Ab 21. April 2017 ist das zweisprachige (Esperanto, Deutsch) Jubiläumsbuch des Esperanto-Verbandes Berlin-Brandenburg für 1903-2014 erhältlich: „ Esperanto – Sprache und Kultur in Berlin und Brandenburg – 111 Jahre“, Hrsg. EVBB, Red. Fritz Wollenberg, Verlag Mondial – New York, Berlin, 509 Seiten, etwa 200 Illustrationen, ISBN 978-1-59569-340-2 (USA), Preis: 24€.
Das Buch wird erstmalig verkauft während der Zamenhof-Hommage vom 21. bis 23. April in Berlin für einen reduzierten Preis von 18€. Danach ist es für 24€ pro Band im „Esperanto-Laden“, Katzbachstraße 25 erhältlich.
Es ist das zweite Jubiläumsbuch, das ein Mosaik aus der Esperanto-Kultur in Berlin und Brandenburg präsentiert und damit den ersten Band „Esperanto – Sprache und Kultur in Berlin – 100 Jahre“ fortsetzt, der 2006 ebenfalls im Mondial-Verlag anlässlich des Jubiläums von 2003 erschien.
32 Autoren aus Berlin und Brandenburg oder mit der Esperanto-Sprachgemeinschaft hier verbunden, verfassten Beiträge. Unter ihnen sind so bekannte Autoren wie der Historiker und Japanologe Dr. Ulrich Lins, der Soziolinguist und Sekretär der Japanischen Slawistischen Gesellschaft Prof. Kimura Goro Christoph, der italienische Ökonom Dr. Michele Gazzola, die Neuropsychologin Dr. Encarna Teruel Rodriguez, der bedeutende Interlinguist Dr. Detlev Blanke, der Friedensforscher und Schriftsteller Dr. Philipp Sonntag und der Germanist, Übersetzer, Autor und Vorsitzende des Internationalen Esperanto-Instituts in Den Haag Ed. Borsboom.
Das Vorwort des Vorsitzenden des EVBB Felix Zesch (2014) und die Einführung des Redakteurs am Anfang des Buches erleichtern die Orientierung. Das Vorwort des früheren Vorsitzenden der Esperanto-Liga Berlin und die Einführung des Redakteurs sowie das Inhaltsverzeichnis aus dem ersten Jubiläumsbuch zu 2003 wurden nachgedruckt. Das Abkürzungsverzeichnis und der Personenindex beziehen sich auf beide Jubiläumsbücher, so dass der Zusammenhang deutlich wird.
Zu jedem der thematischen Kapitel (4 Begegnungen und Reisen, 5 Literatur, Zeitschriften, Sammlungen in Bibliotheken und Archiven, 6 Musik, Ausstellungen, kulturelle Ereignisse und ähnliches, 7 Wissenschaft, 8 Unterricht und Lernen, 9 Organisationen, Projekte) gibt es einen aktuellen Überblick zur berlin-brandenburgischen Kultur im jeweiligen Bereich.
Einige Orte der Esperanto-Kultur in Berlin und Brandenburg werden besonders erwähnt und im Bild gezeigt. Hinter jeder der 111 Jahreszahlen ab 1903 werden einige wichtige Ereignisse genannt, so dass sich ein informationsreicher geschichtlicher Überblick ergibt.
Das Buch enthält viele biografische Essays über außerordentlich interessante Persönlichkeiten wie z. B. die Schriftstellerinnen Lena Karpunina und Spomenka Štimec, die Übersetzer Will Firth und Dr. Karl Schulze, die Liedermacherin und Musikerin Lena Wilke, den Liedermacher Stephan Schneider, die Wissenschaftler Dr. Cyril Brosch und Dr. Karl Hermann Simon (Forstwissenschaftler), die Esperanto-Lehrer Julius Glück und Andreo Cseh usw. Einmalige Dokumente wie die Briefe von Karl Maier über seine Reise in die USA 1930, sein Leben dort und in China und seine Rückreise mit seiner Frau Hedwig 1955 (aus dem Englischen übersetzt von Jessica Grasso) und die handgeschriebene Esperanto-Zeitschrift „La Rondiranto“ (Der Rundgänger) aus der Zeit des 1. Weltkrieges, redigiert von Adolf Sproeck, werden umfangreich vorgestellt und kommentiert. Einige autobiografische Texte der Esperanto-Schriftstellerin Lena Karpunina sind hier erstmalig veröffentlicht.
Jeder Beitrag erscheint nicht nur in der Originalsprache Esperanto oder Deutsch. Es wurden Resümees in der jeweils anderen Sprache angefügt, die oftmals Übersetzungen nahekommen.
Ed Borsboom schrieb in seiner Rezension zum ersten Jubiläumsbuch: „Geht man nach der Zahl der Persönlichkeiten, so halte ich so etwas wie eine Enzyklopädie in den Händen,…“ „Nicht nur ein wertvolles Lesebuch, ein überraschendes Bilderbuch.“ (LA GAZETO, Nummer 131 im Juni 2007).
Ich denke, das gilt auch für dieses zweite Jubiläumsbuch.
Fritz Wollenberg
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