Montags am Viktoriapark – Oktober 2023 – Zweisprachiger Berlin-Stadtführer Band 3 in Vorbereitung

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

9. Oktober 2023, 19.30 Uhr

„Dritter zweisprachiger Berlin-Stadtführer in Vorbereitung“

Der 3. Band der zweisprachigen Stadtführer in Deutsch und Esperanto unter dem Titel „Vom Alexanderplatz zum Marx-Engels-Forum“ ist in Vorbereitung. Über den Stand der Vorbereitungen informiert der Autor Fritz Wollenberg.

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1. Sept. Weltfriedenstag

Für den Frieden – Por la paco

Mierendorffplatz 19 / Ecke Lise-Meitner-Straße 6 19589 Berlin – zum Stadtplan

Freitag 01.09.2023 –  14:00 Uhr

Der. 1. September ist Weltfriedenstag, auch Antikriegstag genannt.
Viele Organisationen rufen an diesem Tag zu Kundgebungen und Aktionen auf. Die bedeutendste ist die UNESCO.
Die Esperanto-Gruppe erinnert (14 -15 h) an die Geschichte des Tages mit literarischen und historischen Dokumenten.
Danach besteht die Möglichkeit um 18 Uhr gemeinsam an der Kundgebung der Friedenskoordination an der Alten Wache (Unter den Linden) teilzunehmen.

Bei der Gründung der Esperanto-Gruppe in Berlin war 1903 die Deutsche Friedensgesellschaft meßgeblich beteiligt. Die Verbindungen zur Friedensbewegung waren bis heute immer sehr eng.

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1923 in Berlin

Mit raschen Schritten nähern wir und der Periode, die als die “Goldenen Zwanziger” in die Geschichtsbücher eingehen würde. Auch für Esperanto in Berlin erwies es sich als eine erfolgreiche Zeit, die durch die Erschliessung der Massenmedien gekennzeichnet war. Einmal durch die Zusammearbeit mit dem Verlag von Rudolf Mosse, andererseits durch das aufkommende Radio, das weltweit die Einsatzmöglichkeiten von Esperanto erprobte. Im Dezember 1923 strahlte ein Sender in New Castle (England) zu Zamenhofs Geburtstag eine Sendung zur Werbung für Esperanto aus. (ET 159, 12.  1923 Nr. 159)

Davor lag aber das Jahr 1923, das in vielfacher Hinsicht ein Tiefpunkt, geradezu ein Schreckensjahr, war. Das krisengeschüttelte Deutschland erlebte eine Superinflation, die im Herbst 1923 durch eine Währungsreform (Einführung der Rentenmark) beendet wurde.

Spuren im Esperanto-Leben

Die Entwicklung ist auch  im Esperanto-Leben nachvollziehbar. Anfang 1923 veröffentlichte der “Germana Esperantisto” die üblichen Berichte über den “Stand der Esperanto-Bewegiung in der Welt” (GE 1923 Heft 1 Seite 1 -5),  der eine Auflistung von  Erfolgsmeldungen über eine sich weltweit rasch ausbreitende Bewegung war. Speziell für Deutschland werden für 1921 Kurse in 211 Städten mit 40.000 Teilnehmern genannt. Dazu kommen Kurse in Schulen in 162 Orten.

Die Bestandsaufnahme 1923 sieht etwas ernüchternder aus. Im Bericht des Esperanto-Instituts (GE 1923 Seite 43) wird konstatiert, daß eine Statistik für das Jahr 1922 nicht machbar sie, weil von vielen Städten schlicht die Daten fehlten. Die Liste der säumigen Städte reicht von Ahlbeck bis Wilhelmshaven. Auch Berlin, wo der Unterricht an Schulen 1921 eingeführt wurde, hat nicht geliefert. Dr. Dieterle droht an, daß er auf den Bericht an das Reichsministerum des Innernen verzichten werde und die Gruppen die Folgen zu tragen hätten,

Porto steigt.

In den folgenden Monaten hatten die Gruppen durchaus sachliche Gründe diese statistischen Daten nicht zu liefern, denn Portokosten stiegen.

Sonderzug zum XV. Weltkongress abgeblasen

Offizielle Kongress-Postkarte

Trotz der widrigen wirtschaftlichen Situation sollte 1923 der XV. Weltkongress, wie es damals hieß, in Nürnberg stattfinden. Wie in früheren  Jahren sollte von Berlin aus eine “karavano” (Gruppenreise) angeboten werden, die von Max Blankenheim organisiert wurde (GE 1923 Juni 94). Dafür mußten aber 400 Teilnehmer zusammenkommen. Für den Aufenthalt mußten zu diesem Zeitpunkt 50.000 Mark für ein Hotelzimmer, 25.000 M für eine Privatunterkunft und 12.000 M für ein Essen im Restaurant einkalkuliert werden.

Es meldeten sich aber nur 100 Teilnehmer  für die  Fahrt von Berlin nach Nürnberg (477 km, 10 Stunden,  2023 mit dem ICE 2:45 h), die dann in  zwei  reservierten Waggons mit einem planmäßigen Zug (GE 1923 Juli 114) befördert wurden. Am 1. August 1923 ging die Fahrt um 10:07 am Anhalter Bahnhof los und ging über Halle (12:52), Jena (14:21), Bamberg (17:45) bis zur Ankunft in Nürnberg Hbf um 18:56. Da zu diesem Zeitpunkt die Preise der Reichsbahn nicht bekannt waren, sollten die Reisekosten vorgestreckt werden. Wer sich bis 1. Juli angemeldet hattte, erhielt eine Rechung, die bis 15. Juli zu bezahlen war und wofür eine Quittung zugeschickt wurde. Nur mit dieser Quittung konnte man an der Sperre im Anhalter Bahnhof die Fahrkarte bekommen.

Bild aus Esperanto Triumfonta Nr. 124, 18 2. 1923

Die Preise für Berlin – Nürnberg lagen bei 16.000 M in der VI. Klasse 96.000 M in der Ersten. Dazu kamen für Schnellzüge Zuschläge, die von der Entfernung und der Klasse abhingen. Für Berlin-Nürnberg also zwischen 3.000 und 12.000 M.

Am Abend vor der Abreise(31. Juli) fand eine Zusammenkunft der Berliner Gruppe (GE 1923 Okt 162) statt, da sich auch ausländische Teilnehmer, z.B. aus Finnland, für die “karavano” angemeldet hatte. Daran nahmen 150 Personen teil. Durch eine Sammlung konnten die Fahrkosten für zwei Berliner aufgebracht werden.

Einem Sonderzug zu einem Weltkongressen hatte Berlin schon mal schlechte Erfahrungen gemacht. 1914 stand ein Sonderzug auf dem Potsdamer Bahnhof zur Fahrt nach Paris bereit. Infolge des  Ersten Weltkriegs, der genau an diesem Tag begann, wurde die Reise abgesagt.

Einen auführlichen Bericht vom Weltkongress hat dann Friedrich Ellersiek im Germana Esperantisto von Oktober und November abgeliefert (GE 1923 Okt 144 – 161, Nov 174 – 181). Er konnte samt Gattin wegen geschäftlicher Angelegenheiten nicht in der “Karavano” mitreisen.

Millionen in der Kasse in Steglitz

Die lokale Gruppe in Steglitz (Zamenhof) hatte noch im Dezember 1922 beschlossen, den Mitgliedsbeitrag für eine Vierteljahr (GE 1923 Feb 25) auf 300 Mark festzulegen. Im Juni kamen 16.000 M als Spenden für das Notopfer des D.E.B. (GE 1923 Juni 89) und für das Esperanto-Institut zusammen, die je zur Hälfte überwiesen wurden. In Oktober wird gemeldet (GE 1923 Okt 162) , daß die Kasse einen Stand von 21 Millionen Mark aufweist.

Nach der Währungsreform blieb davon allerdings nichts mehr übrig, denn es wurde im November 1923 zu einem Kurs von  1.000.000.000.000 M : 1 RM (1 Billion Mark zu 1 Rentenmark) umgestellt.

Gruppenleben in Berlin

Das “Oficiala jarlibro” von UEA gibt wie in den Jahren zuvor und danach einen gewissen Überblick über den Stand der Esperanto-Bewegung.

Es führt die Orts- und Fachgruppen auf und nennt den Namen und die Adresse des Vorsitzenden als ersten Ansprechpartner. In einigen Fälle ist auch der Ort der regelmäßigen Treffen aufgeführt.

Es ist nur eine Momentaufnahme, da sich ständig neue Gruppen bilden, andere sang-und klanglos verschwinden, was nicht immer im Germana Esperantisto vermerkt wird.

Hinsichtlich der Menge der Einträge steht Berlin eindeutig an der Spitze und wird allenfalls von Wien übertroffen. Aber die Aufspaltung in viele kleine Gruppen und Grüppchen scheint ein typisch deutsches Phänomen zu sein.

Fest zum 20 jährigen Jubiläum der Gruppe Berlin

Das Gebäude steht noch. jetzt: Georg-von-Giesche-Schule – 07K06, Integrierte Sekundarschule (öffentlich )

Trotz der schlechent wirtschaftlichen Lage fand am 17. November 1921 ein Fest in der Aula des Werner-Siemens-Realgymnasium in Berlin Schöneberg (Hohenstaufenstraße 47/48) statt. Es gab 150 Teilnehmer, die zum teil noch nach 10 Uhr in einem naheliegenden Café Dbis Mitternacht weiterdiskutierten.

Das Fest wurde auch zur Propaganda für Esperanto genutzt. Die Rede hielt Dr. Winsch, es waren Vertreter der Presse anwesend und das Innenministerim sollte von Regierungsrat Dr. Becker vertreten werden, der dann den Staatssekretär Schulz schickte.

Das unermüdliche Fräulein Nickel, eigentlich aus Potsdam, gab einen Überblick über  die 20-jährigen Geschichte, in dem sie das Wachsen der Gruppe unter den verschiedenen Vorsitzenden (erst Prof. Schmidt, dann Patentanwalt Schiff, jetzt Direktor Julius  Glück) betrachtete.

Die Herren Paul Kirschke und Blankenheim trugen Literatur im Orginal, darunter von  Baghy, und übersetzt vor. Jules Borel, der Bruder des Gründers Jean Borel, hielt einen launigen Vortrag über die Situation vor 20 Jahren. Und Wetekamp betrachtete Esperanto aus der Sicht eines Schulleiters. Er leitete seit 1906  des Werner-Siemens-Realgymnasium nach reformpädagogischen Prinzipien.

Informationen über das Verhältnis von Wetekamp zu Esperanto finden sich in seinem Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia unter den Stickwort “Esperantist” nach Schulreformer und Naturschützer.

Gruppenleben in Berlin 1923

Aus den spärlichen Angaben im „Germana Esperantisto“ ist nicht zu entnehmen, womit sich die vielen Gruppen in Berlin beschäftigt haben. Im Januar (Seite 7) heißt es nur dass im 16. Dezember des Vorjahres ein „Zweckverband Berlin-W.“ sein Gründungsfest abgehalten habe. Auf Seite 9 wird vermerkt, dass die Studenta unuiĝo 111 Mark für das Deutsche Esperanto-Institut gespendet hat. Auf Seite 25 im Februar dann etwas ausführlichere angaben. Dr. Burkhardt (Vorsitzender) hatte Anfang November in der Cäcilienschule in Wilmersdorf einen Vortrag gehalten, worauf sich 45 Teilnehmer zu einem Kurs angemeldet hatten, der am 8. 12, begann. Der bulgarische Student Hitrov sprach in der bulgarischen Studentenvereinigung „Rondina“ vor 200 Zuhörern. Hitrow leitet einen Kurs. Bei einer ersten Prüfung (kapableco) unter Leitung von Telegrafen-Direktor Behrend haben von 5 Teilnehmern nur 3 bestanden. Bei der Zamenhof-Feier am 15. 12 mußte Hildegard Nickel den erkrankten Behrendt vertreten. Der Zweckverband Wilmersdorf– Friedenau (Espero) – Steglitz (Zamenhof) hatte am 16. Dezember seinen Gründungsabend. Die Gruppe Steglitz (Vorsitzender Blankenheim) hatte am 28. 12 Hauptversammlung undsetzte den Beitrag für das erste Vierteljahr 1923 auf 300 Mark fest.

Auf Seite 30 wird von Artur Schulze das Ableben von Georg Mahn in Westend vermeldet, an den sich viele als überzeugten und überzeugenden Propagandisten erinnern mögen. Er hatte den Text „“ von Romain Rolland übersetzt.

Die Meldung im März (Seite 40) ist knapp und vermerkt nur die Ergebnisse der Wahlen bei der Hauptversammlung am 23. Januar. Neben den bereits genannten werden die Herren Busch, Wichert und Schwarzschild genannt. Zusammenkünfte jeden 3. Dienstag im „Heim“ Kurfürstenstr 11.

Auf der selben Seite 49 findet sich in der „Zeitungsschau“ der Hinweis auf eine Initiative beim V.D.I (Verein Deutscher Ingenieure) die Dr. A Steche zu einem Vortag (Esperanto und das Deutsche Volk) eingeladen hatten, an dem „zahlreiche Vertreter von technisch-wissenschafltichen Vereinen und Verbäanden, Reichs und Staatsbehörden neben Vertretern Berliner Esperanto-Vereine, teilgenmmen hatten. Bei der Hauptversammlung und Gechäftsführerkonferenz sollte eine Aussprache dazu stattfinden, von derm aber nichts mehr gehört habe.

Das in Berlin erscheinende „Pädagogische Zentralblatt“ hatte in seiner Ausgabe 9 /1922 eine Besprechung von Esperanto-Lehrbüchern und Zeitschriften gebracht.

Unter den Spendern (Seite 44) für das Deutsche Eperanto-Institut sind die Gruppe Friedenau mit 2.750 Mark und ein Lehrer Schütte mit 1.000 Mark aufgeführt.

Auf Seite 47 ist ein Hinweis auf eine Broschüre (12 Seiten) von Julius Glück, die 1922 als „Heft 1 der Schriftenreihe des Esperanto-Verbandes Berlin“ Der von Wien nach Berlin zugezogene Glück erinnert sich an persönliche Erlebnisse mit Zamenhof, die damals an keiner anderen Stelle veröffentlicht worden waren.

Im April (Seite 58) berichte die Gruppe Charlottenburg über das Ende des am 4. 10. 1922 begonnenen Kurses von Herrn Seelig eram 28. 2. mir 5 Teilnehmern,die Mitgliede wurden. Der Kurs an der Volkshochschule (Herrr Schulz) vom 11. Oktober läuft weiter.

Ebenfalls im April (Seite 59/60 kamen interessante Hintegrundinformationen zur wirtschaftlichen Lage. Herr Blankenburg, gleichzeitig Vorsitzender in Steglitz und Sekretär des“Verbands deutscher Eisenbahner Esperantisten“ beklagte die fortschreitende Geldentwertung und forderte Geld für die „Propaganda“.

Er schlägt vor den Mitgliedsbeitag, der monatlich zu entrichten ist, an das Porto für einen Fernbrief im Inland zu koppeln. Erfolgreiche Werbung eines neuen Mitglieds, das einen 12-fachen Monatsbeitrag entrichtet hat, wird durch eine Schrift aus der Reihe „Esperanta Biblioteko Internacia” belohnt. Bei der Statistik zum Esperanto-Unterricht scheinen die Berliner Gruppen inzwischen Daten geliefert zu haben. Das Verschicken von Fragebögen wird aus Kostengründen eingestellt. Man solle sich an dem in der Dezembernummer 1922 abgedruckte Muster orientieren.

Ein. „Tel.-Insp. W. Wurl, aus Berlin hat bescheidene 200 Mark gespendet.

In der leidigen Frage der Statistik wandte sich der Vorsitzende A. Steche im Mai (Seite 69/70) an die Redaktion des Germana Esperantisto . Er fügte ein Schreiben von Dieterle bei, der angab,dass für Mahnungen vermeidbare 20.000 Mark für Papier und Porto angesetzt werden müßten.

An Pfingsten fand der Deutsche Esperanto-Kongress in Potsdam statt (Bericht Seite 88/89). Der Abend des 7. Mai wurde von der Berliner Gruppe als Propagandaveranstaltung gestaltet. Dr. Burkhardt spiele auf dem Flügel Phantasien nach Motiven des „Fliegenden Holländer“ und hielt eine Rede zum Thema „Die Sprache als Kunstwerk“. Die zweite Rede hielt der Regierungsrat Ellerbeck und überschritt das angekündigte „Viertelstündchen Esperanto“ gewaltig. Der dritte Programmpunkt war eine Vorführung von Schülern der Klasse von Markau, die Texte lasen und übersetzten. Ein fünfzehnjährides Mäden mit Familienname Brandt trug ein Gedicht von Grabowski vor. Auch Hildegard Nickel und ein Fräulein Viert beteiligten sich am musikalischen Teil.

Am Sonntagaben traf man sich, nach einem Spaziergang durch den Park von Sanssouci, imbis M Reichsgraf von Hodlitz, wo bis spät in die Nacht gefeiert wurde. Es gab Lieder von Nickel und Deklamation von Heinrich, Dr. Hanauer und Ellersiek, von dem auch der Bericht stammt. Am Montag gab es einen Ausflug zum Park Babelsberg bis Kohlhasenbrück. Das schlechte Wetter scheint dem Vergnügen keinen Abbruch getan zu haben.

Die Gruppe „Zamenhof“ in Steglitz hat 16.000 Mark gesammelt zu zu gleichen Teilen an den D.E.B. und das Esperanto-Institut überwiesen werden. Vermutlich ist das der Betrag, der auf Seite 100 als Beitrag zum „Notopfer“ aufgeführt wird.

Die nächsten Monate stehen im Zeichen des Kongresses in Nürnberg und der von Berlin aus organiserten Gruppenreise (karavano) So könnte das Gedicht auf der Titelseite August September (Seite 117) vom Telegrafendirektor Arnold Behrend verfaßt worden sein.

Trotzdem wird auf Seite der Berliner Guppe wird auf Seite 127 über die erste Jahreshälfte berichtet. Am 28.4. nahm Behrendt ein Prüfung zur wissenschaftlich-pädagogischen Befähigung (3 Teilnehmer) ab. Am15, Mai ging es um Dialekte. Verschiedene Mitglieder stellten ihre Dialekte vor.

Am 17. Mai fand im Beamtenheim der A.E.G. Vortragsabend zur wachsenden Bedeutung des Esperanto für die Industrie statt (Kapellmeister Burkhardt: Die Sprache als Kunstwerk; Patenanwalt L. Schiff: Das Esperanto und die Technik). Am 19. Mai wurden tschechische Studenten auf dem Weg nach Den Haag vom UEA-Delegierten Schweiger die Stadt gezeigt.

Ein Kurs in Niederschönhausen (Studienrat Dyba) hatte 26 Teilnehmer, darunter 12 Lehrer.

Am 19. 6. Sprach Dr. Hanauer, selbst Mitarbeiter der A.E.G. über die ersten internationalen Kongresse, an denen er selbst teilgenommen hatte.

Heinrich Steinbrenner aus Berlin hat 1880 Mark für den Germana Esperantisto gespendet (Seite 131)

In seinem Umfänglichen Bericht über den Kongress in Nürnberg hat Ellersiek verschiedene Hinweise eingebaut, wo Berliner beteiligt waren. So hat das lokale Organisationskomitee nicht daran gedacht, sich um eine Propaganda-Veranstaltung zu kümmern. Julius Glück improvisierte zwischen Ball und Ausflug im Hotel Deutscher Hof eine von Nicht-Esperantisten gut besuchte Veranstaltung. 18 Redner aus verschiedenen Ländern konnte es gewinnen.

Er erwähnt auch welchen Eindruck die Eröffnungsveranstaltung auf ein Frau aus Berlin gemacht habe, die von einer Bekannten mitgenommen worden war und zufällig hineingeraten war. Sie sei so beeindruckt gewesen von dem Völkergemisch, das sich problemlos verständigt hätte, dass sie zu einer enthusiastischen Esperantistin geworden sei.

Nach dem Kongress kam die Mitteilung (Seite 161), daß die Fotos bei Fotoaktuell, in Berlin C l9, Seydelstr. 2, bestellt werden könnten.

a

Am 17. 7. erzählte Prof. Benŝahar, Alexandria, von seiner Reise.

Am 21.8herr Drummond, aus Australien

Das Ehepaar Jalava aus Helsinki war auf der Rückreise von Nürnberg nochmal für eine Woche in Berlin und erzählte von Finnland. Sie verbrachten die Zeit mit Ellersiek (Seite 181) unter nahmen einen Ausflug nach Potsdam mit Rückfahrt mit dem Dampfer, geführt von Hildegard Nickel.

  • Möglicherweise handelt es sich um Leo Jelava, (*. 11 Feb. 1892 in Turk),. derab 1906 in er finnischen Esperanto-Bewegung aktiv war. Er hat am Kongress in Nürnberg als Vertreter des finnischen Erziehungsministeriums teilgenommen. Er hatte viele gemeinsame Interessen und Erfahrungen mit Ellersiek.

Herr Pankratz aus Polen sprach über die Unterst0tzung durch das polmnische Parlament. Dr. Burkhard gab den Vorsitz auf und Julius Glück wurde gewählt.

Auf Seite 165 spendet Gube 130-000 Mark für das Esperanto-Institut.

Vor dem 31; Oktober gingen /Seite 183)noch eine Spende von TeL-lnsp Wurl in Höhe von 200; und von Lothar Gebhard,in Höhe von:,1000;rMark ein

 

 

 

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Flatauer, der Komet

Die wenigen Jahre vom Sommer 1924 bis Januar 1928 haben genügt um den Namen von Otto Flatauer tief, aber nicht dauerhaft in die Erinnerung des Esperanto-Lebens von Berlin einzugraben. Mit einem Kometen, der gefunkelt hat, und dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden ist, hat ihn Dr. Kliemke, der damalige Präsident des des Deutschen Esperanto Bundes in seinem Nekrolog (GE 1928 19) verglichen.

Er erinnert sich, wie er Flatauer, der im selben Haus in Schöneberg gewohnt hat, im Sommer 1924 durch eine „Mieterangelegenheit“ kennen und schätzen gelernt hat. In Kliemkes Buch „Sprache und Kultur“ fand Flatauer die Anregungen für Esperanto, die ihm bisher gefehlt hatten und als Kliemkes Kurs im Berliner Tageblatt erschien, begann er mit dem Lernen.

Nachdem die zweite Lektion erschienen war, machte er mit darin verwendeten Wörtern zur Übung ein Gedicht. Das war der Beginn einer Serie von Gedichten, die bis zu seinem Tod jede Woche im Berliner Tageblatt erschienen. So sann er bereits als Schüler auf die Optimierung von Lehrmethoden und wie man die Idee verbreiten könne

Für seine privaten Handelsschulen mit Standorten in Mitte (Dierksenstr. 23) und Neukölln (Berliner Strasse 57) warb Flatauer nicht nur im Berliner Adressbuch, sondern auch mit einer Werbtafel auf einem Gebäude am Alexanderplatz. Der Schriftzug „Lehrer Flatauers Handelsschule) ist auf alten Postkarten deutlich zu erkennen.

Es gibt mehrere Versionen dieser Postkarte, teils sogar koloriert und mit unterschiedlicher Datierung. Auf alle Fälle war er mit einer Adresse an zentralem Ort in der Stadtmitte sichtbar. Seine zweite Schule lag in Neukölln in der heutigen Karl-Marx-Straße.

Flatauer versuchte Esperanto auch an seinen Schulen einzuführen, was zunächst nicht den erhofften Erfolg hatte und gründete eine „Esperanto-Schule des Esperanto-Verbandes Berlin“ mit einem Eintrag im Telefonbuch (GE1924 185 okt). Das führte zu Auseinandersetzungen in der Berliner Gruppe, die letzlich auf eine Spaltung hinausliefen. Darüber berichtet Erwin Stolpe seinen Erinnerungen. Es dauerte einge Zeit, bis die Gruppen wieder zusammenfanden.

Nachruf von Kliemke im Germana Esperantisto 1928

Dem Andenken Otto Flatauers von Dr. Ernst Kliemke

Ein Komet am Himmel der Esperanto-Bewegung war erschienen, hat kurze Zeit geglüht und gefıınkelt und. ist dann auf Nimmerwiederkehr dahingegangen. Dunkel ist die Stelle, die so oft den Blick auf sich zog, aber noch lange wird gar mancher an den leuchtenden Schein denken und sich wehmütig fragen: Warum mußte er so bald erlöschen? _

In Otto Flatauer war ein Leuchten, ein Sprühen und Funkeln. Sein rasch beweglicher Geist schien Tag und Nacht nicht zur Ruhe zu kommen, unaufhörlich schürte er das Feuer der Gedanken, daß es in ihnen blitzte von Einfällen und Beobachtungen, von Anregungen und Hinweisungen, von Funken zu formender Dichtungen und zu leistender Taten. Und mit Kraft und Ausdauer hielt er fest, was ihm des Zweckes und der Mühe wert schien, und meist mit glücklicher Leichtigkeit, oft auch in zähem Ringgen führte er durch, was er sich als Aufgabe gesetzt hatte. Wo die Lösung der nicht von ihm allein abhing, da kåınpfte er, um ıiie Widerstände zu überwínden, die ihm die Lage der Dinge, Kurzsıchtigkeit und Selbstsucht der Menschen eıtgegensteliten.

Erst Summer 1924 war er zu Esperanto gekommen. Er hatte wohl früher schon davon gelıört, doch, nie in einer Weise, dass er deıı› Wunsch bekommen hätte, ihm näherzutreten. Wie es so im Leben geht; auch wir hatten seit Jahren voneinander gehört, ohne miteinander in Verkehr zu kommen, wir wohnten in demselben Hause,sah3n uns nur bei zufälligen Begegnungen und hatten keinen Anlaß, miteinander zu sprechen. Da kam ich einmal bei einer gemeinsamen Mieterangelegenheit mit ilım in Unterhaltung und merkte, daß er ein Mann war, mit dem es sích lohnte in näheren Vekehr zu kommen. Und dieser entwickelte sich bald zu beiderseitiger Freude.

Er las mein Buch „Kultur und Sprache“ und fand hier zum erstenmal die Anregııngen für Esperanto, die ílım bisher gefehlt hatten. Und als kurz darauf mein Esperanto-Lehrgang im „Berliner Tageblatt” erschien, lernte er danach fleißig und mit wachsendem Interesse. Er nahmn solchen Anteil an dem Lehrgange, nicht um seinetwegen, sondern mehr der Schüler wegen, die durclı ihn für Esperato gewonnen werden sollten, daß er mir und dem Verlage Rudolf Messe immer neue Anregungenr gab, wie man die Leser weiter an Esperanto fesseln könnte. Gleich als die erste oder zweite Lektion erschienen war, stellte er aus den darin vorgekommenenWörtern zur Übung für díe Lesèr, ein Gedichtchen zusammen, das das Berliner Tageblatt auch abdruckte; und begann damit die lange Reihe seiner bis zu seinem Tode in jeder Woche regelmäßig erschienenen Esperanto-Gedichte. „Durch diese Gedichte hat er Esperanto gelernt und schon als Schüler gelehrt und an der Verbreitung der Idee gearbeitet.

Dann ging er daran, in seiner Handelsschule Esperanto als Lehrfach einzuführen, und gab beträchtliche Summen für díe Ankündigungen der Unterrichtskurse aus. Der Erfolg entsprach bei weitem nicht den Erwartungen. Er líeß sich aber nicht entmutigen. Um die Unterrichtskurse der Berliner Esperantu-Gruppen fruchtbarer zu gestalten, schloß er mit dem Esperanto-Verbande Berlin einen Vertrag durch den dieser ihm die Leitung einer für Berlin gemeinschaftlich zu errichtenden Esperanto-Schule übertrug.Das Unterrichtswesen sollte dadurch vereinheitlicht und auf eine höhere Stufe gehoben werden.

Die Kämpfe, die sich aus diesem Vertrage, gegen ihn entwickelten und zu einer Spaltung in den den Berliner Esperanto-Gruppen führten, gehörten zu den traurigsten Kapiteln Berliner-Esperanto Bewegung. Ein Mann von der Bedeutung Flatauers, seiner vornehmen Gesinnung, seiner tiefen Herzensgüte und seiner weitschauenden. Bei nur dem Wohle des Ganzen dienenden Absichten wurde hier von Unverstand und kleinlichen persönlichen Interessen schmählich behandelt, und dies von samideanoj und Beteuerern der interna ideo geschah war etwas, was er kaum fassen konnte. Er war im Grunde seines Herzens ein großer Idealist, wenn er auch ein Mann mit viel Lebenserfahrung und praktischen Blicke wußte, wie viel Schwierigkeiten der Idee des Guten im Wege stehen. Er wußte mit den Unzulänglichkeiten der Menschen im allgemeinen zu rechnen, mit ihrer Gleichgültigkeit und Trägheit, ihrer Unkenntnis und ihrem Unverstande. E war ja das Ziel der Bewegung, Esperanto in diese Kreise zu bringen, die nichts von ihr wußten oder ihm gleichgültig oder feindlich gegenüberstehen.

Von wem anders als von den Esperantisten konnte Esperanto zum Siege geführt werden? Wer eine Sache nicht kennt oder sie falsch beurteilt, kann nicht für sie werben, er muß geworben werden. Was wird aber aus ihr, wenn die, die ihren Wert kennen, nichts für sie tun oder gar durch ihre Kurzsichtigkeit und unlautere Verfolgung persönlicher Interessen der Bewegung schaden.

Es würde zu weit führen, wenn ich auf alles eingehen wollte, was Flatauer für die Esperanto-Bewegung getan hat. Was der Öffentlichkeit bekannt ist (Siehe Nachruf von F. Ellersiek imEsperanto Praktiko Januar 1928) bildet nur einen Teil seiner Leistungen. Viel mehr hat er im stillen getan, an Kleinarbeit, die unermüdlich Samenkorn zu Samenkorn trug und hier und da den Boden für eine fruchtbare Entwicklung vorbereitete. Er versprach einer der wirksamsten Förderer der Esperanto-Bewegung zu werden, der in unserer Zeit entstanden ist, auch ohne irgendwie äußerlich eine Füherstellung zu bekleiden oder zu erstreben.

Die deutschen Esperantisten können stolz auf diesen Mitkämpfer sein und haben reichen Grund, sein Andenken dankbar in Ehren zu halten. Wer ihm persönlich nahestand, wird diesen klugen und lieben, gütigen und wahrhaftigen Menschen, diesen sonnenfrohen Geist und tapferen Charakter nie vergessen.

Theater

Offensichtlich hatte Flatauer Interesse am Theater und auch Beziehungen. Das ging in die Zusammenarbeit mit dem Verlag Rudolf Mosse ein, in dessen Medienkonzern sich der Crescendo Theaterverlag befand. Dieser hatte auch das “Esperanto Tanzlied” als Notenblatt veröffentlicht.

Kanto de Paganini

Gern habe ich die Frauen geküsst Text

Austria Esperantisto 1926 p. 20

El la operet0 ,,Paganini“ de Franz Lehar.
(Crescendo Theaterverlag, Berlin SW 19.)
Vole inojn kisis mi,
Demandis ne: ,,Ĝu tion rajtas vi?“
Pensis mi:
“Prenu vi!
Kisu ŝin, por tio vivas ŝi.“
Jes, kredu: amo min afliktis ne.
Amegas mi, sed ne fidele tre.
Vidu min,
Amatin’:
Jes, krom vi, min plaĉas kelka in’!
Mi konas ardon de l’ vera am’,
Doloron pri malsincero jam,
Guegon komeneiĝintan kunĝoj’.
Mi vidisĥnon surĉagrena voj’!
Mi konas amon dolĉan ne nur Eĉfuriozan——en Mol’ kaj Dur’.
Ridante nun rerigardadas mi:
Feliĉon donu pasi’ kaj vari*!
Vole inojn kisis mi,
Demandis ne: ,,Cu tion rajtas vi?“
Pensis mi:
,,Prenu vi!
Kisu ŝin, por tio vivas ŝi.“
Otto Flatauer—Berlin

 

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Kongress in Braunschweig, Berliner im Schloss

An Pfingsten fand 2023 in Braunschweig der Deutsche-Esperanto Kongress statt, der als der 100. seit 1906 ein wenig als Jubiläum begangen wurde. Neben der Jugendherberge, in der viele Teilnehmer übernachten konnten und wo ein Teil des Programms stattfand, wurden auch andere Orte in der Innenstadt genutzt. Für die festliche Eröffnung das “Alte Rathaus”, für die Mitgliederversammlung und das Kulturprogramm das “Forum Medienhaus” der FUNKE Medien Niedersachsen GmbH und das Museum im Schloss, wo daran erinnert wurde, daß in Braunschweig der Landesherr selbst die Elite der Herzogstum zu einem Vortrag über Esperanto eingeladen hatte, an dem er bis zum Ende selbst mit Gattin teilnahm.
Die Bemühungen mit Esperanto in die Öffentlichkeit zu gehen, waren lobenswert, aber von mäßigem Erfolg gekrönt. Die Braunschweiger Zeitung brachte am 26. Mai einen Beitrag “Wer hat Lust auf Esperanto” in dem auf die kostenlosen Angebote (Sprachkurs, Konzerte) hingewiesen wurde. Ein Beitrag im April präsentierte allgemeine Informationen über Esperanto und rechnete mit 200 Teilnehmern. Die Ankündigung war auch im regionalen Veranstaltungskalender übernommen worden. Selbst “Die Zeit” hat den Text von dpa (Konzerte, Kabarett und Kajaks) übernommen. Das Schlossmuseum hatte eine eigene Pressemitteilung herausgegeben, die nicht ganz wirkungslos blieb.

Erinnung an den 4. Vorsitzenden: Ernst Kliemke

Von seiner Wahl an Pfingsten 1925 in Magdeburg bis zu seinem unerwarteten Tod im Februar 1925 wirkte Dr. Kliemke als 4. Vorsitzender des Deutschen Esperanto-Bundes.

Es war im Berlin der Zwischenkriegszeit als Intellektueller mit sozialkritischem Hintergrund bekannt. Er fand dann viele Gemeinsamkeiten bei den Bahá’í, die sich damals für Esperanto erwärmten.

Kliemke hielt am 18. Februar 1911 einen Vortrag im Schloss zu Braunschweig auf Einladung des Herzog-Regenten (Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg)

Im Rahmen des 100 Deutschen Esperanto-Kongresses fand eine Führung an historischem Ort (Schloss-Museum) am Samstag, 27. Mai 2023 ab 15 Uhr statt.

Die Informationen für die Besucher über die Dauerausstellung des Museums wurde auf Esperanto übersetzt.

Die Teilnehmer erhielten die folgende Information über Kliemke:

Beim Kongress in Magdeburg, bei dem er gewählt wurde, wurde die Eröffnung in dem damals modernsten Medium „Rundfunk“ übertragen. Er löste Dr. Steche ab, der wie andere Mitglieder des Vorstands nicht mehr kandidierte. Im Vorjahr hatten 10.000 Jugendliche und ebensoviele Erwachsene an Esperanto-Kursen teilgenommen.
An der Jahreshauptversammlung 1926 in Köln konnte er nicht teilnehmen, da er aus geschäftlichen Gründen die USA besuchte und sandte ein schriftliches Grußwort. Er nutzte die Gelegenheit zu einem Besuch de Kongresses der „Esperanto-Asocio de Norda Ameriko“ in Philadelphia (20. – 25. Juli), wo er ein Grußwort sprach.
Am Kongress in München 1927 (Pfingsten) nahm er wieder teil und ebenso am Weltkongress in Danzig im selben Jahr (28. 7. – 4. 8.), wo er einen Vortrag zum über das Thema „La kulturaj principoj de l’ Bahaismo“ hielt, der auch gedruckt und in deutscher Übersetzung erschien.
Er nahm dort an der Einweihung einer Esperanto-Eiche im Soppot in Anwesenheit von Vertretern der Stadt Danzig und bekannten Esperantisten, darunter Lidia Zamehof teil.
Sein Tod kam unerwartet und riß ihn aus der Arbeit für Esperanto. In der Januar-Ausgabe des „Germana Esperantisto“ hatte er noch in einem Nachruf auf Otto Flatauer darauf hingewiesen, dass sich dieser durch seine Schrift „Kultur und Sprache“ für Esperanto interessiert hätte und mit seinem Kurs im „Berliner Tageblatt“ die Sprache gelernt hätte. Flatauer hatte ein private Handelsschule in der Nähe vom Alexanderplatz und unterstützte die Zusammenarbeit mit dem Verlag Rudolf Mosse durch sene innovativen Ideen.
In einem ausführlichen Nachruf schrieb der DEB im Märzheft des „Germana Esperantisto“
Fŭr Ernst Kliemke war Esperanto eine große — mehr noch: eine heilige Sache; es war ihm Dienst an der Menschheit, Pflicĥt aus Überzeugung. Dieser großen Sachc galt ein gut Teil der Arbeit des Verstorbenen seit mehr als drei Jahrzehnten. Er war es, der den Kampf gegen eine Welt vom Vorurteilen bei der Presse der Reichshauptstadt als erster aufnahm und lange Zeit als einziger fŭhrte. Seine Erfolge lassen sich nicht in Zahlen ausdrücken; aber daß die E-Bewegung auch von der maßgebenden Presse nicht mehr ŭbersehen wird, ist größtenteils sein Verdienst.
Kliemke war in den 1920er Jahren in Berlin aktiv und setzte seine Popularität als respektierter Schriftsteller (Pseudonym Heinrich Nienkamp) für Esperanto ein.
Bei einer Veranstaltung im Herrenhaus (ehemaliger Preußischer Landtag) am 9. Januar 1925, an der 500 Zuhörer teilnahmen, hatte er den Vorsitz.
Durch seinen Kontakt zum Verlag Rudolf Mosse wurde dort eine in einer „Esperanto-Fako“ die „Biblioteko Tutmonda“ eingerichtet, die populäre Schriften in preiswerten Ausgaben veröffentlicht.
Ein „Esperanto-Tanzlied“ in Mosses „Crescendo Theaterverlag“mit Text von Kliemke zeigt seine breitgelagerten Talente und Interessen.
Sein Ruhm gründete sich auf das Buch „Fürsten ohne Krone“ im Vita-Verlag. Darin beschreibt Kliemke seine Vision einer „Kulturorgnisation“ als einer Alternative oder Ergänzung zu politischen Parteien. Der Untertitel „fast ein Roman“ bezieht sich auf die gewählte Form einer Sammlung kurzer fiktiver Berichte aus fiktiven Zeitungen, die sein Anliegen aus unterschiedlichen weltansachaulichen Sichtweisen illustrieren.
Im Prinzip geht es um das Wirken des US-Amerikaners und Millionärs Richard Fry, der seinen ererbten Reichtum für die Schaffung einer „Kulturorganisation“ nach den Prinzipien von Nienkamp einsetzt.
Esperanto wird mehrfach erwähnt, aber als eine selbstverständliche Angelegenheit im Wirken dieser Kulturorganisation.
Das Buch wurde von den Intellektuellen in Deutschland positiv aufgenommen und vielfach lobend besprochen, wenn auch meist ohne den Aspekt „Esperanto“ zu erwähnen.
Aufgrund des Buches wurden in Deutschland „Freyschaften“ und ein „Freybund gegründet, woran sich auch Esperantisten und Esperanto-Gruppen beteiligten.
Die Idee basiert auf sozialreformerischen Gedanken, die Kliemke schon länger beschäftigt hatten und die sich auch in seiner Propaganda für Esperanto wiederfinden. Nach Beginn des Ersten Weltkriegs hatte er als Heinrich Nienkamp in seiner Schrift „Die Reichs-Aktien-Gesellschaft, Ein Vorschlag zur Organisasion der Friedenswirtschaft im Krieg“ auf 46 Seiten einen Vorschlag entwickelt, die horrenden Gewinne aus der Kriegswirtschaft sozialverträglich umzuverteilen. Es ist als Bittschrift an den Reichskanzel formuliert und bezeichnet den Krieg in Sinne der herrschenden Propaganda als „Befreiungskampf europäischer Kultur“.
Praktische Erfahrung im Geschäftsleben
Hier flossen seine Erfahrungen als Banker mit Verbindungen zu den höchsten Kreisen des Finanzkapitals und Kolonialverwaltung ein, die sich aus seiner beruflichen Karriere ergaben.
Nach einem Jurastudium in Freiburg und Berlin (1894 Promotion zur Rolle des Bundesrats) begann er als Gerichtsassessor in Berlin und wechselte dann in die Privatindustrie. Für die Deutsche Bank kümmerte er sich um die juristischen Angelegenheiten bei der städtebaulichen Entwicklung von Charlottenburg-Westend. Da er sich offensichtlich als tüchtig und zuverlässig erwies, wurde er in den Vorstand von Gesellschaften berufen, an denen die Deutsche Bank beteiligt war. In deren Auftrag nahm er sogar später an Verhandlungen zur Bagdad-Bahn in London teil.
In der Kolonie „Deutsch-Ostafrika“ (heute im wesentlichen Tansania) wurde er zum Direktor der „Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft“, sowie der „Ostafrikanischen Bank“ ernannt. Zudem war er Direktor einer „Hotelgesellschaft Kaiserhof“. Diese betrieb in Daressalam das „Hotel Kaiserhof“, die das modernste und luxuriöseste in der Gegend war: mit einem „Wiener Caféhaus“, fließend warmem Wasser und elektrischem Licht. Kliemke ist bei seinen Besuchen in Ostafrika nachweislich dort abgestiegen.
Sein Dienstsitz war aber in Berlin im Regierunsviertel, wo der Kontakt zur Kolonialverwaltung gehalten wurde. Klimke nahm in dienstlichem Auftrag an den Kolonialkongressen teil, wo er auch die Gelegenheit nutzte auf das Sprachproblem in Ostafrika aufmerksam zu machen. Hier lernte er auch den Johann Albrecht, Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin] und seine Frau, die Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-Roßla kennen, die beide leitende Funktionenen in der Deutschen Kolonialgesellschaft hatten.
Es war die Zeit um 1907 und 1908 als Esperanto in Deutschland einen merklichen Aufschwung erlebte: Gründung des DEB in Braunschweig und Weltkongress in Dresden 1908. Kliemke unterstütze das durch Beiträge in Berliner Tageszeitungen, wobei ihm seine beruflichen Verbindungen sicher eine Hilfe waren. Er argumentierte aus der praktischen Sicht des Geschäftmannes (Kaufmann), während die Esperanto-Propaganda ansonsten sprachliche Aspekte betonte (leichte Erlernbarkeit, Wohlklang).
Seine Texte wurden von anderen Zeitungen übernommen und damit über Berlin hinaus bekannt.
Es entwickelte sich eine Verbindung zu der Zeitschrift „Vortrupp“, die der „Lebensreform“-Bewegung verbunden war. In jedem Jahrgang vor dem Ersten Weltkrieg gab es einen längeren Beitrag zu Esperanto und den Fortschritten der Esperanto-Bewegung, meist von Kliemke selbst verfaßt. Zum Tod von Zamenhof 1917 wurde eine längere Würdigung abgedruckt, die auch als Broschüre erschien.
Vortrag im Braunschweiger Schloß 1911
Ein Höhepunkt dieses Wirkens war sicher der Vortrag im Herzoglichen Schloß zu Braunschweig am Januar 1911. Der Herzog hatte alle Honorationen des Herzogstums in das Schloß befohlen, wo Kliemke einen Vortrag über Esperanto hielt.
In Braunschweig gab es bereits ein rührige Esperanto-Bewegung. Diese hatte sich schon 1907 für die Gründung eines nationalen Verbands nach dem Muster von Frankreich und England stark gemacht, aus dem dann der Deutsche Esperanto-Bund wurde. Esperanto-Kurse fanden in der Drogisten-Akademie des Dr. Freise statt und der Jurist Reinking, der später zum Staatsanwalt beförder wurde, engagierte sich im lokalen Verein.
Im Anschluß an den Vortrag von Kliemke kamen die lokalen Akteure zu Wort und berichteten über ihre Erahrungen.
Auf speziellen Wunsch der Herzogin, die sich an den allzu technischen Diskussionen störte, trug Kliemke das Gedicht „Königstochter“ vor, das von Zamenhof übersetzt worden war.

Mir träumte von einem Königskind

Mit nassen, blassen Wangen;

Wir sassen unter der grünen Lind’,

Und hielten uns liebeumfangen.

En sonĝo princinon mi vidis
kun vangoj malsekaj de ploro, –
sub arbo, sub verda ni sidis,
tenante nin koro ĉe koro.

„Ich will nicht deines Vaters Thron,

Ich will nicht sein Szepter aus Golde,

Ich will nicht seine demantene Kron’,

Ich will dich selber, du Holde!“

De l’ patro de l’ via la krono
por mi ĝi ne estas havinda!
For, for lia sceptro kaj trono –
vin mem mi deziras, aminda!”

Das kaann nicht sein, sprach sie zu mir,

Ich liege ja im Grabe,

Und nur des Nachts komm’ ich zu dir,

Weil ich so lieb dich habe.

– “Ne eble!” ŝi al mi rediras:
“En tombo mi estas tenata,
mi nur en la nokto eliras
al vi, mia sole amata!”

 

Einige Wochen später besuchten der Herzog und seine Frau die „Internationale Ausstellung für Reisen und Fremdenverkehr“ in den Austellungshallen am Zoo, wo es auch eine große Esperanto-Ausstellung gab. Kliemke traf sich erneut mit dem Herzog und erläuterte das ausgestellte Material. Darunter eine reichhaltige Auswahl an Zeitschriften aus aller Welt und zu verschiedenen Themen.

Dokumente
Nachruf Kliemke 1928 GE 1928
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Kliemke
Zusammengestellt von
Roland Schnell, Burgsdorfstr. 14, 13353 Berlin
Mobil: 176 / 53 54 99 34
Beiträge in esperanto.berlin

Willkommen!

 

 

 

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transgalaktische Sprache Esperanto

 

Bericht des transgalaktischen Zeitmaschinennavigators „Phila“,

alias Alien aus dem Sonnensystem arkturo, alias Esperantist und Literat in Berlin, alias Dr. Philipp Sonntag (ein Mensch), zu Gast im „Haus am Mierendorffplatz“ in Berlin, am Freitag 5. Mai 2023 bei einem Treffen zur

Suche nach neuen Esperantisten.

Als Alien begrüße ich hier alle anwesenden Lebewesen, also wie es sich gehört inklusive Ameisen, Bakterien, und weiter über Läuse, Menschen, bis hin zu Viren, Wanzen und Zecken:

Mi salutas ĉiujn vivantajn estaĵojn.

In Berlin wird ein UFO ausgegraben, das ist die „c-base“ in Ostberlin, in der Rungestraße 20, nahe Jannowitzbrücke. Dort bin ich Mitglied, in meiner gesellschaftlichen Rolle als Zeitmaschinennavigator „Phila“, also ein reisender Alien, unterwegs in Welt-räumen und Welt-zeiten. Meine Erfahrung ist:

Aliens verwenden gerne Esperanto.

Sie sagen, es sei die einzige vernünftige und transgalaktisch zumutbare Sprache. Hier rede ich heute weitgehend auf Deutsch, aber ich füge immer mal wieder ein paar gut nachvollziehbare (wie ich hoffe) Worte auf Esperanto ein, zum Beispiel

bonan tagon“,

das heißt „guten Tag“.

Niemand braucht sich zu fürchten, all die Monsterfilme aus Hollywood sind fake, sind eine üble Verleumdung. Wir Aliens sind schon dreißig Millionen Jahre lang zivilisiert!

Und ihr, die Erdlinge auf Planet Erde? Ich sag‘ mal freundlich, ihr seid immerhin in einer

Vorstufe von Zivilisation.

Jes, la sekvanta validas por homoj sur la planedo tero:

Ili estas en prepara stadio de civilizo.

Menschen müssen überhaupt erst noch lernen, sich richtig zu schämen. Richtig heißt ehrlich, und ehrlich heißt, wenn ich mich wirklich schäme, dann versuche ich sofort, alles wieder in Ordnung zu bringen! Das gilt in fast jeder Galaxis. So eine Humanität strebt Esperanto mit „Homaranismo“ schon über hundert Jahre an:

Ili ankoraŭ devas lerni kiel honti pri si mem. Ĝuste honti signifas honesta, kaj honesta signifas, kiam mi vere hontas, mi tuj provas ĝustigi la aferojn! Ĉi tio estas vera en preskaŭ ĉiu galaksio. „Ĉi tio estas vera en preskaŭ ĉiu galaksio. Esperanto strebas al tia homaro kun “Homaranismo”, jam de pli ol cent jaroj.

Übrigens, ich könnte euch ja viel erzählen, aber ich muss die Kausalität einhalten, also wie Physiker gerne betonen: Bitte erst Ursache, dann Wirkung; genau das verlangt die transgalaktische Zensur: Da darf ich zwar über Wahrheiten in der Zukunft berichten – aber nur wenn sie kaum jemand glaubt.

Ich empfinde Gespräche mit Menschen durchaus als aufschlussreich. Sie sind nicht einfach, denn ich bin ein Alien mit 30 Millionen Jahren augeprägter Zivilisation; das sind nicht wie bei Menschen überhaupt erst 15.000 Jahre einer armseligen Vorstufe. Immerhin sind einige Menschen „schon“ sensibel, das zeigte ein Interview mit einem Menschen, bei dem ich als ein transgalaktischer Zeitzeuge die Fragen stellte und die feinfühlige Margrid als Mensch mir antwortete:

Weltmacht Ich

Was spürst du?

Wie die Welt sich macht.

In dir?

Dort icht sich die Weltmache.

So formst du dich als ein Ich. Bist du ein fallender Engel, ein steigender Dämon?

War ich mal.

Und jetzt?

Eines dieser vielen Niedlichkeitsbiesterchen.

Ach, ein Mensch?

Höchstergötzlich!

Wie macht sich die Welt in dir?

Mit Gottes Wille und des Teufels Ideen.

Und da machst du mit?

Ich lass‘ es sich machen.

Und es macht sich?

Solange ich mag.

Wie lange noch?

Mehr wird schwer.

Aber so wenig?

Ist Ohnmacht.

Also?

Mich loslassen

Auf alles?

Ja.

Schon begonnen?

Schon –…

Doch?

Macht macht sich allzumächtig …

Du spürst das schon?

Ach ja, schon, ich soll wohl, irgendwie …??

Ja mach!! Vielen Dank für dieses Interview.

Andere Lebewesen kennen den Menschen natürlich besser, als so ein Alien wie ich. Das zeigt ein typisches Gedicht aus einem Schweinestall1 und ich zitiere es aus meinem aktuellen Buch zur Erinnerungskultur – für einen Alien wie mich ist es eine gute Übung, als Zeitzeuge auf besuchten Planeten mal sowas drolliges wie ein ernsthaftes Buch zu schreiben, über Begegnungen mit Lebewesen vor Ort:

Ich fühl mich so schweinsam

Mein Herz klopft

eine Metzgergesellenfaust nun vollends mürbe.

Als ob es

euch Menschen nicht genüge, dass man stürbe.

Ausblutend

Verströmen wir uns im finalen Wutanfall.

Doch: ‚Du Mensch!‘

soll nicht unser stärkstes Schimpfwort bleiben, im Schweinestall.

Menschenskind!

Wälz’ dich doch mal genüsslich im Schlamm, mit unseren Frischlingen.

Du Ferkel‘,

wirst du uns dann liebevoll nennen, so mag es gelingen.“

Auf Esperanto wird die Stimmung dieses Gedichtes schon nach wenigen Zeilen klar:

Estinte porko

Mian koron nun

ĝismole batas

buĉista pugno

Kvazaŭ al vi homoj

ne sufiĉas

ke oni mortas

Sangante

ni disfluigas nin

en fina koler-atako

Tamen: „Vi homo!“

ne restu nia plej forta

ofenda vorto

en la porkejo

Homido!

Refoje ruliĝu

ĝue en la slimo

kun niaj porkidoj

Porkido vi!“

vi ame nomos nin

voje al sukceso.

Tiere sind klar und direkt. Bei Menschen sind allein schon die Sprachen unzivilisiert, umständlich, sie trennen anstatt zu verbinden: Da ist es kein Wunder, dass Staaten gegeneinander Krieg führen. Die einzige Sprache, die für Aliens zumutbar ist, die also galaxisweit akzeptiert wird, ist: Esperanto. Weil es so einfach, so versöhnlich, so brauchbar ist – und ich werde hier immer wieder ein paar Worte auf Esperanto einstreuen.

Jede Stunde kommen galaxisweit ein paar Millionen Esperantisten neu dazu, das ist wenig, wenn man bedenkt: Es gibt Milliarden Sonnensysteme in jeder Galaxis (so auch in der Milchstraße) und es gibt Milliarden Galaxien.

Bei Esperanto gilt nämlich: Alle Hauptwörter enden auf „o“, zum Beispiel hundo für Hund, kato für Katze, Muso für Maus. Alle Tun-Wörter enden auf „i“, wie saluti für begrüßen, und weiter mit einfachen Formen wie: Mi salutas = ich begrüße, ili salutas sie begrüßen. „a“ gilt für Eigenschaftswörter, bona = gut, und nun für heute das letzte Stückchen Grammatik: ein „n“ am Wort-Ende ist die Form für den Akkusativ. Also:

Sehr verehrte Damen und Herren“ wird zu

Mi salutas la honoritajn vivantojn“,

das bedeutet nämlich: „Ich begrüße die verehrten Lebendigen“.

Und es passt, denn es gibt in Welt-Raum und -Zeit fast nirgends nur zwei Geschlechter, wie Frau und Mann: Ich komme vom sechs-einhalb-ten-Planet von Arkturo, dort gibt es 128 (= 2 hoch 7) unterschiedliche Geschlechtsteile. Jeder Alien hat selbst mindestens fünf davon, sonst würde er sich impotent fühlen. Manche Mode zeigt alles, andere verdeckt leicht schamvoll (demo).

Das hilft mir, die Menschheit zu verstehen, als Phila“ bin ich immer auch ein Zeitzeuge zu „Nur zwei Geschlechter“. Also

Nur du seksoj,

sowas polarisiert, es macht Freunde zu Gegnern:

tio polarizas, ĝi ŝanĝiĝas amikojn al malamikojn.

Amiko, der Freund, malamiko, das schlechte Gegenteil, also ein Feind – wobei so ein Wort wie „Feind“ überhaupt auch nur zu denken – sowas denkt kein zivilisiertes Lebewesen, eben kein Alien und auch kein Esperantist.

Auch Gruppen polarisieren, ja sie konkurrieren und schrecken einander ab, oft kriegerisch. Das ist das Gegenteil von Zuwendung. Für Vertrauensbildende Maßnahmen könnte „Wohlwollen“ zum Zauberwort der Menschheit werden. Eben deshalb ist „Wohlwollen“ das Fazit, das allerletzte Wort in meinem Buch:

Philipp Sonntag: “Erinnerungskultur – Die gesellschaftliche Rolle von Zeitzeugen”. Frank & Timme – (2023), 196 Seiten, 29,80 €.

https://www.frank-timme.de/de/programm/produkt/erinnerungskultur

Da geht es um:

kulturo de memoro – La socia rolo de nuntempaj ĉeestintoj

Ich frage die Menschen neugierig nach der Spannweite von real bis fake, von “menschlich reden” bis “unmenschlich wüten”. Dazu möchte ich freundlich sagen, Planet Erde sei bereits in einer Vorstufe von Zivilisation. Darüber können wir gerne miteinander diskutieren, ähnlich wie ich damals mit den Sauriern.

Die Saurier waren eine brauchbar zivilisierte Gruppe. Sie hatten nämlich 150 Millionen Jahre überstanden, bis ein allzu großer Meteor hier einschlug. Ich besuche sie gerne in ihrer Weltzeit und musste lernen, ihnen möglichst nicht zu erzählen, wie sich etliche Menschen hier benehmen: die mussten sich ihre großen Dino-Bäuche halten, vor lachen, einige wurden ohnmächtig und brauchten rasche erste Hilfe. Sie lachen, gerade weil das Potenzial der Menschheit riesig ist, so hat die Menschheit nach etwa 15.000 Jahren Vorstufe von Zivilisation doch schon Satelliten, die den Weltraum auf gefährlich nahe Meteore absuchen. Das ist womöglich typisch für die zwangshaft streitsüchtige Menschheit: Technisch gelingt viel mehr, als gesellschaftlich.

Solche Episoden erzähle ich gerne in meiner Heimat, im Sonnensystem Arkturo. Aber wie erzählen? Was ich dort von Planet Erde berichte, ist eine Fülle von Protesten, oft durchaus gewaltbereit, was ja alles nur immer schlimmer macht. Deshalb habe ich im Netzwerk Zukunft ein paar Hinweise für galaxis-erprobte Proteste publiziert2:

Der tierische Reflex, ein Revier zu verteidigen,

Dieser Reflex wird von Tieren meist zivilisiert gepflegt. Da tragen Tiergruppen Konflikte etwa so friedlich aus, wie Menschen beim Fußball. Aber der Mensch ist misstrauisch, wo es ernst wird. Er steckt in seiner vertrauens-armen Vorstufe von Zivilisation. Daher sind Großgruppen, wie Nationen, selbst das gewalt-strotzende Problem. …“

Bundesverflixtkreuz

In unserer modernen Gesellschaft spüren wir reichlich Stress. Es gibt herausragende Verursacher enormer Schäden an Gesellschaft und Ökologie, denen gebührt in Deutschland das Bundesverflixtkreuz, kurz: BUFLIX.

Wir gewöhnen uns nämlich nicht an Willkür aller Art. Wir mögen weder schlechte Produkte, noch mangelhafte Dienstleistungen, öffentliche Skandale oder Umweltverschmutzungen, und wir verabscheuen Gewalt. Die Verleihung eines Bundesverflixtkreuzes an aufschlussreiche Verursacher ist eine moderne DEMO mit öffentlichem Tam-tam.

Die Verleihung soll öffentlich möglichst spektakulär – wie Journalisten dies mögen – inszeniert werden. Damit der Empfänger eines BUFLIX angemessen gequält werden kann, wäre emotional eigentlich eine glatte, satte Straftat vom Verleihungsgremium „angemessen“. Das geschähe dann tatsächlich durch wahre Extremisten einer „Letzten Generation“. Im Rechtsstaat macht sich so etwas jedoch nicht gut.

Als Alternative empfehle ich deshalb eine literarisch immer zulässige Darstellung von Kidnapping, Reizen und Triezen des Empfängers eines BUFLIX. Das bietet reichlich spektakuläre DEMO Möglichkeiten. Um also staatstragische Aktionen frustrierter Staatsanwälte schon im Ansatz zu vermeiden, begnügt man sich mit einer rein literarischen oder schauspielerischen Darstellung. Die darf „auf der Bühne“ rechtsstaatlich durchaus drastisch und deftig sein.“

Alia opcio: “Avizo pri Perforta Imposto“

Eine weitere Option ist der „Gewaltsteuerbescheid

Diesen Bescheid (vom Viehnanzamt) darf jede/r versenden, gegen alle Arten von Gewalt. Insbesondere gegen die übermäßige Betonung von Gewalt in den Medien. Allerdings, mit Satire hat es nichts mehr zu tun, wenn es um ganz reale Taten wie bei Kriminalität, Mord, Folter geht. Dafür ist die Strafjustiz zuständig. … „

Ich empfehle als Gewaltsteuer einen Euro Strafgebühr für jeden Revolver, den man in einem Film eine Minute lang sehen kann (muss). Das summiert sich dann durch jede Person, welche so einen Film im Kino oder Fernsehen anschaut. Sehen zum Beispiel hundert Zuschauer an einem Tag drei Minuten lang im Kino einen Revolver, so beträgt die Gebühr 300.- €. Ist der Film „jugendfrei“, so gilt das Doppelte.

Ein Kriegsfilm kann – und soll –ohne weiteres ein paar Millionen Euro wöchentlich kosten. Nach oben unbegrenzt sind Bescheide, welche wahre Kriegstreiber empfangen.“

Ĉiuflankaj decaj sugestoj ankaŭ estis efektivigitaj, kiel ekzemple:

Neniu maksimuma salajro povas esti pli alta ol kvinoble la mini-salajro

Realisiert wurden auch rundum anständige Vorschläge wie:

Kein Maxi-Lohn darf höher sein als das Fünffache des Minilohns

und prompt sorgten Manager und hohe Beamte dafür, dass die Minilöhne enorm anstiegen.

Schließlich zum Geheimnis: Wie kann Esperanto galaxisweit gelten, wenn doch nichts schneller als die Lichtgeschwindigkeit sein kann? Aber was heißt „nichts“?

Fine, la mistero: Kiel Esperanto povas validi tra la galaksio, kiam nenio povas vojaĝi pli rapide ol la lumrapido? Sed kion signifas “nenio”?

Ganz einfach, ich wünsche mich schwupp-di-wupp woanders hin, stelle meine Absicht in Raum und Zeit, Motto „ich bin hier – ich bin dort“.

Der Trick ist, ich nehme keine Materie mit,also kein so haariges Stück Fleisch, sprich Körper lasse ich immer dort, wo sie sind, wo ich sie unterwegs gefunden habe. Ich bin mit mir in Harmonie. Meine sämtlichen Bewusstseine vertragen sich schon im Ansatz gut. Für mich ist es kein Problem, eines davon fürsorglich und – zumindest die meiste Zeit – quietschvergnügt im Körper zu lassen. Dieses Bewusstsein wird selbstverständlich auf und davon schweben und eilen, sobald der Körper mal tot geworden ist. So eine Form von Evolution ist nicht einfach, wenn man damit leben und sterben muss – ich nenne es ein skurriles Abenteuer.

Sowieso verbinde ich mich harmonisch mit Lebewesen aller Art – das gelingt locker, außer auf Planet Erde: Dort ist nämlich in jedem Körper ängstlich nur immer „ein jemand“. Und weil es also wie hier üblich meist nur ein einziges Bewusstsein in jedem Körper gibt, bleiben diese armseligen Lebewesen egomanisch getrennt, trotz starker Bemühungen um Anstand und Zivilisation.

Der Schlüssel für Fortschritt sind VBM (Vertrauens-Bildende-Maßnahmen): Da vereinigen sich mehrere Lebewesen rundum harmonisch miteinander. Sie pflegen mit- und zueinander das zauberfhafte

Wohlwollen.

1 Philipp Sonntag: “Erinnerungskultur – Die gesellschaftliche Rolle von Zeitzeugen”. Frank & Timme – Verlag für wissenschaftliche Kultur, Berlin, (2023), S. 188-189

2 Philipp Sonntag: Künstlerische Werkzeuge für Protest in Demokratie und Diktatur

/ Netzwerk Zukunft, siehe http://www.netzwerk-zukunft.de/index.php/news-reader/kuenstlerische-werkzeuge-fuer-protest-in-demokratie-und-diktatur.html

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Zeitmaschinennavigator Phila

Quietschlebendiger Alien „Phila“ zu Gast im Mierendorff

Freitag 5. Mai  um 14 – 15:30 Uhr

Laufen im Kiez Aliens rum? Na ja, ach nee: Typen wie Saurier könnten Kinder erschrecken.

Der “Zeitmaschinennavigator Phila” (ein transgalaktischer Zeitzeuge, alias Erdling Dr. Philipp Sonntag) versteckt sich elegant in einem Esperantisten.

Am  erzählt er – fast nur auf Deutsch – im HaM (Haus am Mierendorffplatz) vom transgalaktischen Heimweh nach rundum friedlichen Planeten. Und Phila mag Zeitzeuge für uns werden. Er fragt uns neugierig nach der Spannweite von real bis fake, von “menschlich reden” bis “unmenschlich wüten”. Er meint freundlich, Planet Erde sei bereits in einer Vorstufe von Zivilisation. So hofft er, dass er im Mierendorff eine Prise eleganter Menschheit erahnen kann. Zur Diskussion sind Erdlinge jeglicher Art willkommen!

Bild: Phila in seiner Zeitmaschine

Phila alias Dr. rer. nat. Philipp Sonntag präsentiert sein neues Buch:

Philipp Sonntag: “Erinnerungskultur – Die gesellschaftliche Rolle von Zeitzeugen”. Frank & Timme – Verlag für wissenschaftliche Kultur; (2023), 196 Seiten, 29,80 €. Siehe auch:

https://www.frank-timme.de/de/programm/produkt/erinnerungskultur

tempmaŝino navigisto Phila / alias Dr. rer. nat. Philipp Sonntag

Lepsiusstr. 45, 12163 BERLIN, Tel 030 / 791 97 77 (smartphone 0175 79 62 432)

www.philipp-sonntag.de und

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Montags am Viktoriapark – Mai 2023 – Letzte Vorbereitungen für Braunschweig – erste Gespräche zu Straßburg

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

9. Mai 2023, 19.30 Uhr (Dienstag)

„Letzte Vorbereitungen für Braunschweig, erste Gespräche zu Straßburg“

DEB-Präsident Ulrich Brandenburg informiert uns über die Vorbereitungen zum 100. Deutschen Esperanto-Kongress in Braunschweig 2023 und die ersten Gespräche mit unseren französischen Esperanto-Freunden zum Europäischen Esperanto-Kongress in Straßburg 2024.

Zum Treffen: Montags am Viktoriapark

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Gedenken Metzger 2023

Traditionell wird in jedem Jahr am Todestag (17. April) von Max Josef Metzger von der Gemeinde, in der er bis zu seiner Verhaftung 1943 gelebt hat etwas zu seinem Gedenken organisiert.

2023 zum 79. Todestag wurde zu einem Rundgang zu den verschiedenen Gedächnisorten rund um die Kirche St. Joseph in Berlin-Wedding eingeladen.

Treffpunkt war der “Pfarrhof” in der Willdenowstrasse 8, wo unter seiner Wohnung im 1. Stock eine Gedenktafel an der Wand angebracht ist.

Herr Kodritzki von der Gemeinde sprach einige einführenden Worte zum Leben und Werk von Metzger und seiner Bedeutung für diesen Ort.

Die Gedenktafel in der Willdenowstrasse

Während die Tafel im Hof nicht so leicht zu sehen ist, ist die Tafel auf der Strassenseite auch für Passanten gut zu sehen.

Bei Nacht wird sie sogar mit einem Scheinwerfer beleuchtet. Hier wurde nach dem Gottesdienst ein Kranz angebracht. Diese Tafel ist gut zu erkennen. Foto vom 2010.

Der Max-Josef-Metzer-Platz

Es gibt kein Straßenschild, da es keine Anwohner gibt. Bei der Neugestaltung des Platzes wurden im Boden entlang der Müllerstrasse vier Tafeln im Boden versenkt.

Die Teilnehmer versuchen die Schrift zu entziffern, die über das Leben von Metzger informiert. Auf einer Landkarte sind die Orte markiert, an denen er gewirkt hat. Einzelheiten zum Platz und zur Umgestaltung in Wikipedia und zur Eröffnung im Jahr 2019. Kurz danach wurde der Trinkbrunnen aufgestellt.

Stolperstein vor der Kirche

Direkt vor der Kirche auf der anderen Seite der Müllerstraße, die kaum zu überqueren ist, wurde am 22. September 2016 ein Stolperstein vor der Treppe, die in die Kirche führt, in den Gehweg eingebaut.

Diese  Stolpersteine, von denen es in ganz Europa mehrere hundert gibt, sollen nach der Idee des Initators Gunter Demnig, eines Künstlers aus Köln, ein dezentrales Mahnmal bilden.

In der Kirche, Krypta unter dem Altar

Eine Gedenkstatte mit Informationstafeln besfindet sich in der Kirche St. Joseph unter dem Altar und ist durch eine Treppe zu erreichen. Wenn die Kirche öffen steht, aber vielleicht nicht gerade während eines Gottesdienstes kann sie besucht werden, Da St. Joseph, solange St. Hedwig,  die eigentliche Berliner Kathdrale umgebaut wird, als Ersatz dient, ist es ratsam, sich vorher zu informieren.

Eine der Tafeln erwähnt auch das Engagement von Metzger im Zusammenhang mit Esperanto. Das Foto zeigt ihn beim Kongress der “Katholischen Internationale” 1923 in Konstanz. Der Text der Tafel lautet:

Im Verlauf der Arbeit für Frieden und Völkerversöhnung erkannte Metzger in der nationalen Zersplitterung die Schwäche der Bewegung. Er erließ daher im Dezember 1919 einen in Esperanto verfassten Aufruf zur Gründung einer katholischen Internationalen. Obwohl die Initiative auf geringe Resonanz stieß, warb er weiter für seine Idee des Weltfriedensbundes, nun mit einer antikapitalistischen Spitze (Völkerbund und kath. Internationale).

Beratungen auf dem Esperanto-Kongress in Den Haag 1920 führten zum Zusammenschluss des  „Weltfriedensbundes vom Weißen Kreuz“ mit der „Internacia Katolika Unuigo Esperantista“ zur „Katholischen Internationalen“. Diese sollte die Katholiken aller Länder in der gesamten religiösen, kulturellen und sozialen Aktion durch Durchsetzung der Grundsätze des praktischen Christentums einen und Friedensarbeit leisten (Die Katholische Internationale, 9f.).

Metzgers Aufgabe als Direktor der „internationalen Aktionszentrale“ der Organisation war die Pflege der Verbindungen zu den nationalen Komitees und internationalen Sektionen. Metzger bereitete die Kongresse der Internationalen in Graz (1921) und Marburg (1922) vor, auf dem dritten in Konstanz (1923) mit über 300 Teilnehmern wurde die Katholische Internationale als internationale Friedensorganisation auf dem Boden des päpstlichen Friedensprogramms bezeichnet.

Trotz des Erfolgs zog sich Metzger von der Katholischen Internationalen zurück, da er in
ihr seine Ziele nicht verwirklichen zu können glaubte, und der Einfluss der Kurie wuchs.
Zwischenzeitlich hatte er mit dem von ihm 1919 mit begründeten überkonfessionellen
„Internationalen Versöhnungsbund” einen |neuen Wirkungskreis und neue Mitstreiter für seine Gesellschaftsreform- und Friedensarbeit aufgetan. 1923 referierte er auf dessen Kongress in Nyborg (Dänemark) in Esperanto. Hier scheint Metzger erstmals auch mit protestantischen Theologen aus Skandinavien in Kontakt gekommen zu sein.

Im nächsten Jahr organisierte Metzger in Graz eine Tagung über „Die Protestanten und wir”. Hier rief er zu gegenseitigem konfessionellen Verständnis auf, die wiederhergestellte
Gemeinschaft aller Christen konnte er sich aber nur als „Rückkehr-Ökumene“ vorstellen.

Mit einer Sondergenehmigung nahm Metzger 1927 in Lausanne als Beobachter an der eltkonferenz für Glauben und Kirchenverfassung* teil. Über seine Eindrücke konnte er zwar nicht, wie erhofft, im Vatikan, aber in mehreren Zeitschriften berichten. Er propagierte nun weitere Schritte zur Wiedervereinigung der Konfessionen, ohne aber in der Rückkehr-Ökumene die einzige Lösung zu sehen. Stattdessen kritisierte Metzger katholische Selbstzufriedenheit und mahnte Offenheit gegenüber anderen Glaubensüberzeugungen an.

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(Esperanto) Ponta Festo en Frankfurt (Oder) – 2023-05-01

Leider ist der Eintrag nur auf Esperanto verfügbar.

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