden und die Mitglieder aus Berlin und Brandenburg werden um aktive Teilnahme gebeten. Es besteht immer noch das Risiko, dass die Veranstaltung wegen des Corona-Virus abgesagt werden muss. Der Kongress wurde abgesagt und auf Pfingsten 2021 veschoben.

    1. Sommerfest Esperanto-Platz

Die Verbindung zur Vorbereitungsgruppe hält Fritz Wollenberg. Allerdings fallen 2020 einige der bisher aktiv mitwirkenden Organisationen aus (Quartiersmanagement endet, A-Z Hilfen ist insolvent, KiezNatur ist ausgelaufen). Es wurde zu einer Besprechung am 17. März eingeladen. Das Fest wurde wegen Corona abgesagt

    1. Zamenhof-Fest

Der Raum in der Orangerie wurde für den Samstag, den 12. Dezember 2020 gebucht.

  1. Verschiedenes
    1. Kommission Amikumu

Es liegt ein schriftlich eingereichter Antrag von Roland Schnell vor, nach dem vom Vorstand eine Kommission benannt werden soll, die den Vorschlag einer Beteiligung an dem Unternehmen “Amikumu” bewerten und Bericht erstatten soll.

Der Antrag wird mit einer Gegenstimme angenommen.

    1. Ernennung eines Verantwortlichen für das Archiv

Johann Pachter schlägt vor, ihn auch von Seiten der ELBB als Verantwortlichen für das Archiv zu benennen. Er übe diese verdienstvolle ehrenamtliche Aufgabe bereits seit Jahren für den Deutschen Esperanto-Bund aus.

Johann Pachter wird gebeten einen schriftlichen Bericht über seine bisherige Tätigkeit und seine Vorstellungen zur weiteren Arbeit in diesem Bereich vorzulegen.

  1. Ende der Versammlung

Ende um 17:00 Uhr

Nach einer kurzen Pause fand der angekündigte Vortrag von Peter Kühnel über das “Bauhaus” und speziell seine noch sichtbaren Spuren in Lichtenberg in Esperanto statt.

 

 

 

 

 

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Gruppe Moser muß umplanen

Die Esperanto-Gruppe von Herrn Moser muß für die letzen Monate des Jahres 2020 umplanen. Der gerade veröffentlichte Plan gilt nicht mehr.

Das Seniorenheim in der Trautenaustrasse hat für die nächsten Monate alle Veranstaltungen untersagt. Die Gruppe fand Asyl in der Herbartstrasse 25, der alten Wirkunsstätte von Hans Moser. Die regelmäßigen Treffen der Gruppe (mit Kaffe und Kuchen) finden dort im Kaminzimmer statt

Montag, 26. Oktober, 9. und 23. November 2020 jeweils um 15:00 Uhr

Auch die Adventsfeier konnte dorthin in den großen Saal verlegt werden.

Mittwoch, 9. Dezember 2020, 15:00 Uhr

Es wird ein Konzert mit Hans Moser am Flügel geben und man wird gemeinsam adventliche Lieder singen, die in den Wochen vorher einstudiert werden.

All-focus

Neuer Anfängerkurs

Ein Gruppenbild mit Lehrer (Hans Moser links) und SchülerInnen mit unterschiedlichem Niveau

Eigentlich sollte der neue Anfängerkurs in der Trautenaustrasse stattfinden. Er mußte nun kurzfristig in das indische Restaurant VIPAN gegenüber verlegt werden.

Singen üben

Die Lieder zur Adventsfeier können schon mal geübt werden.

Etwa der Kanon »Vesperbrilo« aus Schweden:

Ĉarma estas vesperbrilo, vesperbrilo,
se eksonas sonorilo, sonorilo,
BIM, BAM, BIM, BAM.

 

 

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Konstanz und Volapük: Menade bal – püki bal

Im Sommer 2020 hat Hans Moser seinen Sohn in Konstanz besucht. Markus ist in Berlin geboren und  “denaska Esperantisto”. Er brachte eine Kopie aus der Speisekarte des Resaturants im Hotel Volapük mit.

Das Hotel liegt 5 km vom Stadtzentrum entfernt und (Im Loh 14, Litzelstetten, 78465 Konstanz) in der Nähe der Blumeninsel Mainu. Dort füttert Markus Moser die Schmetterlinge.

Mehr auf den Fotos von der Website volapuek.de

Es ist vermutlich weltweit das einzige Hotel mit diesem Namen, während es ein Dutzend Hotels mit dem Namen »Esperanto« gibt.


Herzlich Willkommen im Restaurant Volapük

“Menade bal – püki bal” – Einer Menschheit eine Sprache.

Zum Gedächtnis von Prälat Johann Martin Schleyer (1831 -1912)

Schleyer war nach seiner Priesterweihe (1856) an verschiedenen Pfarrstellen des Erzbistums Freiburg tätig, ehe er 1867 seine erste eigene Pfarrei bei Meßkirch übernahm. In dieser Zeit war er bereits mit eigenen Dichtungen hervorgetreten, die ihm eine gewisse Bekanntheit einbrachten und einen Platz in zeitgenössischen Literatur-geschichten und Anthologien sicherten: Philatetes (1864), Die Liebe in hundert Gestalten (1873), u.v.m.

Dann folgte jedoch ein entscheidender Einschnitt in Schleyers Leben.

Nach der Rückkehr von einer Italienreise (mit Privataudienz bei Pius IX) im Frühjahr 1875 gerät Schleyer wegen einer Predigtäußerung in arge Bedrängnis (es ist die Zeit des Kulturkampfes) und muss 4 Monate Festungshaft in Rastatt verbüßen.

Nach seiner Entlassung übernimmt er die Pfarrstelle in Litzelstetten, wo er weiterhin reichlich Muße für seine Dichtungen und die Fortsetzung seiner Sprachstudien findet. In diese Zeit fällt auch die Herausgabe der Zeitschrift “Sionsharfe”, ein Monatsblatt für katholische Poesie. Kein Wunder, dass Schleyer dieses Blatt benutzt, um sein Weltspracheprojekt VOLAPÜK zu lancieren, mit dessen Ausarbeitung er – wie Tagebuchaufzeichnungen bestätigen – am 31.03.1879 begonnen hat. Sein Ruhm als Poet weicht dem des Weltspracheerfinders, der fast zwei Jahrzehnte lang im Gespräch bleiben wird, bis es gegen Ende des Jahrhunderts immer stiller um Volapük wird und Schleyer in Vergessenheit gerät.

Die letzten Jahre seines Lebens verbringt er in seinem Konstanzer Haus (Schottenstraße), das er in der Glanzzeit des VOLAPÜK als “Weltsprache-Zentralbüro” tituliert und von wo aus er sein Weltspracheblatt (bis 1908), Lehr- und Wörterbücher, religiöse Lyrik und gesammelte Lebensweisheiten verschickte.

So wurde VOLAPÜK zum bekanntesten und bedeutendsten Vorläufer des ESPERANTO, das der jüdische Augenarzt Dr. Lazarus Zamenhof entwickelte. ESPERANTO (1987 hundertjähriges Bestehen) ist in der Tat die einzige Plansprache, die sich über einen so langen Zeitraum hinweg in der Praxis bewährt hat. Sie hat sich insofern durchgesetzt, als es ihr gelungen ist, die Stürme der Zeit zu überdauern und zu einem miniaturhaften Modell für eine effiziente Lösung des Sprachproblems zu werden.

Johann Martin Schleyers Andenken (er war Urgroßonkel des 1977 ermordeten Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer) ist in seiner näheren Heimat nie erloschen.

In Konstanz, Litzelstetten und Oberlauda (Geburtsort) tragen Straßen seinen Namen. In der Konstanzer Schottenstraße und am Litzelstetter Pfarrhaus erinnern Gedenktafeln an ihn.

Und natürlich das HOTEL VOLAPÜK.

 

Die Plansprachen Volapük und Esperanto in Konstanz

Rezension eines Buches von Reinhard Haupenthal.

Der Schlußsatz des vorliegenden Buches (S. 120) lautet: „Vivu Esperanto!“ (Es lebe Esperanto!)  Diese Exklamation bestätigt auf ihre Weise die Rolle des Autors: ein Foto auf der Seite zuvor ordnet ihn dem „harten Kern“ (was immer dies heißen mag) der Esperanto-Gruppe Konstanz (ohne Rechtssta­tus) zu.

Kuhn hat sich eine doppelte Aufgabe gestellt, nämlich aufzuzeigen, welches soziale Substrat die Universalsprache des Konstanzer Prälaten Johann Martin Schleyer (1831 – 1912) und das Esperanto des jüdischen Warschau­er Augenarztes Lazar Markovic Zamenhof (1859 – 1917) in der Bodensee­stadt gefunden hat. Aus dem Vorwort (S. 6) geht hervor, daß sich Kuhn zu­nächst lediglich auf Konstanzer Zeitungsberichte (Konstanzer Zeitung, 1886 – 1935, Südkurier, 1946 – ) stützen konnte. Leider bestätigt seine Bi­bliographie (S. 128 – 132), daß wichtige Dokumente offensichtlich unberück­sichtigt blieben, so z.B. die Grundlagenwerke von Couturat/Leau, Drezen und Stojan.

Die Volapük-Bibliographien von Schmidt (S. 131) sind inzwi­schen zweimal im Druck erschienen und damit allgemein zugänglich. Wich­tige Periodika scheinen nicht eingesehen worden zu sein, z B. die Jahrbü­cher (Jarlibro) von Universala Esperanto-Asocio und Sennacieca Asocio Tutmonda (Anationaler Weltbund, d.h. Arbeiter-Esperantisten), Schleyers Weltspracheblatt (1881 – 1908), Germana Esperantisto (1905 – 1935), Esperanto (ab 1905) (UEA), Esperanto in Baden-Württemberg (1985 – 1991). Von Heroldo de Esperanto (ab 1920) wird nur der Jahrgang 1947 aufgeführt.

Eine entscheidende Quelle war Kuhn naturgemäß nicht zugäng­lich: Schleyers Tagebücher. Naturgemäß? Der Verfasser hat den Rezen­senten nie konsultiert, obwohl er einige meiner einschlägigen Veröffentli­chungen zum Thema Schleyer/Volapük nennt.

Der sehr summarische Abriß über Esperanto (S. 13 – 22) reproduziert einige gängige Klischees: Zamenhof sei Pole gewesen (S. 13), das Fundamento de Esperanto sei ein „Standardwerk“ (S. 13) (es gilt vielmehr als Systemur­kunde des Esperanto), Louis de Beaufronts „bürgerlicher Name“ (S. 16) sei Louis Chevreux gewesen, die fiktive Esperanto-Akademie habe „Aufnahme und Orthographie“ neuer Wörter zu empfehlen (S. 22). All dies ist aus der Luft gegriffen.

Der erste Teil (S. 26 – 59) des Buches, der zeitgleich im Hegau-Jahrbuch 2010 erschien, mischt ebenfalls Dichtung und Wahrheit. Es ist sachlich falsch (S. 28), daß Schleyer bereits in seiner Zeit vor Litzelstetten „Entwick­lungsarbeiten für die erste Weltsprache“ vornahm. Selbst wenn man seinen „Völkerdolmetsch“ mit berücksichtigt, entstand dieser nicht in Krumbach (wie behauptet), sondern in Litzelstetten. Die Interlinguistik wurde nicht durch Veröffentlichung des Volapük (S. 29) hervorgerufen, sondern auf­grund sprachwissenschaftlicher Auseinandersetzungen (oft polemischer Art) „auf Anlaß des Volapüks“ (so z.B. ein Titel von Hugo Schuchardt).

Daß Schleyer seine letzten Lebensjahren „verbittert und zurückgezogen“ (s. 51) verbrachte, entbehrt der Grundlage: das Tagebuch zeigt, daß er bis zuletzt regen Anteil am Weltgeschehen und seinem Konstanzer Umfeld nahm. Verdienstvoll ist, daß Kuhn die im Zusammenhang mit der Arbeit des Prälat­Schleyer-Komitees (2001 – 2008) entfaltete Tätigkeit einigermaßen zur Kenntnis nimmt. Allerdings läßt er zwei Vorträge über Volapük in Litzelstet­ten (1979 aus Anlaß des 100-jährigen Bestehens und 2001, letzterer im Druck erschienen) unerwähnt.

Der zweite Teil des Buches (S. 60 – 120) geht der Frage nach, welche Rolle die Welthilfssprache Esperanto in Konstanz spielte bzw. noch spielt. Dabei unterscheidet Kuhn mehrere Phasen, die z.T. aber durch überregionale Treffen gekennzeichnet sind, die in Konstanz stattfanden, so z.B. 1923 ein katholischer Kongreß, in dessen Mittelpunkt der „Wolkensegler“ (Erzbischof Gröber) Max Josef Metzger (1887 – 1944) stand, dessen Seligsprechung jetzt das Erzbistum Freiburg betreibt, und 1950 ein Jugendkongreß.

Zu Be­ginn der 1950er Jahre wird ein gewisser Michael Schmidt (später „Botschaf­ter in mehreren außereuropäischen Ländern“, S. 86) zu einer Art Kultfigur und Faktotum für Esperanto in Konstanz. Das Beispiel zeigt die Personen­gebundenheit aller Esperanto-Tätigkeiten, die bis heute keinerlei Institutio­nalisierung erfahren haben.

Dieses Auf und Ab, der ewige Wiederbeginn beim Punkt Null (d.h. bei Kursen für Anfängern) kennzeichnet auch die Tä­tigkeit der wenigen Esperantisten in Konstanz. Ein fortgeschrittenes Sprachniveau, eine Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur des Espe­ranto, eine Internalisierung der Sprache, kulturelle Zweisprachigkeit mit Es­peranto ist nirgendwo erkennbar.

So resümiert denn auch Kuhn: „In der Tat, Esperanto hat sein ureigenes Ziel bisher nicht erreicht!“ (S. 126), wobei durch eine unzulässige Personifizierung der Sprache davon abgelenkt wird, daß die Esperantisten ihr Ziel nicht erreicht haben, wobei Kuhn zudem un­terstellt, daß dieses Ziel (der sog. „fina venko“, der Endsieg, d.h. die allge­meine weltweite Einführung des Esperanto) ausgemachtes Ziel aller Espe­rantosprecher sei. Dem ist jedoch nicht so.

Das Beispiel Konstanz zeigt wenig Glanz und viel Elend des Esperanto. Es hat den Anschein, daß es von der Zeit überrollt wurde.

Reinhard Haupenthal

Veröffntlicht bei ifb.bsz-bw.de unter

B KULTURWISSENSCHAFTEN
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Esperanto; Volapük Deutschland Konstanz
11-1 Die Plansprachen Volapük und Esperanto in Konstanz :
Geschichte und lokale Ereignisse / Hans-Dieter Kuhn. – 1. Aufl. – Konstanz : Hartung-Gorre, 2010. – 132 S. : Ill. ; 22 cm. – (Heg­au-Bibliothek ; 145). – ISBN 978-3-86628-357-2 : EUR 14.80 [#1637]
QUELLE
Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft


Das von Hauptenthal erwähnte Buch ist noch im Handel.

Der deutsche Esperanto-Buchversand hat es und hat Teile des Klappentext des Verlags übernommen. Beim Hartung-Gorre Verlag in Konstanz heißt es:

ISBN 978-3-86628-357-2.

Nach mehreren erfolglosen Versuchen zur Schaffung einer Weltsprache im Zeitalter der Aufklärung und im 19. Jahrhundert gelang dem Litzelstetter Pfarrer Johann Martin Schleyer 1879 die Erfindung der ersten Weltsprache Volapük. Anfangs war der Erfolg der Sprache recht vielversprechend, doch schon nach wenigen Jahren meldeten sich Kritiker mit Verbesserungsvorschlägen zu Wort, und die leichtere Konkurrenzsprache Esperanto war bereits im Kommen. Volapük ging nach zwei Jahrzehnten unter. Esperanto hat sich, obgleich die Sprache nicht zur verbindlichen Weltsprache aufsteigen konnte, bis heute behauptet. Neben prägnanten Darstellungen über die Entwicklung der beiden Sprachen schildert der Autor die zahlreichen, bisher nicht erforschten Ereignisse, die in Konstanz und Umgebung diesbezüglich stattfanden. Er stellt diese in den Zusammenhang der allgemeinen und regionalen Geschichte. Einer der Schwerpunkte ist Schleyers Wirken in Konstanz auf dem Gebiet der Weltsprache, ein weiterer die Darstellung der kulturellen Entwicklung der Stadt während der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung mit den zahlreichen Veranstaltungen der Esperantisten. Der Autor hat nach intensiven Forschungen viele bislang unbekannten Details zusammengetragen. Auch Fakten aus der neueren Zeit bis in die Gegenwart werden ausführlich behandelt, wie z. B. das kleine Esperanto-Zentrum des Hegaus, das Stockach in den 1980/90er Jahren war, und die Gründung der heutigen Esperanto-Gruppe Konstanz. Der Anhang enthält eine chronologische Übersicht und ein Literaturverzeichnis.

Es wird eine Buchbesprechung von Franz Hofmann im Jahrbuch HEGAU des Hegau-Geschichtsvereins, Band 71, 2014, S. 303-304. wiedergegeben, die weit weniger kritisch als der Verriß von Haupenthal ist.

Zu den „Plansprachen Volapük und Esperanto in Konstanz“ liegt damit eine umfassende Bearbeitung vor, die keine Wünsche offen lässt und zudem – das ist ja nicht selbstverständlich – gut zu lesen ist. Wer sich für das Thema interessiert, für den ist die Lektüre des Buches Pflicht. Zwar ist der Rezensent eher skeptisch, ob sich das Esperanto jemals als Weltsprache etablieren wird, doch soll diese Rezension mit denselben Worten enden, mit denen auch Hans-Dieter Kuhn sein Buch beschließt: „Vivu Esperanto!“

In der Liste von Gruppen in Baden-Würtemberg gibt es eine Adresse in Konstanz:

78459 Konstanz

Esperanto-Gruppe Konstanz

Kurs jeden Dienstag und Treffen jeden Samstag

Irmtraud Bengsch
07531 / 61094

Letzte Aktualisierung: 2013-01-03

Jubiläum 125 Jahre Esperanto in Konstanz

Zu einem fröhlichen Fest wurde der runde Geburtstag der Plansprache Esperanto (1887-2012), den der Esperanto-Verband Baden-Württemberg am 28. April 2012 im Kolpinghaus Konstanz beging.

Vollständiger Artikel und Bilder vom Esperanto-Tag Baden-Württemberg 2012 in unserer Fotogalerie.

Die Veranstaltung fand auch in der lokalen Presse Beachtung:

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