(Esperanto) Ponta Festo en Frankfurt (Oder) – 2023-05-01

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Montags am Viktoriapark – April 2023 – Braunschweig – die Stadt des 100. Deutschen Esperanto–Kongresses

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

3. April 2023, 19.30 Uhr

„Braunschweig, die Stadt des 100. Deutschen Esperanto-Kongresses“

In Vorbereitung auf den 100. Deutschen Esperanto-Kongress unternehmen wir einen virtuellen Spaziergang durch Braunschweig.

Zum Treffen: Montags am Viktoriapark

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Donnerstagsrunde reanimiert

Die legendäre Donnerstagsrunde soll wieder belebt werden.

Die Veteranen in Berlin erinnern sich noch mit Tränen in den Augen an die Ära, wo man sich Neukölln im gastlichen Heim der Familie Tautorat getroffen hat. Die Adressen Falkstrasse 25 war weltweit als Anlaufpunkt bekannt.

Nach diversen Umzügen wird der “Esperanto Laden” in der Katzbachstrasse genutzt, aber die Einschränkungen durch Corona haben (wie überall) zu einem Einbruch bei der Bereitschaft sich zu treffen geführt.

Es soll einen Neustart geben. Jeweils am 4. Donnestags des Monats.

23. März 2023, 19:30

Esperanto-Butiko, Katzbachstr. 25, 10965 Berlin

 

 

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Metropoliteno – ein Roman mit Berlinbezug kehrt zurück

Der Roman “Metropoliteno” gehört zum vielgenannten, aber selten gelesenen Grundbestand der Esperanto-Literatur. Die erste Auflage erschien 1933 und wurde in Amsterdam gedruckt, was so nicht geplant war.

Dort erschien 2023, also 90 Jahre nach Erscheinen des Orginals auf Esperanto die niederländische Übersetzung. Diese kann als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Eigentlich sollte der Roman in den 1930er Jahren in Berlin erscheinen, wo auch ein großer Teil der Geschichte spielt. Aber der Herausgeber, die kommunistische EKRELO (Eldon-Kooperativo por Revolucia Esperanto-Literaturo) wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sofort verboten und mußte ins Exil. Die erste Auflage war bald vergriffen, der Verlag siedelte dann nach Moskaus über und wurde 1936 aufgelöst. Es gab dann 1977 einen Nachdruck in Dänemark und in den 1980er Jahren Neuauflagen bei den rusischen Verlagen IMPETO und SEZONOJ. Auch eine russische und eine englische Übersetzung sind erschienen.

Das Manuskript auf Niederländisch

Wie die Online-Publikation “Libera Folio” am 21. Märu 2023 berichtet, hat Bert de Wit in den 1980er Jahren das Buch gelesen und fand es so spannend, daß er A. Kooij-Van Holst bat einige Passagen zu übersetzen. Sie tippte es, wie es damal üblich war, sauber auf ihrer Schreibmaschine ab.

Da es nicht gelang einen Verlag für das Werk zu interessieren blieb das Manuskript auf dem Dachboden von Bert de Wit, wo er es nach seiner Pensionierung entdeckte. In der Corona-Zeit hatte er genug Zeit zum abtippen und abzuspeichern. Er sagt, daß er nur einige stilistische Änderungen am Text vorgenommen habe. Es wurde von  Terry Vogelaar (Rotterdam) in Form gebracht, der auch ein neues Titelbild entworfen hat.

Berlinern wird nicht entgehen, daß er als Motiv unverkennbar eine “S-Bahn” gewählt hat, und nicht eine “U-Bahn” der Bau sich leitmotivisch durch das gesamte Buch zieht.

U-Bahn, Klassenkampf und deutsch-russische Liebschaft

Der Vorwand für den Roman ist der junger russische Ingenieur Vitalij Zorin, der sich in Berlin sachkundig machen soll, wie man die Probleme des Nahverkehrs angeht. Die sowjet-kommunistischen Funktionäre haben den Bau einer “Metro” in Moskau verschlafen. Die tägliche Elend mit der Tram wird geschildert.

In Berlin findet sich der junge Russe offentsichtlich ohne Sprachprobleme bei den deutschen Genossen der KPD perfekt zurecht und nimmt an Diskussionen und Agitation teil. Dabei verliebt er sich in die blonde Junggenossin Alice.

Passagen auf Deutsch

Einige Passagen wurden übersetzt. So wurde die anschauliche Beschreibung des U-Bahnhofs Hermanplatz 1998 von der Zeitschrift “SIGNAL” übernommen. (Einblicke in den U-Bahn-Bau Der Roman “Metropoliteno“ von W. W. Warankin). Da sich dort nicht viel verändert hat, kann man das heute noch nachvollziehen.

Die Passage, die den “Blutmai 1929” behandelt, wurde als Broschüre mit ergänzendendem Bildmaterial und Kommentaren zur korrekten Einordnung der fiktiven Erzählung veröffentlicht. Es gab auch mindestens zwei öffentliche Veranstaltungen dazu.

Eine Fassung, die 2002 als “LEA/G MAGAZINO” erschien, ist im Internet verfügbar.

Gerade zu Berlin enthält der Roman weitere Passagen, die es wert wären übersetzt und veröffentlicht zu werden (zmu Kraftwerk Rummelsburg (Klingenberg), zum Schloss), während andere (politische Auseinandersetzung unter Kommunisten und Sozialdemokraten) nur noch ausgesprochene Spezialisten interessieren.

Roland Schnell

Der vollständige der neueren Ausgaben ist im Internet in den üblichen Formaten.

https://archive.org/stream/metropolitenovladimirvarankin/Metropoliteno%20-%20Vladimir%20Varankin_djvu.txt

 

 

 

 

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Podcast für “Die Zeit”

Im “Haus am Mierendorffplatz” fanden am Freitag, den 17. Februar 2023 die Aufzeichungen für einen  Podcast statt, der im Angebot der Wochenzeitschrift “Die Zeit”  unter dem Titel “Woher weißt Du das?” erscheinen wird. Es sollt über erfundene Sprachen gehen und da gehört Espereanto inzwischen einfach dazu.

Bei der Aufnahme ungefähr 10 Teilnehmer

Es wird sich zeigen, wieviel von der mehr als einer Stunde Material, das in der großen Runde aufgezeichnet wurde, dann am Ende verwendet wird. Es wurde ein breites Spektrum von Themen angesprochen.

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Montags am Viktoriapark – März 2023 – Deutsche Esperanto-Kongresse – Meilensteine

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

6. März 2023, 19.30 Uhr

„Deutsche Esperanto-Kongresse – Meilensteine der Geschichte des Deutschen Esperanto-Bundes“

In Vorbereitung auf den 100. Deutschen Esperanto-Kongress zu Pfingsten 2023 in Braunschweig präsentiert Fritz Wollenberg einige ausgewählte deutsche Esperanto-Kongresse wie den Gründungskongress 1906 in Braunschweig, den ersten Nachkriegskongress 1947 in München, den Deutsch-Französischen Esperanto-Kongress 1969 in Straßburg und den Kongress in München 1991, bei dem sich der DEB und der DDR-Esperanto-Verband vereinigten.

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Ethische Bewegungen

Der 1. Freitag im Monat ist bei der Esperanto-Gruppe im Haus am Mierendorffplatz in Charlottenburg für einen Vortrag in deutscher Sprache reserviert. An den anderen Freitagen wird die internationale Sprache Esperanto gelernt oder durch Reden geübt.

Am Freitag, den 3. Februar 2023 ging es um das Verhältnis von Esperanto zu Bewegungen, die eine Sprache nicht nur zum Vergnügen lernen, sondern damit einen „ethischen“ Anspruch verbinden. Markus Schwantje, der zur Kaiserzeit der Geschäftsfüher des Tierschutzvereins Charlottenburg war, verstand darunter neben den Tierschützern, die Gegner vor Tierversuchen, Vegetarier, Abstinenzler, Pazifisten und Anhänger der Lebensreform- und Naturheilbewegung.

Vieles vom dem, über das er in seiner „Ethischen Rundschau“ ansprach, kommt einem unter einem anderem Namen ziemlich zeitgemäß vor. Etwa der Anbau von naturbelassenem Gemüse als „Urban Gardening“, die Impkritik oder der Trend zu einer Naturgerechten Lebensweise. Im Heft 3 von 1913 informierte er seine Leser „Ueber das Esperanto“ und geht speziell auf die für seine Leserschaft relevanten „ethischen“ Bewegungen ein, die Kontaktadressen oder teilweise eigene Zeitschriften hatten.

Ein wichtiges Anliegen war ihm auch die „Bodenreform“ und er erwähnt, dass Ebenezer Howard, der geistige Vater der „Gartenstadt“-Bewegung schon beim 3. Esperanto-Kongress in Cambridge 1907 mehrere 100 Teilnehmer in seinem Projekt „Letchworth“ (nördlich von London) empfing und die Parallelen der Gartenstadt-Idee zu Esperanto erläuterte.Beim 10. Esperanto-Kongress 1913 in Krakau hielt er dazu einen Vortrag, der die russische Zeitschrift „Ondo de Esperedanto“ dazu veranlasste, selbst vor Ort nachzusehen, wie es mit dem Aufbau der neuen Siedlung vorangeht und inwieweit die noblen Ziele (preiswerter Wohnraum für Arbeiter, gesunde Umgebung, Selbst- und Nahversorgung, Kultur) erfüllt werden konnten. Ein vergleichbares Projekt, die Obstbausiedlung Eden in Oranienburg war in den „Ethischen Rundschau“ mit Anzeigen vertreten, wie auch die Anbieter von der damals typischen „Gesundheitskost“, etwa die irma .. Aus Charlottenburg. Es gab naturreine Obstsäfte, Marmelade ohne chemische Zusätze, Nussmus und leckeren Fleischersatz.

Schwantje kann es nicht lassen zu tadeln, dass zu sehr die gesundheitlichen Vorteile und die Ersparnis durch der vegetarische Ernährung in den Vordergrund gestellt wird und der ethische Aspekt, keine Tiere töten zu müssen, viel zu kurz kommt.

Regelmäßig kommt der „Naturarzt“ Wilhelm Winsch aus Berlin zu Wort, der nicht nur eine Leitfigur der Impfkritiker, sondern auch bei Esperanto aktiv war. Im Sommer bot er, was man heute als „Wellness-Urlaub“bezeichnen würde in Henkenhagen an der Ostsee (heute Ustronie-Morskie PL) im Erholungsheim „Anker“ an. Dafür warb er mit Anzeigen in internationalen Esperanto-Zeitschriften und stellte dort seine Methoden vor. Sein Buch über „Wärmetherapie“ erschien auch auf Esperanto und hatte wohlwollende Rezensionen.

Der Phantast Graf Zeppelin als Vorbild für Tierschützer

Es gibt eine bezeichnende Übereinstimmung bei der Bewertung des damals sehr populären Grafen Zeppelin mit seinem Luftschiff, das viele prinzipiell für unmöglich gehalten hatten. In seinem Beitrag „Esperanto und der Kaufmann“ erinnert sich der Berliner Ernst Kliemke daran, dass seine Lehrer das Fliegen „leichter als Luft“ als eine unlösbare Aufgabe, wie die Quadratur des Kreises bezeichnet hätten. Aber der als Narr verspottete habe über seine Spötter triumphiert und so werde auch Esperanto, das von vielen als unrealist, isch bezeichnet werde, am Ende den Sieg davon tragen. Die selbe Argumentation benutzt Schwantje im Bezug auf den Tierschutz, der mit vielen Widerständen zu kämpfen habe. Der Graf, der seit vielen Jahren Vorsitzender des Tierschutzvereins in Württemberg war, hattel 1913 die Teilnehmer eines Kongresses nach Friedrichshafen zu einem Bankett mit Besichtigung der Luftschiff-Werft eingeladen.

Kliemke und Schwantje kamen sich später näher, da Schwantje seine Ideen in den „Freyschaften“ verwirklicht sah, die sich aufgrund des Buches „Fürsten ohne Krone“ gründeten, das von Kliemke unter dem Pseudonym „Heinrich Nienkamp“ veröffentlicht worden war.

Eine 12-seitige Broschüre weiteren Hintergrundinformationen und Bildmaterial ist Freitags bei der Esperanto-Gruppe erhältlich.

Die Erfindung der Stromline in Charlottenburg im März

Der nächste öffentliche Vortrag, zu dem Gäste willkommen sind, findet am Freitag, den 3. März 2023 im Haus am Mierendorffplatz um 14 Uhr statt. Thema wird der Automobild-Konstrukteuer Oskar Bergmann aus der Kaiser-Friedrich-Strasse 35 sein. Er gilt als einer der ersten, die ein stromlinienförmige Karosserie vorgeschlagen haben. In seiner Schule, mit internationalem Anspruch, bildete er Konstrukteure aus. Dafür warb er in Esperanto-Zeitschriften beim Weltkongress 1913 in Krakau.

An allen anderen Freitagen darf man gerne lauschen, wie sich Esperanto anhört.

Weiter Informationen und Kontakt: Roland Schnell,

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Montags am Viktoriapark – Februar 2023 – Die Jugend-Esperanto-Woche (JES) 2022/2023 bei Oranienburg

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

6. Februar 2023, 19.30 Uhr

„Die Jugend-Esperanto-Woche (JES) 2022/2023 bei Oranienburg

Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten vom letzten JES,  diesem großen internationalen Jugendtreffen.

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Montags am Viktoriapark – Januar 2023 – Archäologie in Brasilien

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

16. Januar 2023, 19.30 Uhr

„Archäologie in Brasilien “

Der Archäologe und Lingvist Roberto da Silva Ribeiro aus Brasilien hält diesen Vortrag anlässlich eines Aufenthalts in Berlin.
Er schrieb darüber in der Zeitschrift “La Karavelo” 2009.

PDF des gesamten Esperanto Textes; LK_017_RV karavelo Ribeiro p12-14

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Rede von Philipp Sonntag beim Zamenhof-Fest am 17.12.

Beseelt vom himmlischen Feuer,

möchten wir mitten im Chaos dieser Welt,

dennoch, ganz behutsam, versuchen:

heute lass uns feiern!

Festrede von Philipp Sonntag zur Weihnachtsfeier am 17. Dezember 2022

der Esperantisten in Berlin/Brandenburg

Ely·si·um

(in der griechischen Sage) Land der Seligen in der Unterwelt

DICHTERISCH: Zustand des vollkommenen Glücks

Wir lieben die 9. Symphonie von Beethoven. Sie entspricht den Hoffnungen von uns Esperantisten:

Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt, alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.

Wir sehen keinen sanften Flügel. Nur eine Stunde Autofahrt entfernt, da erfrieren Menschen in der Ukraine. Wir ahnen, die kommende Hitze im Klimawandel werden nur weniger Nachkommen der Ukrainer und Russen – und von uns – überleben können. Und der Wahnsinn jetzt: In Przewodow, in Polen wurden aus Kriegsversehen zwei Menschen durch Raketen getötet (NYT 12 deec. 2022, p. 6). Wir Deutschen schicken zwei teure Patriot-Raketenbatterien nach Polen. Die Polen akzeptieren erst – und lehnen dann ab, akzeptieren erneut. Es war aus Deutschland ein teures Geschenk, aber kein gelungeners Weihnachtsgeschenk. Könnte Polen mit den Patriot etwa Bialystok gegen Russland schützen? Keine Chance! Könnte es wegen Patriot eine Eskalation geben? Vielleicht.

Alles war in Bialystock noch weitaus friedlicher, als L. L: Zamenhof zusehen musste, wie sich Gruppen streiten. Er meinte, Esperanto als eine neue gemeinsame Sprache soll helfen, um einen Bewusstseinswandel zu bewirken.

Da hat er völlig recht! Und wir Esperantisten sind die tapferen Kämpfer, die auch über hundert Jahre später diese Option bereit stellen.

Aber nach wie vor ist die Welt fürchterlich zerstritten und bräuchte dringend so einen Impuls. Nach wie vor sind wir Esperantisten keine Marketing Experten. Also, Esperanto aufgreifen müssen andere. Wir sind Spezialisten, die mit Hilfe von L. L. Zamenhof erahnen, wie eine friedliche Welt aussehen kann.

Daher ahnen wir auch, wie man wunderbar feiern kann:

Freude schöner Götterfunken, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt, alle Menschen werden Brüder, wo dein sanfter Flügel weilt.

Mit hohem Pathos beschreiben diese Worte das klassische Ideal einer Gesellschaft gleichberechtigter Menschen, die durch das Band der Freude und der Freundschaft verbunden sind.

Sind wir wenigstens in Berlin besser als diese scheinbar halbwilde Menschheit? Auch hier mussten wir jahrelang befürchten, dass sich zwei erfahrene Würdenträger jeden Moment einander trotzdem plötzlich gegenseitig schlagen würden. Auch sonst war die Kommunikation bisweilen mehr gegen-, mals füreinander, und mit einem Hauch Aufregung, sogar auch im Vorstand, nicht nur vor einigen Jahren.

Stattdessen möchte ich ein positives Beispiel nennen: den Stadtführer von Fritz Wollenberg! Der Text ist parallel in Esperanto und Deutsch. Ich selbst finde das ideal zum selbstständigen Lernen und es ist einje brauchbare Hilfe, nicht nur für Esperantolehrer, sondern auch für Esperantisten, die nach Berlin kommen.

Viele gute Anregungen kommen aus Berlin: Linguisten wie Wera Blanke, die in ihrem Buch „Esperanto – Terminologie und Terminologiearbeit“ (Seite 113) systematisch pragmatische Anforderungen formuliert hat, die es wert sind, in unserem Gedenken zitiert zu werden: nämlich, dass Esperanto genau diese Anforderungen optimal erfüllt: Einfachheit, klare Aussprache, feine Unterscheidung von Wortbedeutungen und vieles mehr. Aufgrund dieser Vorteile, denke ich, können wir Esperanto als gutes, starkes Werkzeug für die Zukunft empfehlen und feiern.

Deshalb sind hier wie weltweit verlässliche Ressourcen wichtig für Frieden und Fortschritt. Und ich freue mich sagen zu können, dass wir in Berlin Fortschritte machen. Und das feiern wir heute, und ich hoffe, es wird eine suggestive Wirkung auf uns selbst haben.

Jahrtausende lang konnten kleine und große Kinder ihren Märchenerzählern zuhören. Heutige Zeitungen sind kein Ersatz, denn sie berichten über lebenslange Belastungen. Was sie erinnern, kann Kinder kaum beruhigen. Da wird nämlich deutlich, wie Erwachsene seit langer Zeit den Kindern Kriege und andere Katastrophen zumuten.

Wir brauchen weniger Mars und mehr Venus. Allein schon das Wort „Schlachtfeld“ klingt nach Kannibalismus. Aber kannibalische Rezepte sind längst out (verpönt) und vegetarische, auch vegane Rezepte erwünscht.

Da hat ein grundlegender Bewusstseinswandel begonnen. Was wir haben ist eine umfassende, „emotional ergreifend“ neue Perspektive für eine machbare, lebenswerte Zukunft. Hierfür hat Zamenhof die spirituelle Vorgabe geschaffen:

Auszug aus der Deklaration zum Homaranismo (auf Wikipedia). Ich bin ein Mensch, und die ganze Menschheit betrachte ich als eine Familie; die Teilung der Menschheit in verschiedene einander feindliche Völker und ethnisch-religiöse Gemeinschaften betrachte ich als eines der größten Übel, das früher oder später verschwinden muss und dessen Verschwinden ich nach Kräften fördern muss.

II. Ich sehe in jedem Menschen nur den Menschen, und ich bewerte jeden Menschen nur gemäß seinem persönlichen Wert und seinen Handlungen. Jede Kränkung oder Bedrückung eines Menschen deswegen, dass er einem anderen Volk, einer anderen Sprache, einer anderen Religion oder sozialen Klasse als ich angehört, betrachte ich als Barbarei.

L. L. Zamenhof hat völlig recht, wenn er die Feindseligkeiten und Kriege der Menschheit als Barbarei bezeichnet, an der sich bis heute kaum etwas geändert hat. Die Wahrheit ist weltweit fast allen so klar, dass wir sagen können, dass ein Bewusstseinswandel unbedingt voranschreiten muss.

Lassen wir und von ihm beflügeln und genau das tun, worauf es ankommt, was wir aktiv gestalten. Ich sage Ihnen, was wir auf diesem verwunschenen Planeten brauchen: Das sind die “Vertrauenmsbildenden Maßnahmen”, um ein menschliches Miteinander aufzubauen! Und das heißt heute Marzipan, Weihnachtskuchen, Kekse, aber auch Vanillekipferl, Schokoladenherzen und Zimtstangen.

Ich wünsche uns allen endlose friedliche Feiertage!

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