Zamenhof-Fest 2019

Einladung zum Zamenhoffest der ELBB in Berlin: (PDF Esperanto Zamenhoffesto 2019)

Wie in den letzeten Jahren findes es in der Kiezspinne – Orangerie statt, Schulze-Boysen-Straße 38, D-10365 Berlin

Samstag, 14a Dezember 2019 – 15:00 – 19:00 h

mit der Ausstellung „10 Jahre Zamenhofpark

Vorläufiges Programm (Beiträge sind willkommen)

  • Begrüssung
  • Festvortrag „Esperanto-stacio“ in Halbe
  • Grussvorte von Gästen
  • Vorstellung von interessanten Büchern des Jahres 2019
  • Konzert mit Birke und Bertilo mit Alena (USA) | Video von NASK 2019
  • Halinka kantigas!

Während der ganzen Veranstaltung gibt es einen Büchertisch

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Borgius Vision für einen Völkerbund

Im Jahr 1919 erschien als Nummer 9 in einer Reihe von »Flugschriften« des »Bundes Neues Vaterland« eine Schrift von Dr . Walter Borgius (*1870 in Frankfurt an der Oder) ein Text mit dem Titel »Der Völkerbund. Seine Kultur- und Wirtschaftsaufgaben«, die sich heute visionäre Beschreibung einer Entwicklung liest, die zumindest in Europa noch in Werden ist. Er schlägt ein Parlament und eine übernationale Verwaltung vor und erkennt klarsichtig, dass das zu Sprachproblemen führen wird.

In der Zeitschrift »Weltwirtschaftliches Archiv« 15. Bd. (1919/1920), pp. 430-432 hat  der Völkerrechtler Dr. Hans Wehberg (Berlin) die Schrift wie folgt kommentiert:

  • Borgius macht zunächst, im Anschluß an Erzbergers bekanntes Buch, dessen Grudgedanken ihm nicht radikal genug erscheinen.
    Vorschläge für die Organisation eines Völkerbundes. Die Minıster der auswärtigen Angelegenheiten aller Staaten sollen Stellvertreter ernennen, die im Haag zu einem internationalen Rat vereinigt werden sollen. Die bisherigen Gesandtschaften sollen dadurch überflüssig gemacht und die Verhandlungen von Staat zu Staat in einem Zentralpunkt geführt werden.
    Neben den internationalen Rat soll ein internationaler Parlamentsausschuß treten. Der Verfasser sieht ferner Grenzverschiebungen im späteren Völkerbund vor und tritt für eine radikale Abrüstung ein. Das internationale Heer zur Exekution soll nicht aus natioınalen Kontingenten zusammengestellt sein, sondern auf internationaler Grundlage organisiert werden. Weiterhin verlangt Verfasser die Einführung einer Weltsprache.
    Mit großer Schärfe versucht Borgíus schließlich den Nachweis zu erbringen, daß wir bisher keine Weltwirtschaft gehabt haben, sondern nur zwischenstaatliche Beziehungen zwischen den nationalen Volkswirtschaften.
    Das Ziel des Verfassers ist die möglichst umfassende Internationalisierung, insbesondere der Hochseeschiffahrt, des Post- und Telegraphenwesens. des Münzwesens, der Verteilung der wichtígstelı Rohstoffe, des Handels, der
    Kolonialverwaltung, der wichtigsten Versicherungszweige, des Auskunftswesens, der internationalen Rechtsverfolgung, des Patentwesens. des Ausstellungswesens usw. Es sollen also auf allen diesen Gehíeten keine nationalen Institute mehr bestehen bleiben, sondern Weltwirtschalftsämter, Weltpostämter usw. geschaffen werden. Borgius ist sich ganz klar darüber, daß dieses System schließlich zu einem Völkerbundesstaate führen und daher die Entwicklung über den Wilsonschen. Völkerbund hinausgehen wird. Diese Prognose erscheint mit zutreffend, doch wird nicht zu leugnen sein, daß sich gerade auf wirtschaftlichem Gebiet seine Ideen nur im Laufe langer Jahre werden verwirklichen lassen. Borgius geht durchaus eigene Wege. Seine Schrift ist daher weitgehende Beachtung wert.

Wehberg hat 1921 selbst einen Kommentar zur Satzung des Völkerbunds veröffentlicht und war  von 1924 bis  1962 der Herausgeber der Zeitschrift »Friedenswarte«, die von Alfred Hermann Fried begründet worden war.

Borgius erläutert im Abschnitt über Sprache seinen eigenen Werdegang und will das von ihm konstatierte »Scheitern der Weltsprachenbewegung« überwinden.

  • Ich bin weder „Esperantist“, noch „ldist“ (Reform-Esperantist), noch sonst Vertreter einer der zahlreichen Weltsprachensysteme. Im Gegenteil: Nachdem ich eine Reihe von Jahren hindurch eifriger Mitarbeiter erst des „Esperanto“, dann des „Ido“ gewesen war, habe ich schließlich die Überzeugung gewonnen, daß es auf diese ın Wege nicht geht. Immerhin stehe ich deshalb nicht dcm Gedanken einer künstlichen Neutralsprache grundsätzlich ablehnend gegenüber, bin vielmehr geneigt, die bisherigen Mißerfolge der Weltsprachenbewegung lediglich bestimmten Fehlern zur Last zu legen, die mir in der Weltsprachenbewegung entgegengetreten sind. Ihr bisheriger Mißerfolg liegt meines Erachtens hauptsächlich an zwei Umständen:

Er betrachtet die bisherigen Projekte als »Dilettantenarbeit« und macht sich damit bei Esperantisten keine Freunde. Seine umfassende Kritik an Esperanto hatte er 1908 mit  der Broschüre »Warum ich Esperanto verließ« veröffentlicht. Zuvor war er im Berliner Vorstand der Deutschen Esperantisten-Gesellschaft und trat zusammen mit weiter Vorstandmitgliedern wegen der »Reformunwilligkeit« der Deutschen Esperantisten zurück. Kurz zuvor hatte er noch in der Schrift »Das Weltsprache-Problem« die Vorzüge des Esperanto gerühmt.

Er fordert nun eine ernsthafte fachliche Herangehensweise von den Sprachwissenschaftlern, die sich mit wenigen (drei) Ausnahmen bisher nicht um das Problem gekümmert hätten. Zumindest einer der genannten (Jespersen)  hat es 1928 mit Novial versucht, das recht hübsch aussieht.

  • Zweitens aber hat die Sprachwissenschaft auf diesem wichtigen Gebiete bisher vollkommen versagt. Mit verschwindenden Ausnahmen vereinzelter Personen, die sich für die Bewegung interessierten [wie Schuchardt-Wien für das Volapük, Baudonin de Courtenay-Petersburg für das Esperanto, Jespersen~Kopenhagen für das Ido [Reform-Esperanto]]. haben die Sprachwissenschaftler aller Nationen dieser interessantesten Kulturerscheinung ihres Fachgebietes gegenüber nichts bezeigt, als den üblichen jede Berührung ablehnenden akademischen Dünkel gegenüber dem Nicht-Zunftgenossen, der an die Probleme der Zunftgelehrsamkeit zu rühren wagt, bzw., wo sie sich einmal mit der Frage befassen mußten, (wie z. B. Brugmann und Leskien auf Ansuchen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften) ihren Witz an einigen offenkundigen konkreten Mängeln gerieben, ohne dem Problem selbst irgendwie näher zu treten. [Ganz wie die Naturwissenschaftler gegenüber der Wünschelrute und dem Hypnotismus, die Techniker gegenüber der Luftschifffahrt) Hier wird der Völkerbund einzusetzen haben:
  • Er muß aus den wissenschaftlichen Neuphilologen aller Länder einen Sonderausschuß einsetzen, der mit der Aufgabe betraut wird, die bisherigen zahlreichen Entwürfe einer Neutralsprache zu prüfen; festzustellen, was an ihnen Gemeinsames und Brauchbares ist, was für Mängel und Grundfehler sie aufweisen, und endlich an der Hand der bislang im Laufe der Jahrzehnte gemachten Erfahrungen und Ergebnisse die Grundlagen für eine einwandfreie Internationalsprache zu schaffen. Dies ist keineswegs so schwierig und aussichtslos, wie der Laie auf den ersten Blick meint, wenn man nur erst einmal auf wirklich systematischem Wege und mit dem notwendigen wissenschaftlichen Rüstzeug an die Arbeit herangeht.

Aber bis dahin kann man übergangsweise weitermachen…..

  • Bis das Ziel erreicht ist, kann aber getrost das Esperanto oder Reform-Esperanto als provisoische Neutralsprache den Zwecken des Völkerbundes dienen

 

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Montags am Viktoriapark – November 2019 – Bertha von Suttner (Vortrag)

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg, Vortrag und Diskussion in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien 104 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

4. November 2019, 19.30 Uhr

Bertha von Suttner – Zu Leben und Werk der ersten Friedens-Nobelpreisträgerin

Vortragender: Petr Chrdle, Autor des soeben erschienenen esperantosprachigen Buches “Sen laco por paco – Vivo kaj verko de Bertha von Suttner”. („Unermüdlich für den Frieden – Leben und Werk Bertha von Suttners“)

Petr Chrdle wird natürlich auch KAVA-PECH (Kongress- und Schulungs-Agentur von Petr Chrdle) vorstellen. Die Geschichte der 1991 gegründeten Agentur, die in Dobřichovice (Ĉeĥio) ihren Sitz hat und auch als Verlag tätig ist, beschreibt der Verleger selbst im KAVA-PECH-Blog. Bis 2017 hatte er schon mehr als 190 Buchtitel publiziert (80 in Esperanto, die anderen in Tschechisch, Englisch, Deutsch und Französisch

Vorbestellte Bücher bringt er mit nach Berlin.  Es besteht die Möglichkeit, Bücher des Verlags zu kaufen.

Berlin besucht der tschechische Verleger aus Anlass des Jubiläumsfestes der Esperanto-Gruppe Lietzensee, gegründet vor 40 Jahren unter Leitung von Hans Moser. Es findet statt am 6. November um 14.00 Uhr in der Trautenaustr. 6 (Berlino-Wilmersdorf).

Zum Treffen: Montags am Viktoriapark

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Werbung 1907

Bevor sich der Berliner Dr. Walter Borgius mit lautem Knall von Esperanto abwandte, hatte er 1907 eine der damals häufigen Propagandaschriften unter dem Titel »Das Weltsprache-Problem« verfasst.

Borgius ist einer der wenigen Esperantisten, die mit Frankfurt/Oder, der Stadt des Deutschen Esperanto-Kongresses 2020 in Verbindung gebracht werden können. Dort wurde er am 2. November 1870 geboren. Er studierte Volkswirtschaft, Jura und Philosophie in Tübingen, Berlin (bei Max Weber), Breslau (bei Werner Sombart) und Heidelberg.

Seine Promontion 1897 an der an der Universität Heidelberg hatte das faszinierende Thema »Die Fruchtmarktgesetzgebung in Kurpfalz im 18. Jahrhundert«. Es gibt eine Eintrag in der deutschen Wikipedia und sehr knapp in der Esperanto-Version.

Schon als Student war er politisch interessiert und veröffentlichte unter dem Pseudonym »Heinz Starkenburg« Beiträge in der Zeitschrift »Der sozialistische Akademiker« im Umfeld der Sozialdemokratie. Bleibenden Ruhm hat er sich durch eine Anfrage bei Friedrich Engels erworben, den er um eine Erklärung bat, was unter »ökonomischen Verhältnissen« zu verstehen sei. Engels antwortete am 25. Januar 1894 und das Schreiben wurde im Wortlaut in der Nummer 20, vom 15. Oktober 1895 (Seite 373/374 PDF) veröffentlicht. Das fand sogar Eingang in Marx-Engels-Werke (MEW) Bd. 39, S. 205–207.

Andere Beiträge von Borgius/Starkenburg in der Zeitschrift »Der sozialistische Akademiker« befassen sich mit Anarchismus und Freier Liebe. Die Zeitschrift war ursprünglich 1895 von Johann Sassenbach als »Organ der sozialistischen Studirenden und Studirten deutscher Zunge« gegründet worden. Zwei Jahre später kam es zu Differenzen und Sassenbach schied aus der Redaktion aus. Von da an führte Joseph Bloch die Zeitschrift unter dem Titel »Sozialistische Monatshefte« als Herausgeber bei neuer Zählung im Juli 1897 fort. Die Ausgaben sind in einer Datenbank der Friedrich-Ebert-Stiftung (mit Textsuche) zugänglich.

Von Heinz Starkenburg (Adresse: Mannheim) gibt es dann nur in Nummer 3 (1897) Seite 216 – 219 einen Beitrag mit dem Titel »Noch einmal Anarchismus und Sozialismus, aber nichts von Borgius.

Ein einziger Beitrag von Heinrich Peus. (1908), H. 6, S. 366 – 370 stellte »Die Welthilfssprache Esperanto« vor und es gab 1910 »Kritisches zur Weltsprachbewegung« von Franz Staudinger, wobei auch Esperanto explizit genannt wird.

Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hatte Borgius eine Anstellung in Berlin als Geschäftsführer des „Handelsvertragsvereins“ in Berlin, später auch des „Deutsch-Französischen Wirtschaftsverbandes“ und des „Deutsch-Rumänischen Wirtschaftsverbandes“ bis 1923.

Meyers Großes Konversations-Lexikon  von 1907 erläutert die Aufgabe dieser Organisation:

Damit hatte Borgius einen ganz handfesten professionellen Zugang zu den Sprachproblemen, die den internationalen Handel behinderten. Das zieht sich durch die Argumentation in seiner Schrift »Das Weltsprache-Problem«

Die dünne Broschüre war nicht in einem Esperanto-Verlag erschienen, sondern in der Reihe »Sozialer Fortschritt« m Verlag Felix Dietrich in Leipzig. In dieser Reihe hatte Borgius schon als Nummer 31/32 über »Handelspolitik und Handesverträge« geschrieben. In der Reihe veröffentlichten viele Wortführer der Bewegung, die sich für »Sozialen Fortschritt« in weitestem Sinne einsetzet. Darunter Adolf Damaschke, der Begründer der Bodenreformbewegung, der Friedensaktivist  Leopold Katscher (der 1902 auch eine Biografie von Bertha von Suttner verfasste), bzw deren Mitarbeiter und Esperanto-Pionier Alfred H. Fried. Es gab viele Vertreterinnen der Frauenbewegung (Henriette Fürth, Else Lüders, Alice Salomon, Adele Schreiber, Käthe Schirrmacher) und einigen davon ist Borgius später bei seinem Engagement für den „Bund für Mutterschutz“ begegnet.

Er war viele Jahre – relativ unbemerkt – im Vorstand und konnte sich offensichtlich aus den »Zickenkrieg« heraushalten, mit dem die Frauenrechtlerinnen versuchten ihre Position in dem Verein durchzusetzen. Die Initiative kam ursprünglich von der Dichterin Ruth Bré (Elisabeth Bouness), die aber  von dem Berliner Mehrheit im Vorstand bald an den Rand gedrängt wurde. In ihrer Dissertation (Matriarchale Utopien, freie Liebe und Eugenik (PDF).  Der Bund für Mutterschutz im Wandel zeitgenössischer Ideen und politischer Systeme) hat Julia Polzin den Einstieg und das Agieren von Borgus in den Bund für Mutterschutz auf den Seite 114 bis 344 untersucht.

Borgius hatte 1904 selbst vorgehabt einen »Verein zur Reform des gesamten Sexuallebens« zu gründen und war ziemlich enttäuscht, als ihm Ruth Bré  erklärte, dass sie diesen Verein schon gegründet hätte.

Julia Polzin schreibt:

  • Letztendlich erkannte Borgius das Potenzial des Bundes, ließ seinen Plan vom eigenen Verein fallen und bot Bré seine Mitarbeit an. Spätestens jetzt wird Borgius Bré wohl enthüllt haben, dass sich hinter  dem Pseudonym Heinz Starkenburg, den sie so häufig in ihren Schriften zitiert hatte, er selbst verbarg.
    Borgius alias Starkenburg wurde mit Meyer und Landmann bekannt gemacht. Borgius überzeugte sie, ihm die „fernere Propaganda (fast ausschliesslich in Berlin)“ zu überlassen.
    Dann plädierte Borgius dafür, den offiziellen Sitz, die Geschäftsstelle des Bundes in die Weltmetropole Berlin zu verlegen, statt ihn in der Provinz zu belassen.
    In Berlin sollte der BfM auch öffentlich groß eingeführt werden. Bei der Zusammenstellung einer offiziellen ErstunterzeichnerInnensliste drang Borgius darauf, diese ausschließlich mit prominenten Namen zu besetzen und Namen wie Metta Meinken und Heinrich Meyer davon zu streichen.
    Landmann, der mit Bré über konkrete Mütteransiedlungen in Eden korrespondierte, war einverstanden.

Zur Position von Borgius schreibt Polzin (Seite 114/115) unter Verwendung von Zitaten aus seiner Schrift »Die Ideenwelt des Anarchismus«, Leipzig 1904,

  • Auch forderte er die „absolute Autonomie der geschlechtlichen Persönlichkeit“ für Männer und Frauen. Das hieß für Borgius nicht nur die Zerschlagung der grundsätzlich verwerflichen Ehe, sondern auch der Familie, was der Idee Brés widersprach. Borgius’ Ziel war die „Atomisierung der Gesellschaft in freie Einzelindividuen“.
    Denn Ehe und Familie bedeuteten für AnarchistInnen Herrschaft und Ausbeutung der Geschlechtlichkeit und der Arbeitskraft der Schwachen: „Wem die Kuh gehört, dem gehört das Kalb.“ Das in sich widernatürliche, künstliche Konstrukt der Ehe töte zudem den eigentlichen Genuss des Liebeslebens, der auf den Hauptreizen des Neuen und des Überwindens von Widerstand respektive des Siegens bzw. des Besiegtwerdens basiere. Die „brutale Unzweckmäßigkeit“ der Ehe erschließe sich auch aus der unterschiedlichen physiologischen Veranlagung der Geschlechter: der „aufs äußerste beschränkten Fortpflanzungsfähigkeit“ der Frau und der nahezu un-
    beschränkten Zeugungsfähigkeit des Mannes.
    Zudem sei es unmöglich, erklärte Borgius, dass ein einziger Mensch alle sexuellen, emotionalen, sozialen und geistigen Bedürfnisse eines anderen dauerhaft erfüllen könne. Nach der Zerschlagung der sozialen Herrschaftsstrukturen spreche nichts gegen das Zusammenleben freier Individuen, so lange sie wollten, eventuell auch per Vertrag in den jeweiligen Einzelbereichen. Von weniger streng reglementierten Eheformen oder von der freien Liebe hielt Borgius aber nichts! Denn das Wesen
    der Ehe, das monogamische Prinzip (dieses staatlich eingebläute „hohle Heiligenbild“, dieser „Spuk“), bleibe auch bei leichter zu lösenden Arrangements erhalten.
    Die Freiheit der Frau ließe sich nur durch deren allgemeine Berufstätigkeit oder eine gesellschaftlich organisierte bedingungslose Existenzgrundlage als Gegenleistung zu ihrer Gebär-, Still- und Erziehungsleistung verwirklichen.

Inwieweit seine Ehefrau damit einverstaden war, ist leider nicht überliefert. Beim Esperanto-Kongress in Dresden findet man ihn jedenfalls in der Teilnehmerliste unter Nummer 1024 mit einer Hedwig(1025) im selben Quartier in der Dresdener Lockwitzerstrasse 16 (Strehlen) (Haus 3 bis 7 sowie 14 bis 26 denkmalgeschützte Wohnhäuser der Zeit um 1900 in geschlossener Bebauung, die sowohl im Jugendstil als auch im Stil der Neurenaissance gehalten sind und reichen plastischen Schmuck haben. Die Häuser 14 und 16 wurden 1905 von Schlossermeister Franz Wagenlöchter aus Dresden-Neustadt nach Plänen seines Bruders Wilhelm erbaut. Beide Gebäude sind dreigeschossig. Das Dachgeschoss wurde ausgebaut. Bemerkenswert sind „[d]ie für Dresdner Verhältnisse recht ausgefallenen Fassaden der Wohnhäuser“,[4] so ist die Gestaltung des Eingangsbereiches Nummer 14 mit darüber befindlichem Balkon und Konsolen bemerkenswert; die Fassade zeigt Porträtreliefs. Ein Gutachten der Dresdner Baupolizei beanstandete ausschließlich die Dimensionierung und die Gestaltung der Dachaufbauten, die zum Beispiel am Haus Nr. 16 mit Ranken im Jugendstil geschmückt sind. Der Gestaltungsstil wurde jedoch von dem Amt akzeptiert und das Gebäude am 8. Dezember 1904 in dem Gutachten als zulässig betrachtet.)

 

Die Familie Borel hatte sich offensichtlich schon viel früher angemeldet.

Ausstieg aus Esperanto

Kurz nach dem Kongress in Dresden war es mit den Sympathien für Esperanto zuende. Borgius veröffentliche eine Abrechung mit Esperanto, in der er hauptsächlich die Reformunwilligkeit der führenden Persönlichkeiten anprangerte.

Druckerei und Verlag waren Liebheit & Thiese in Berlin, wo auch seine handelspolitischen Veröffentlichungen erschienen.

Borgius blieb politisch aktiv. Neben seiner Tätigkeit im Vorstand des „Bund für Mutterschutz“ stand er in Kontakt mit oppositionellen Kräften während des Ersten Weltkriegs. Er hatte aus gesundheitlichen Gründen eine Einberufung vermeiden können.

Bund neues Vaterland

Er wird unter den Mitglieder des Bund Neues Vaterland genannt, der  die bedeutendste deutsche pazifistische Vereinigung im Ersten Weltkrieg (am 16. November 1914 gegründet) war. Er hatte seinen Sitz in der Tauentzienstraße Nr. 9 (Charlottenburg?). Bis 1922 waren es nur etwa 200 Mitglieder, darunter aber illustre Namen.

Ende 1918 gab sich der Bund ein neues Grundsatzprogramm, in dem es hieß: „Der Bund Neues Vaterland ist eine Vereinigung, um ohne Verpflichtung auf ein bestimmtes Parteiprogramm an dem Aufbau der deutschen sozialistischen Republik auf demokratischer Grundlage und darüber hinaus an dem großen Werke der Völkerverständigung mitzuarbeiten.“

Trotz dem Bekenntnis zum »großen Werke der Völkerverständigung« scheint es keine erkennbaren Kontakte zur Esperanto-Bewegung gegeben haben, die über gewisse Sympathien von einzelnen Persönlicheiten hinausgehen.

 

 

 

 

 

4 Treffer zu starkenburg im Register Stichwort(5.10.2019)

Die Soziologie des ökonomischen Materialismus / [Heinz Starkenburg]. – [Electronic ed.].
In: Der Sozialistische Akademiker. – 1(1895), H. 11, S. 193 – 196
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006
Das Dokument im HTML-Format

Agrar-Programm und Land-Agitation / [Heinz Starkenburg]. – [Electronic ed.].
In: Der Sozialistische Akademiker. – 1(1895), H. 17, S. [309] – 311
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006

Freie Liebe : Weiteres zur Debatte über das sexuelle Problem / [Heinz Starkenburg]. – [Electronic ed.].
In: Der Sozialistische Akademiker. – 2(1896), H. 4, S. 227 – 229
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006

Noch einmal Anarchismus und Sozialismus / von Heinz Starkenburg. – [Electronic ed.].
In: Sozialistische Monatshefte. – 1 = 3(1897), H. 4, S. 216 – 219
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006

1 Treffer zu esperanto im Register Stichwort(5.10.2019)

Die Welthilfssprache Esperanto / Heinrich Peus. – [Electronic ed.].
In: Sozialistische Monatshefte. – 12 = 14(1908), H. 6, S. 366 – 370
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006

2 Treffer zu Ihrer Suchanfrage
Stichwort: Weltsprache erzeugt am 5.10.2019

Zur Geschichte der Weltsprachebewegung / Franz Staudinger. – [Electronic ed.].
In: Sozialistische Monatshefte. – 14 = 16(1910), H. 3, S. 192 – 197
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006
Das Dokument im HTML-Format

Kritisches zur Weltsprachebewegung / Franz Staudinger. – [Electronic ed.].
In: Sozialistische Monatshefte. – 14 = 16(1910), H. 5, S. 315 – 319
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2006
Das Dokument im HTML-Format

 

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Esperanto 2019 bei Pol’and’Rock

Es gab auch 2019 wieder das “Esperanto-Dorf” beim Festival Pol’and’Rock einige Kilometer jenseits der Oder in Kostrzyn (knapp 100 km von Berlin und mit der Regionalbahn leicht zu erreichen). Das “Esperanto-Dorf” war wieder direkt beim Haupteingang.

Die Einladung war schon unter dem Titel Festival mit Esperanto-Dorf vor dem Sommer verbreitet worden.

Halina Komar, die massgeblich an der Organisation beteiligt war, hat darüber einen Bericht in der Zeitschrift  »juna amiko« geschrieben, von der das Thema sogar für das Titelbild ausgewählt wurde. Sie spricht von insgesammt 800.000 Besuchern.


Der Bericht ist in der Ausgabe 160 (3/2019) auf den Seiten 18/19. erschienen



Es gab Esperanto-Unterricht (Stano Marĉek) mit je  drei einstündigen Kursen morgens und  am Nachmittag und Vorträge von  Kamil Dudkowski über kostensparendes Reisen durch die ganze Welt.

Das »Esperanto-Dorf« ist aus den letzten Jahren als gastfreundlicher Ort bekannt und einige Besucher aus den letzten Jahren waren wieder gekommen.

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Protokoll zur Mitgliederversammlung 2019-08-17

Protokoll zur Mitgliederversammlung am 17. August 2019 im Netz:

Protokoll – MV 2019-08-17

R. Schindler

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Montags am Viktoriapark – Thema Oktober 2019

Ab 7. Oktober 2019 werden die Themenabende (bis April 2019 in der danziger50) als Esperanto-Kulturabende am Viktoriapark fortgeführt.

„Montags am Viktoriapark“ heißt es dann an jedem ersten Montag im Monat um 19.30 Uhr. Treffpunkt ist der Esperanto-Laden in der Katzbachstraße 25 (Kreuzberg)

Die Kreuzberger Katzbachstraße grenzt unmittelbar an den Viktoriapark und das Willy-Kressmann-Stadion.

Vekehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien 104 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

7. Oktober 2019, 19.30 Uhr

Rückblick auf das Jubiläum „10 Jahre Zamenhofpark“ in Berlin-Lichtenberg am 9. August 2019 mit Fotos und Filmausschnitten

Der neue Schaukasten im Zamenhofpark wird enthüllt.
Foto: Anna Gamaleya

Im Esperanto-Laden in der Katzbachstraße 25 befindet sich seit 2015 die Geschäfts- und Informationsstelle des Deutschen Esperanto-Bundes und der Deutschen Esperanto-Jugend. Er wurde auch schon als Treffpunkt und Aktionsraum genutzt.

Ab Herbst 2019 wird die Bibliothek der Esperanto-Liga Berlin-Brandenburg hier zugänglich sein, und die Donnerstagsrunde (bisher in Charlottenburg bei Gerd Bussing) wird sich ebenfalls hier treffen.

 

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Esperantoplatz – August 2019 – ein Sommerfest für den Klimaschutz

Rückblick auf das 7. Sommerfest auf dem Esperantoplatz am 28.8.2019

Klimaschutz spricht viele Sprachen – das wurde gleich beim „Willkommen auf dem Esperantoplatz“ klar. Es erklang zuerst in Deutsch und in Esperanto und wurde dann von am Fest Teilnehmenden in Polnisch, Englisch, Französisch, Kroatisch, Türkisch, Italienisch, Spanisch und Lettisch über den Platz gerufen.

Worum es bei diesem Fest ging, war für Neuankömmlinge sofort sichtbar, denn viele von den ca. 100 Festteilnehmerinnen und –teilnehmern – 20 davon sprachen Esperanto, hatten bald die Buttons am Stand des Quartiersmanagement Richardplatz Süd hergestellt und angesteckt.

In diesem Jahr waren der Verein Yopic e.V., die Esperanto-Liga Berlin-Brandenburg (ELBB) und das Interkulturelle Theaterzentrum (itz) die Veranstalter des Sommerfestes.

In ihrer Begrüßungsansprache  erläuterte die Vereinsvorsitzende Dr. Doris Habermann, wie Yopic e.V. mit seinem Projekt „Be Inspired“ zum nachhaltigen Klimaschutz in Neukölln beiträgt. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative.

Der Vorsitzende der ELBB Ronald Schindler verwies darauf, was durch koordiniertes Handeln der an den Sommerfesten auf dem Esperantoplatz Beteiligten möglich wurde.

Gabriele Bassow verband ihre Wünsche für ein schönes Fest mit der Einladung an Kinder und Jugendliche, die Angebote des Interkulturellen Theaterzentrums am Esperantoplatz noch stärker zu nutzen.

 

Dann lief ein buntes Programm ab, moderiert von Sofie Koscholke von Yopic e.V. und Fritz Wollenberg von der ELBB und eröffnet durch den Esperanto-Reggae-Sänger Jonny M, der zum dritten Mal auf dem Esperantoplatz auftrat und es wieder verstand, das Publikum im Alter von 5 bis 90 zu begeistern.

“Veganaj homoj manĝas ne la bestojn” – Vegane Menschen essen keine Tiere – war seine erste musikalische Botschaft an diesem Tag, ein Plädoyer für die Achtung des Tierwohls, die Einschränkung des Fleischkonsums und damit die Vermeidung der negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Im Internet kann man ihn in einem Videoclip mit diesem Lied nochmal erleben.

Ein Höhepunkt des diesjährigen Festes war die Einweihung der Klimaschutz-Stelen auf dem Esperantoplatz. Sie wurden im Projekt „Kool im Kiez – Lokaler Klimaschutz im Richardkiez“ (Förderung durch das Quartiersmanagement im Rahmen des Programms Soziale Stadt) durch den Träger AG URBAN geschaffen.

Der Stadtplaner Dipl.-Ing. Michael Pinetzki erklärte den Sinn dieser neuen Installation auf dem Esperantoplatz.

Die farbige Grafik gibt Auskunft über die Entwicklung von Temperatur, Niederschlagsmengen und CO2-Gehalt der Luft global, in Deutschland und Berlin. In einem der beiden Schaukästen findet sich das bekannte Plakat über den Esperantoplatz, das früher im inzwischen abgebauten Schaukasten zu sehen war, aber auch Informationen zur Bedeutung der Stelen. Sie symbolisieren die 10 Bäume auf dem Esperantoplatz, und wir erfahren, dass diese 10 Bäume den Sauerstoff für 20 Personen produzieren. Grafisch dargestellt sind noch weitere Zusammenhänge.

Safak Yildiz vom Bezirksamt Neukölln, Koordinierung des Quartiersmanagements, würdigte das Engagement für das Fest und den Klimaschutz, insbesondere aber die Arbeit der AG URBAN im Rahmen des Projektes „Kool im Kiez“, durch die die neue Installation auf dem Esperantoplatz möglich wurde. Mit dem Zerschneiden des Bandes übergab sie die Klimaschutz-Stelen der Öffentlichkeit.

Unter dem Motto „Rede Klartext unter der Zamenhof-Eiche!“ äußerten sich Anwohner zur Situation um den Platz. Eine Mädchengruppe unter Leitung von Michelle drückte ihre Gedanken zum Klima zuerst im Tanz aus. Dann sagten die Mädchen aus der Löwenzahn-Grundschule noch ganz deutlich, wie einfach jeder täglich zum Klimaschutz beitragen kann. Der Auftritt dieser Gruppe und die Percussion von Ricardos  Gruppe mit selbst gebauten Upcycling-Instrumenten waren in Kooperation von Yopic e.V. und itz entstanden.

Dank der Vermittlung des Elterncafés der Löwenzahn-Grundschule und der Bänke und Tische der Kirche St. Richard gab es auch wieder ein Café auf dem Platz, von dem aus Besucherinnen und Besucher bei Kaffee und Kuchen und/oder nichtalkoholischen Getränken das Programm auf dem Sternmosaik verfolgen konnten bis hin zu den abschließenden musikalischen Beiträgen der Band „QUERBEET (KLEZMER & MEHR)“.

Mit dem Träger Kiez & Natur wurde während des Festes auch gegärtnert. „Empowerment für Umweltbewusstsein“ heißt das ebenfalls durch das QM geförderte Projekt, in dessen Rahmen Baumscheiben und kleine Grünflächen gemeinsam mit den Bewohner*innen betreut werden.

Der Workshop „Kosmetik selbst gemacht“ am Stand von Yopic e.V. fand viele Fans, ebenso wie der Esperanto-Informationsstand, der Stand des QM und der der Kiezhausmeister mit ihrem Lastenfahrrad und ihren Angeboten Einige schauten sich auch diesmal in der geöffneten Kirche St Richard um.

Die fantasievoll geschminkten Gesichter der Kinder verrieten, dass das itz mit seiner Schminkaktion ankam.

Die schöne Atmosphäre des Festes mit seinen besonderen Inhalten entstand durch das Zusammenwirken von Anwohnern, Vereinen und Institutionen rund um den Esperantoplatz, zu denen der AWO-Jugendclub „Die Scheune“ und A-Z Hilfen gehören. Trotz schwieriger Situation war A-Z Hilfen wesentlich an der Vorbereitung des Festes beteiligt. Im Hintergrund sorgte Klemens vom itz dafür, dass Musik und Sprache alle auf dem Platz in guter Qualität erreichte. Finanziert wurde das Fest aus dem Aktionsfond des Quartiersmanagements Richardplatz Süd bzw, dem Projekt Empowerment für Umweltbewusstsein von Kiez & Natur im Rahmen des Programms Soziale Stadt sowie durch den Verein YOPIC e.V.

Text: Fritz Wollenberg, Fotos: Victoria Casodino und Fritz Wollenberg

Eine Seite aus dem Gästebuch des Festes

 

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Lebendige Esperanto-Kultur im Zamenhofpark, Berlin Lichtenberg

Rückblick auf das Jubiläum

10 Jahre Zamenhofpark – die Jubiläumsveranstaltung am 9. August 2019 zog an die 50 Leute am Nachmittag zur Ausstellungseröffnung ins Rathaus, 20 zum anschließenden Kiezspaziergang zu Orten der Esperanto-Kultur in Lichtenberg und etwa 100 am Abend zu Musik und Esperanto-Literatur in den Zamenhofpark.

Fotos: Rainer Orgis

Eingeladen wurde international in den großen Esperanto-Zeitschriften Revuo Esperanto (Esperanto-Weltbund, Rotterdam), La Ondo de Esperanto (Verlag Sezonoj, Kaliningrad) und Esperanto-aktuell (Deutscher Esperanto-Bund, Berlin) ebenso wie regional in Zeitungen des Berliner Bezirks Lichtenberg (Berliner Abendblatt, Berliner Woche, Tagesspiegel Lichtenberg).

Die Esperanto-Liga Berlin hat das Ereignis in Kooperation mit dem Museum Lichtenberg und der Stadtteilkoordination Lichtenberg Mitte vorbereitet und alle drei haben auf ihren Webseiten darüber informiert. Auch der Deutsche Esperanto-Bund tat das.

Einige Gäste im In- und Ausland wurden speziell eingeladen.

Wer die 12 Tafeln der Ausstellung auf dem Flur in der 1. Etage des Lichtenberger Rathauses neben dem Ratssaal genauer betrachtet, versteht, warum dieses Jubiläum nicht nur die Esperanto-Sprechenden in Lichtenberg interessierte. Der Name Zamenhof steht, so Berit Müller in der Berliner Woche, für „die Geschichte eines Traums, der dem Wunsch nach Frieden und Völkerverständigung entsprang“. Die deutschsprachige Ausstellung zur Esperanto-Kultur in Lichtenberg, die kulturellen Beiträge zum Jubiläum und die Gespräche mit den aus Italien, den Niederlanden, Frankreich, Polen und Russland angereisten Gästen zeigten, dass Zamenhof nicht nur Träumer und Visionär, sondern auch Realist war, dass Esperanto als Sprache der Verständigung heute funktioniert und die Esperanto-Kultur Realität in Europa und der Welt ist.

Die Ausstellung im Rathaus Lichtenberg

Natürlich kamen auch die regionalgeschichtlich Interessierten auf ihre Kosten. Gleich die erste Ausstellungstafel zeigt, dass die Entstehung des Zamenhofparks historisch mit dem Friedrichsfelde Lichtenberger Grenzgraben zusammenhängt, einem Wassergraben, der die natürliche Grenze zwischen Lichtenberg und Friedrichsfelde bildete und heute einen Nachfolger hat als Regenwasserkanal unter der Rosenfelder, der Einbecker Straße und der Marie-Curie-Allee zum Rummelsburger See.

Wie sich das Gelände verändert hat und diese hübsche kleine Parkanlage in den 1990-er Jahren so umgestaltet wurde, wie wir sie heute kennen, illustrieren Fotos aus dem Museum Lichtenberg und Pläne vom Grünflächenamt Lichtenberg.

Der Zamenhofpark im Juni 2019 mit dem spektakulären Rondell.
Foto: Fritz Wollenberg 6.6.2019

Foto: Fritz Wollenberg

Das Museumsteam um Direktor Dr. Thomas Thiele und Herr Pegelow vom Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks haben großen Anteil am Zustandekommen der Ausstellung und am Erfolg der gesamten Veranstaltung.

Die Idee hat ihren Ursprung in einem Gespräch mit Dr. Thiele anlässlich der Übergabe des Jubiläumsbuches des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg „Esperanto – Sprache und Kultur in Berlin und Brandenburg – 111 Jahre“ vor 2 Jahren im Museum.

Der Historiker und Lichtenberger Politiker Prof. Jürgen Hofmann im Gespräch mit Museumsdirektor Dr. Thomas Thiele während der Ausstellungseröffnung.
Foto: Rainer Orgis

Aktuell Ist der Esperanto-Verband Berlin-Brandenburg Mitglied im FAS Kiezspinne (seit 2011). Er lädt ein zu unterschiedlichen Esperanto-Kulturveranstaltungen in der Orangerie, bei denen vor allem auch die Beziehungen zum Esperanto-Klub in Szczecin (Polen) gepflegt werden.

Die Ausstellung blickt zurück auf das Esperanto-Leben in den 2000-er und 2010-er Jahren im Esperantohaus in der Einbecker Straße, wo die Deutsche Esperanto-Jugend, die Esperanto-Liga Berlin und der Deutsche Esperanto-Bund bis 2015 ihren Sitz hatten und die Esperanto-Bibliothek wie auch das Esperanto-Archiv genutzt werden konnten. Einige interessante Gäste wie der australische Esperanto-Autor Trevor Steele und der nepalesische Bergführer und Esperanto-Lehrer Bharat Kumar Ghimire werden vorgestellt. Johann Pachter und Peter Kühnel die im Esperantohaus wirkten und sich 2008/2009 für die Benennung des Zamenhofparks engagierten, haben auch das Jubiläum mit organisiert. Christiane Altrogge, die die Bibliothek betreute, war mit von der Partie.

Esperanto-Freunde und –Freundinnen, die in den 1960-er bis 1990-er Jahren das Esperanto-Leben im Kulturbundklub Frankfurter Allee 285 mitgestalteten, waren an der Entstehung der entsprechenden Ausstellungstafel beteiligt. Ihre Erinnerungen wurden hier festgehalten. Renate Berndt, die mit ihrem Mann Dieter die ersten Esperanto-Kurse nach Aufhebung des Verbots 1961 und Gründung der Esperanto-Arbeitskreise im Kulturbund 1965 leitete, und dann die Lichtenberger Gruppe 1968 ins Leben rief, freut sich beim Jubiläum, wie lebendig die Esperanto-Kultur in Lichtenberg geblieben ist. Damals hatten sie wegen der besonderen Nähe ihres Mannes zur tschechischen Kultur vor allem enge Freundschaftsbeziehungen zum Esperanto-Klub in Pardubice gepflegt, woran sich auch Hartmut Mittag, Achim Meinel und seine Frau Karsta gern erinnern. Achim Meinel weiß noch, wie aktiv die Eisenbahner-Esperantisten in dieser Gruppe waren. Er selbst war später von 2006 bis 2016 Vorsitzender der Deutschen Eisenbahner-Esperantisten im Bahnsozialwerk (BSW).

Ausstellungseröffnung im Ratssaal.
Foto: Rainer Orgis

Das bisher größte Esperanto-Ereignis in Lichtenberg – der Deutsch-Dänisch-Polnische Esperanto-Kongress von 2012 hat in der Ausstellung natürlich seinen Platz mit den Künstlern, dem Vortragsprogramm und dem Thema „Partner in Europa“. Hauptschauplätze waren die Orangerie und die Max-Taut-Aula.

Auch Mitglieder der Gesellschaft für Interlinguistik sind beim Jubiläum dabei. Diese 1991 in Berlin gegründete sprachwissenschaftliche Gesellschaft untersucht die internationale Kommunikation, insbesondere Struktur und Funktion des Esperanto. Sie tagte 2018 zum ersten Mal in Lichtenberg, in der modernen Jugendherberge Berlin-Ostkreuz. Auch die diesjährige Tagung zum Thema „Internationale Sprachen und internationale Konflikte” wird dort stattfinden. In der Ausstellung werden einige prominente Mitglieder vorgestellt, zum Beispiel Magister Bernhard Tuider, der als Bibliothekar das Team leitet, das die Sammlung für Plansprachen und das Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien betreut.

Auch die Giselastraße fand als Ort der Esperanto-Kultur Eingang in die Ausstellung. Hier wurde 1996 der Verlag Mondial gegründet, in dem 1999 Goethes Faust in Esperanto veröffentlicht wurde. Der Verleger und Autor Ulrich Becker und die umfangreiche Esperanto-Buchproduktion des Verlags in Berlin und New York wird vorgestellt, aber auch die Publikationsvielfalt der Arbeitsgruppe GDREA, die sich in der Giselastraße mit der Geschichte des DDR-Esperanto-Verbandes befasste.

Andries Hovinga, der aus Leeuwarden, einer Stadt mit Zamenhofpark in den Niederlanden, angereist war, vermerkte erfreut, dass eine Ausstellungstafel seiner Stadt und dem Zamenhofpark dort gewidmet war, darüber hinaus rückt sie die Musikgruppe Kajto  und den Schriftsteller Johano Strasser ins Blickfeld, die ihre Wurzeln in Leeuwarden haben

Hartmut Mittag im Gespräch mit Andries Hovinga
Foto: Rainer Orgis

Der Verlag Sezonoj und die Zeitschrift „La Ondo de Esperanto“ sowie das Autoren- und Verlegerpaar Alexander Korshenkow und Halina Gorecka, das im letzten Jahr in der Orangerie sein neuestes Buch vorstellte, repräsentiert Esperanto-Kultur in Lichtenbergs Partnerstadt Kaliningrad. Sie sind in der Ausstellung genauso zu finden wie die Beziehungen zum Esperanto-Klub in Bialystok, der Geburtsstadt Zamenhofs, wo das Kulturzentrum Ludwig Zamenhof und die erst vor kurzem auf seinem Schulweg aufgestellte Statue des jungen Zamenhof Interesse wecken.

Was die Faszination der Sprache Esperanto ausmacht, lässt sich erahnen, betrachtet man die Tafel, die Einblicke in den Aufbau der Sprache an Beispielen gibt.

All das beleuchtete der Ausstellungsautor Fritz Wollenberg in seinem Einführungsvortrag.

Ausstellungseröffnung

In der Pressemitteilung des Bezirksamts Lichtenberg, lesen wir: „…Kommunikation ist einer der Grundpfeiler des Friedens.“

Lichtenbergs Bürgermeister Michael Grunst  erinnerte in seinem Grußwort bei der Ausstellungseröffnung und in seiner Ansprache am Abend nach Enthüllung der neuen Informationstafel im Zamenhofpark daran, dass vor 30 Jahren – 1989 – Michail Gorbatschow vom gemeinsamen Haus Europa sprach, und er führte aus: „Esperanto ist ja noch eine sehr junge Sprache … und die Idee, die dahinter steckt – eine Sprache für die Völkerverständigung – ist ja eine hervorragende Idee… Ich glaube, wir haben noch eine Menge gemeinsam zu tun, und da ist uns Esperanto sogar ein paar Schritte voraus…  Dieses Haus Europa gilt es immer noch zu bauen. Da kann Esperanto möglicherweise in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine wichtige Rolle spielen, denn ich denke: Europa geht von Russland bis England, und insofern hoffe ich natürlich, dass die Grundidee, dass freie Menschen ohne Grenzen in Europa glücklich werden, dass uns das noch gelingt.“

Bürgermeister Michael Grunst bei seiner Grußansprache zur Ausstellungseröffnung
Foto: Rainer Orgis

Ronald Schindler, der Vorsitzende der Esperanto-Liga Berlin lud für Pfingsten 2020 ein zum Transponta Kongreso, dem Kongress der deutschen, polnischen und Eisenbahner-Esperantisten  in seiner Heimatstadt Frankfurt an der Oder und in Słubice, und er konnte weitere interessante Gäste begrüßen, so Prof. Francesco Maurelli, Mitglied des Komitees des Esperanto-Weltbundes und Nils Brinkmann, Vorstandsmitglied des Deutschen Esperanto-Bundes. Besonders herzlich begrüßt wurde  Prof. Jürgen Hofmann, der als Vorsitzender der Kulturkommission der Lichtenberger BVV 2009 den Namensvorschlag für den Zamenhofpark ins Bezirksparlament einbrachte.

Fritz Wollenberg und Nils Brinkmann bei der Ausstellungseröffnung
Foto: Rainer Orgis

Die Vorführung eines Films von der Einweihung des Zamenhofparks 2009 im Ratssaal hatte das Museumsteam vorbereitet.

Jerzy Handzlik, Esperanto-Liedermacher aus Bielsko-Biała (Polen), war mit seiner Frau angereist und gab schon zur Ausstellungseröffnung eine Kostprobe seines Könnens, für die es viel Applaus gab.

Nach Eröffnung, Besichtigung und Gesprächen im Ausstellungsflur wurden beim Kiezspaziergang vom Rathaus zum Zamenhofpark nicht nur die in der Ausstellung beschriebenen Orte unter die Lupe genommen, sondern z.B auch: die Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, wo der erfolgreiche russische Esperanto-Sänger und Autor Michail Bronstejn ein Konzert gab, oder die Mauritiuskirche, in der der katholische Gottesdienst beim Deutsch-Dänisch-Polnischen Esperanto-Kongress 2012 stattfand, und die Lichtenberger Gaststätten, in denen sich die Esperanto-Runde Plenbuŝe traf, die seit 2004 eine kulinarische Weltreise durch Berlin unternimmt und jeden Monat eine andere Gaststätte besucht.

 

Kiezspaziergang zu Orten der Esperanto-Kultur in Lichtenberg – Vor der Orangerie
Foto: Rainer Orgis

Vor der Orangerie steht der Bus, mit dem die Szczeciner angereist sind
Foto: Fritz Wollenberg 29.11.2014

Musikalisches, Literarisches und die Enthüllung des Schaukastens im Zamenhofpark

Zum Abendprogramm hatte die Stadtteilkoordination Lichtenberg Mitte schon zwei Pavillons auf der Wiese im Zamenhofpark errichtet. Unter dem einen gab es Getränke und Snacks. Mit Sekt, Saft, Kuchen und Ziehharmonikamusik wurden Besucherinnen und Besucher empfangen.

Renate Berndt (rechts) wird von Anne Koch (Stadtteilkoordination Lichtenberg Mitte) willkommen geheißen
Foto: Anna Gamaleya

Unter dem anderen erklang bald Akkordeonmusik und zur Programmeröffnung stellten sich Encarna Teruel und Fritz Wollenberg vor, die durch das Programm führten. Die Doktorin der Psychologie und der Pädagoge und Stadtführer hatten Esperanto mit 17 bzw. 18 gelernt und ihre ersten Reisen aus Spanien nach Dänemark bzw. von Ostberlin nach Ungarn unternommen, um in die Esperanto-Welt einzutauchen. Im Zwiegespräch moderieren sie, zwischen Esperanto und Deutsch hin und her switchend.

Fritz Wollenberg und Encarna Teruel moderieren das Abendprogramm im Park
Foto: Anna Gamaleya

Hartmut Mittag beherrscht Esperanto so wie seine Musikinstrumente, seine stimmungsvolle Ziehharmonikamusik erklingt auch am Ende des Festes für die letzten Gäste. Über Alexander Danko erfahren wir, dass er das Rachmaninow-Konservatorium in Rostow am Don besucht hat, seit 1991 international unterwegs ist und seit 1995 in Berlin lebt. Er unterrichtet an der Freien Musikschule in Potsdam. Seine beschwingte Akkordeonmusik wirkt anregend.

Akkordeonist Alexander Danko
Foto: Anna Gamaleya

Neben Prof. Hofmann wird als Akteurin von 2009 die ehemalige Bürgermeisterin von Lichtenberg Christina Emmrich gefeiert, die gemeinsam mit dem polnischen Botschaftsrat Piotr Golema vor 10 Jahren das Parkschild enthüllte.

Applaus für Lichtenbergs frühere Bürgermeisterin Christina Emmrich
Foto: Anna Gamaleya

Jetzt werden der Lichtenberger Bürgermeister Michael Grunst und der polnische Botschafter Prof. Dr. Andrzej Przyłębski, deren gemeinsame Beteiligung an diesem Jubiläum besondere Freude auslöste, gebeten, den neuen Schaukasten mit der Informationstafel zum Park und zu Zamenhof und dem Esperanto zu enthüllen. Zur Melodie der Europahymne wird die Tafel sichtbar und viele Leute schauen sie sich an diesem Abend noch ganz genau an.

Bürgermeister Michael Grunst und Botschafter Prof. Dr. Andrzej Przyłębski vor der Enthüllung des Schaukastens
Foto: Anna Gamaleya

Der neue Schaukasten im Zamenhofpark wird enthüllt.
Foto: Anna Gamaleya

Der Schaukasten mit der neuen Informationstafel im Zamenhofpark findet Beachtung.
Foto: Anna Gamaleya

Botschafter Andrzej Przyłębski erfüllt den Wunsch nach einer Ansprache und erklärt, dass er hier ist, weil Zamenhof polnischer Bürger war und weil er bei einem Vortrag in Eberswalde kürzlich auf die Frage, wann wir das europäische Bewusstsein, eine europäische Identität, erreicht haben, geantwortet hat: „Es müssen zwei Bedingungen erfüllt werden. Es muss ein gemeinsames Buch über die Geschichte Europas für alle Schüler Europas vorhanden sein und zweitens: Es muss eine gemeinsame Sprache gelernt werden und das kann nur Esperanto sein.“

Er meint, dass es nach dem Brexit keinen Grund mehr gebe, Englisch, das natürlich Weltsprache bleibe, als europäische Sprache zu haben und schlägt vor: „Wir sollten schon in der zweiten Klasse in der Grundschule anfangen, Esperanto zu lernen. Das ist wirklich eine sehr einfache Sprache, die ich als 15-Jähriger schon nach einem Jahr beherrscht habe. Aber das war vor 45 Jahren, und ich habe sie schon vergessen. Aber ich glaube, ich kann sie auch schon in einem Jahr beherrschen, und bei dem Kongress in Frankfurt (Oder) würde ich gern einen Vortrag über die Vorteile des Esperanto als Europa-Sprache halten.“

Diese Worte bringen ihm im Berliner Zamenhofpark viel Applaus.

Botschafter Andrzej Przyłębski bei seiner Ansprache nach der Enthüllung des Schaukastens im Zamenhofpark
Foto: Anna Gamaleya

Bezirksbürgermeister Michael Grunst bei seiner Ansprache nach der Enthüllung des Schaukastens im Zamenhofpark
Foto: Anna Gamaleya

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Programm folgt ihm Jerzy Handzlik mit dem Lied „Mi volas danki vin, sinjoro Ludoviko“, eine Hommage an den Esperanto-Begründer Zamenhof. Seine nächsten Lieder, alle selbst komponiert und getextet, nehmen satirisch überspitzt einige Erscheinungen des Esperanto-Lebens aufs Korn.

Jerzy Handzliks Auftritt im Zamenhofpark
Foto: Anna Gamaleya

Wera Blanke bei ihrer literarischen Lesung im Zamenhofpark
Foto: Anna Gamaleya

 

 

 

 

 

 

 

Die Schauspielerin Wera Blanke, bekannt in der Esperanto-Welt auch durch ihre Arbeiten zur Terminologie, liest dann einen beeindruckenden autobiografischen Text der Esperanto-Schriftstellerin Lena Karpunina, die in Duschanbe (Tadschikistan) aufwuchs, Anfang der 1990-er Jahre nach Berlin kam, hier heiratete und durch ihre original in Esperanto verfassten Erzählungen bekannt wurde.

Stephan Schneiders Auftritt im Zamenhofpark
Foto: Anna Gamaleya

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der nächste Esperanto-Sänger Stephan Schneider aus Berlin wird angekündigt als Meister der leisen Töne, der Beziehungen und die Liebe besingt. Auch er ist Liedermacher. Der tiefsinnige Vers „Wünschelrute“ von Joseph von Eichendorff, vorgetragen von Wera Blanke schafft den Übergang zum Konzert der Musikgruppe QUERBEET (KLEZMER & MEHR). Es nimmt Bezug zum ostjüdischen Hintergrund im Leben Zamenhofs. Unser Esperanto-Freund Peter Bäß, der singende und Gitarre spielende Pfarrer im Ruhestand ist mit dabei.

Die Musikgruppe QUERBEET (KLEZMER & MEHR) musiziert im Zamenhofpark.
Foto: Anna Gamaleya

Mit dem Esperanto schon lange verbunden, ist Gesine Lötzsch, Mitglied des Deutschen Bundestages, die wir zu dieser Veranstaltung als Gast begrüßen durften.

Dieser kleine hübsche Park mit seinem gartenarchitektonischen Höhepunkt, dem von Rosenbüschen umgebenen Rondell, erlebte mit dieser musikalisch-literarischen Veranstaltung verbunden mit Gesprächskultur eine Premiere. Ermöglicht wurde sie durch das gelungene Zusammenspiel vieler Akteure und die finanzielle Förderung aus dem Kiezfonds. Eine Anregung kam von einem gehbehinderten Besucher. Er vermisst ein Geländer an der Treppe zum Rondell.

Foto: Anna Gamaleya

Andries Hovinga resümierte bei facebook: „Es war ein herrlicher Tag. Ich fühlte mich sehr willkommen.“

Hartmut musiziert
Foto: Rainer Orgis

Anna fotografiert
Foto: Rainer Orgis

 

Was noch eine Weile bleibt, ist die Ausstellung „10 Jahre Zamenhofpark“ im Lichtenberger Rathaus, Möllendorffstr. 6, die bis zum 6. September zu besichtigen ist und die Erinnerungsfotos.

Erinnerungsfotos entstanden viele am 9. August 2019 im Zamenhofpark. Auf diesem sind zu sehen: Botschafter Andrzej Przyłębski, Jerzy Handzlik und seine Frau Vinjo, Francesco Maurelli, Alisa Nikitina und Michela Concialdi von der Bunta Esperanto-Asocio
Foto: Anna Gamaleya

Fritz Wollenberg

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Sommerfest auf dem Esperantoplatz 2019 zum Klima

Das Plakat zum 7. Sommerfest auf dem Esperantoplatz am 28. August 2019 von 15-18.00 Uhr.

Im Rahmen des Soziale Stadt Projektes „Kool im Kiez“ hat das Planungsbüro AG.URBAN  Infostelen mit Schaukästen konzipiert, die den bisherigen Schaukasten ersetzen und zukünftig über wichtige Punkte des Klimawandels informieren, aber auch über Platzgeschichte und Aktuelles aus dem Kiez.

Am 9. Juli konnten sich Passanten auf dem Esperantoplatz bereits darüber informieren und über die Gestaltung mitentscheiden.

Die 10 Stelen, die den 10 Bäumen auf dem Esperantoplatz entsprechen, wurden schon aufgestellt.

Blick über den Esperantoplatz Richtung Bahnhof Sonnenallee am 9.7.2019
Foto: Fritz Wollenberg

Die neuen Stelen auf dem Esperantoplatz am 9.7.2019
Foto: Fritz Wollenberg

Zum Sommerfest am 28. August soll das gestaltete Ensemble der Öffentlichkeit übergeben werden.

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