Zamenhof-Fest 2017

Unter der Überschrift “La plej frua ĉi-jara Zamenhoffesto okazis en Berlino” (Das früheste Zamenhof-Fest dieses Jahr war in Berlin) hat die Zeitschrift La Balta Ondo in der Januarausgabe 2018 einen Bericht von Ronald Schindler (Vorsitzender des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg e.V. und einer der Hauptorganisatoren der Veranstaltung) übernommen. Die Esperanto-Version dokumentiert den Beitrag.

Es ist von 40Teilnehmern die Rede, darunter aus Szczecin, Poznań und Zielona Góra. Der Schwerpunkt lag auf der Esperanto-Literatur. Johano Pachter war traditionell mit dem Büchertisch präsent. Einige ausgewählte Titel wurden als Teil des Programms vorgestellt

Suzana Kornicka

Janusz Duda berichtete vom  102. Esperanto-Weltkongress (UK) in Korea.

Für den musikalischen Teil sorgte Suzana Kornicka aus Poznań (Gitarre und Gesang) und es gab ein Überraschungskonzert von Peter Bäß und Rüdiger Raab aus Berlin.

Die Freunde aus Polen hatten Kuchen und Salate mitgebracht und vom Café der Kiezspinne wurde in guter ostdeutscher Tradition Soljanka als warme Mahlzeit angeboten.

In den letzten beiden Jahren musste auf relativ frühe Termine ausgewichen werden. Für 2018 wurden die Räume schon jetzt für Samstag, den 15. Dezember (Zamenhof-Geburtstag) fest gebucht.

Veröffentlicht unter Fest, Kiezspinne, Verein, Zamenhof, Polen | 1 Kommentar

Grüße vom Esperanto Schloß

Die Freunde vom Esperanto-Schloß Gresillon an der Loire haben Glückwünsche zum Neuen Jahr geschickt. Eine gute Gelegenheit zur Erinnerung daran, dass die “Schlossherrin” im Sommer 2017 in Berlin war und Werbung gemacht.

Hier ist Nathalie Kesler, die Chefin, auf dem Potsdamer Platz bei der Verabschiedung der Reisegruppe aus Korea, die zum Esperanto-Weltkongress in Seoul reisen wollten.

Sie hat einen Stapel Broschüren mitgebracht, der in Berlin an Interessierte verteilt werden kann.

Man kann sich auch direkt auf der Website informieren:

Gresillon.org

Eigentlich wollten alle zusammen mit dem Nachtzug nach Moskau fahren und dann mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Peking. Ursprünglich war sogar eine Zugfahrt durch Nordkorea geplant.

Der erst seit wenigen Wochen eingesetze Schlafwagenzug von Talgo stand auch pünklich im Ostbahnhof bereit. Die Koreaner kamen alle zu ihrem Bett.

Unsere Freunde aus Frankreich Nathalie und François Lo Jacomo hatten ein winziges Detail übersehen: Man braucht jetzt ein Transitvisum für Weissrussland.

Das liess sich auch nicht diskret regeln, wie früher und so mussten sie noch eine Nacht in Berlin verbringen.

 

Veröffentlicht unter UK 2017 | Verschlagwortet mit , , | Hinterlasse einen Kommentar

Heroldo de Esperanto – erscheint 2018 wieder

Die reiferen Semester werden sich noch daran erinnern. Als die ĵaŭda rondo noch in der Falkstrasse 25 bei Familie Tautorat zusammenkam, gab es immer ein grossformatiges Blatt. Es war die Zeitung “Heroldo de Esperanto” und sie warb damit zu Recht, die am öftesten erscheinende Esperanto-Publikation zu sein.

Heroldo Nr. 15 (1738) 5. Decembro 1984

In den letzten Monaten war die Rede davon, dass die Zeitung an einen brasilianischen Verlag verkauft worden sei, der damit ganz gross herauskommen wollte. Sogar eine zweisprachige Ausgabe mit monatlicher Erscheinungsweise war angekündigt worden. Doch es gab wohl finanzielle Probleme, die vereinbarte Kaufsumme in Raten wurde nicht pünktlich bezahlt und so wurde der Titel wieder an den Verkäufer zurückgegeben. Dieser hat es sofort an eine Einrichtung namens KCE (Kultura Centro Esperantista) in der Schweiz verkauft.

“Heroldo de Esperanto” soll von nun an als monatliches Informationsblatt von KCE fungieren. Es gibt kein Abonnement, sondern soll sich über freiwillige Spenden tragen. Es wird in Form von 4 Seiten im Format A3 erscheinen. Gedruckt wird in Bulgarien.

Heroldo 2280 Januaro 2018

Die Redaktion besteht aus Anna Bartek (FAR), Marie-France Conde Rey (FEM / IKV), Herman Deceuninck (ENa / NFI), Miroslava Kirova (PEN / PEN Internacia), Tihomir Lovric (CES / ICS), Giorgio Silfer (KCE / ALTE), Perla Martinelli (LF-koop), Zlatoje Martinov (LF).

Redaktionsschluss ist der 27. des Vormonats. Beiträge können per Mail an die folgende Adresse geschickt werden: <> oder mit der Post an:

Esperanto-Domo, CP 311, CH-2301 La Chaux-de-Fonds, Svislando.

Die erste Ausgabe unter der neuen Redaktion beschäftigt sich schwerpunktmässig mit Afrika. Für Dezember 2017 war nach Bujimbura (Burundi) zum 8. Afrikanischen Esperanto-Kongress eingeladen worden. Da der Saal für die feierliche Eröffnung nicht verfügbar war, fand die Eröffnung unter einem schattigen Baum statt. Merkwürdigerweise haben die afrikanischen Mitveranstalter (UETA) nicht teilgenommen.

Wie in früheren Zeiten wird “Heroldo de Esperanto” in der ĵaŭda rondo ausliegen und wer möchte kann selbstverständlich seine Wertschätzung durch eine zweckgebundene Spende im eigenen Ermessen in die Kasse der Esperanto-Liga Berlin ausdrücken, die dann gesammelt an die Herausgeber weitergeleitet wird.

Veröffentlicht unter Ronald Schindler | 1 Kommentar

Protokoll von der Vorstandssitzung am 14.10.2017 im Netz

Protokoll der Vorstandssitzung – 2017-10-14

Das Datum der nächsten öffentlichen Vorstandssitzung wird beim Zamenhoffest am 25.11.2017 festgelegt.

Veröffentlicht unter Estrarkunsido | Hinterlasse einen Kommentar

Protokoll von der Vorstandssitzung am 02. September 2017 im Netz

Protokoll der Vorstandssitzung – 2017-09-02

Die nächste öffentliche Vorstandssitzung von EVBB und ELB findet am 14. Oktober statt.

Veröffentlicht unter Estrarkunsido, Berlin, Verein | Hinterlasse einen Kommentar

Freie Software für alle

Bei der Ĵaŭda rondo am 5. Oktober konnte man einen neuen Gast kennenlernen. Die Informatikstudentin Carmen aus Leeuwarden arbeitet einige Monate in Berlin bei einer NGO, die sich für freie Software einsetzt. Leeuwarden sollte jedem auch deswegen ein Begriff sein, weil es dort – wie in Berlin-Lichtenberg –  einen Zamenhof-Park dort sogar mit Denkmal gibt.

Und es ist Europäische Kulturhauptstadt 2018 !

Sie hat die Website des Projekts »Public Money Public Code« auf Esperanto übersetzt. Eine stolze Leistung, wenn man bedenkt, dass Carmen erst vor ein paar Monaten Esperanto gelernt hat.

Hinter dem Projekt steht die

Free Software Foundation Europe e.V.
Schönhauser Allee 6/7 (Karte)
Aufgang 2, 5. OG
10119 Berlin

Auch in der Esperanto-Version kann man die Ziele des Projekts unterstützen:

  • «Efektivigu leĝaron postulantan, ke publike financita programaro evoluigita por publika sektoro devu publike eldoniĝi sub libera kaj malfermitkoda programa permesilo.»

Oder Material zur Weiterverbreitung des Gedankens der Freien Software anfordern (leider bislang meist auf Deutsch und Englisch, aber da könnte man leicht nachbessern).

Immerhin ist Esperanto seinerzeit von Zamenhof als “Open Source” deklariert worden, als es den Begriff noch nicht einmal gab.

Wie viele Esperanto-Sprecher kleben noch an ihren Windows-Geräten und bleiben ihren Microsoft-Produkten treu? Vermutlich kennen sie die Alternativen einfach nicht.

 

Veröffentlicht unter Berlin, Donnerstagsrunde | Verschlagwortet mit , , | Hinterlasse einen Kommentar

Immer, wenn ich eine neue Sprache lerne … Das 5. Sommerfest auf dem Esperantoplatz mit Reggae-Sänger Jonny M

Es herrschte eine gute Stimmung unter den etwa 100 Besuchern des Sommerfestes auf dem Esperantoplatz, von denen 20 die Sprache Esperanto sprachen. Die Ohrwürmer des Reggae-Sängers aus der Kölner Gegend handelten von der Lust am Sprachenlernen, von der positiven Kraft der Toleranz, von seinen Esperanto-Freunden in aller Welt, aber auch von den Gefahren der Atomenergie und unserer Verantwortung für die Tiere auf dieser Welt. In den Liedern von Jonny M vereinten die Weltsprachen Esperanto und Musik auf dem Esperantoplatz ihre positiven Energien.

Eröffnet wurde das Fest durch die Melodie der Europa-Hymne, gespielt von dem Musikanten Hartmut Mittag, dessen Musik man sonst im „Hauptmann von Köpenick“ oder im Friedrichshagener Spreetunnel lauschen kann. Das Willkommen auf dem Esperantoplatz erklang dann in mehreren Sprachen, unter anderem in Italienisch und Arabisch. Rolf Kemnitzer begrüßte die Festteilnehmer für das Interkulturelle Theaterzentrum Berlin (ITZ) und verwies auf die engagierte Theater-Arbeit seiner Kolleginnen und Kollegen vor allem mit Kindern und Jugendlichen am Esperantoplatz. Christian Schaaf wünschte allen im Namen von A-Z Hilfen Berlin (A-Z), das im Kiez eine verantwortungsvolle soziale Arbeit für in Not geratene junge Leute leistet, ein schönes Fest. Und der Vorsitzende der Esperanto-Liga Berlin (ELB) Ronald Schindler ging in seinen Begrüßungsworten vor allem auf die Symbolkraft der 25 Jahre alten nach dem Begründer des Esperanto benannten Zamenhof-Eiche ein.

Die Kinder der Löwenzahn-Grundschule und des ITZ bekamen für ihre Tänze und Lieder viel Applaus. An ihrem Weltkindertag konnten Kinder sich beim Fest am ITZ-Stand schminken, bei A-Z Sinnesspiele erleben und lustige Buttons herstellen, am Esperanto-Stand grüne Luftballons aufblasen, sich an der Aktionsecke der AG Urban betätigen und bei „Vorfahrt für Kinder“, einem Projekt, das erstmals beim Sommerfest dabei war, Erfahrungen mit dem Lastenfahrrad machen.

Erstmals dabei war auch das sehr gefragte Präventionsteam des Polizeiabschnitts 54 mit seinem Informationsstand.

Schon eine Woche vor dem Fest hatten unter der sachkundigen Führung des Projektes „Empowerment für Umweltbewusstsein“ (EfU) und mit den vom Projekt bereitgestellten Arbeitsmitteln und Pflanzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von A-Z, vom ITZ und vom Quartiersmanagement (QM) gemeinsam mit einigen Esperanto-Freunden die Grünflächen auf dem Platz gärtnerisch bearbeitet. Der Schaukasten war vom QM und die Erinnerungstafel vor der Zamenhof-Eiche von der ELB in Ordnung gebracht worden. Gemeinsam wurde der immer wieder drohenden Verwahrlosung des Platzes entgegengewirkt. Auch Mitarbeiter des Grünflächenamtes waren vor dem Fest auf dem Platz aktiv geworden und Herr Sodeikat nahm als Gast teil.

So wurde der Esperantoplatz am 20. September wirklich wieder als kleine grüne Oase erlebt, und die Teilnehmer der Pflanz- und Pflegeaktion des EfU gärtnerten voller Freude.

Schon traditionell mit dabei, begleiteten die Musikgruppe QUERBEET (KLEZMER & MEHR) und der Akkordeonist Alexander Danko mit ihrer stimmungsvollen Musik die Festaktionen. An Tischen sitzend, die die Kirchengemeinde St. Richard zur Verfügung gestellt hatte, ließ sich das Festgeschehen auch bei Kaffee und Kuchen oder einem nichtalkoholischen Mixgetränk verfolgen Für diese kulinarischen Genüsse sorgte A-Z.

Unter der Zamenhof-Eiche wurde Klartext gesungen und geredet. Die Moderatoren Rolf Kemnitzer und Fritz Wollenberg taten das zum Teil selbst oder animierten Festgäste dazu. Was am Esperantoplatz geliebt wird, sind das viele Grün und der nahe wunderbare Spielplatz, auf dem während des Festes Kinder und Jugendliche mit den Kolleginnen und Kollegen vom AWO-Jugendclub „Die Scheune“ sich dem Ballspiel hingaben. Ein Problem für das ITZ und die Kinder sind immer wieder die Drogendealer vor der Haustür. Im Theatersaal des ITZ zeigten Theaterkinder interessierten Besuchern als „Weltpremiere“ ihren Film „Das Haus am Esperantoplatz“ mit ihrer Sicht auf den Kiez.

Meinungen und Wünsche zum Platz sammelte auch das QM an seinem Stand.

Was wünschen sich die Leute? Zur Infrastruktur: einen Eisstand/ein mobiles Café, Spielmöglichkeiten (z.B. Tischtennisplatte), mehr Mülleimer, neue Bänke (Sitzgelegenheiten), Tiere, Kicker, Outdoor-Fitnessgeräte, mehr Feste.

Zur Gestaltung: mehr Pflanzen, z. B Rasen, Korkenzieherweide, Wildblumen, orangene Blumen, Sonnenblumen, weniger Müll, regelmäßige Pflege, einen Wandelpfad durch die Beete, Weiterbau der Vogel/Welt/Stadt, widerstandsfähige Blumen und Sträucher gegen Hundeurin, Sträucher als Barriere, damit die Hunde nicht auf die Flächen kommen (z B. Berberitzen), den Stern grün bepflastern.

Zu Wort kam auf der Bühne (dem Sternmosaik) auch der Vorsitzende des Deutschen Esperanto-Bundes Ulrich Brandenburg, der hervorhob, dass hier, wo sich so viele Nationalitäten treffen, die Esperanto-Sprecher natürlich dazugehören. Durch das Interview, das Rolf Kemnitzer mit Fritz Wollenberg führte, erfuhren die Besucher einiges aus der Kultur und Geschichte der Sprache Esperanto und ihrer Sprachgemeinschaft. Anlass dafür war das Erscheinen eines Jubiläumsbuches des Esperanto-Verbands Berlin-Brandenburg, in dem man am Esperanto-Stand blättern konnte.

Im erfolgreichen Zusammenspiel der verschiedenen Vereine, Projekte und Institutionen, zu denen auch die Auxilium-Klientenverwaltung gehörte, brachte das diesjährige Sommerfest, das mit Mitteln aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements Richardplatz Süd im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ unterstützt wurde, viele kreative Begegnungen und Gespräche.

Fritz Wollenberg (Text und Fotos)

Veröffentlicht unter Fest, Berlin, Esperantoplatz, Ronald Schindler | Verschlagwortet mit , , | 1 Kommentar

Rathenau und Kliemke

Der Berliner Tagesspiegel erinnert am 28. September 2017 an den Geburtstag von Walter Rathenau vor 150 Jahren. Er wurde am 24. Juni 1922 von Rechtsradikalen in der Königsallee ermordet.

Rathenau ist eine der wenigen Persönlichkeiten, die nachweislich mit einem Esperantisten Kontakt hatten. Der Berliner Ernst Kliemke begleitete Rathenau 1907 beim Besuch des Staatsekretärs Dernburg in der Kolonie Ostafrika. Kliemke war damals Direktor der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft. Er verstand es der Delegation mit wohlgesetzten Worten die Finanzierung des Weiterbaus bis zum Tanganjikasee schmackhaft zu machen. Rathenau ist auf die Rolle der Eisenbahn im Kapitel »Deutsch-Ostafrika« seines Buches »Reflexionen« (Seite 173 ff) eingegangen. Man darf annehmen, dass die sachkundigen Ausführungen nicht ohne Beratung mit dem Direktor der Ostafrikanischen Eisenbahngesellschaft entstanden sind. Niedergeschrieben 1907 auf dem Dampfer »Prinzregent« auf dem Weg von Daressalam nach Neapel.

Gerade war die Strecke von Daressalam bis Morogoro fertig geworden, aber sie würde sich nur rechnen, wenn sie nicht nur eine Stichstrecke für Ausflüge ins Gebirge blieb. Wenige Wochen vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Bahn fertig und konnte zum Transport eines Dampfschiffs benutzt werden. Die heute noch verkehrende Liemba war von der Meyer-Weft in Papenburg gebaut, zerlegt und in hunderten Kisten verpackt nach Afrika geliefert worden.

Da hatte Ernst Kliemke seinen Posten bei der Ostafrikanischen Eisenbahn schon aufgegeben und betätigte sich als freier Schriftsteller.  Er hatte schon vorher kleinere Beiträge, auch über Esperanto, in heute kaum noch bekannten Zeitschriften veröffentlicht und war in der Berliner Gruppe aktiv. Er war Mitarbeiter der Zeitschrift »Rund um die Welt«, in der er 1911 einen Beitrag unter dem Titel »Esperanto und der Kaufmann« veröffentlichte.

1925 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Esperanto-Bundes gewählt.

1926 betreute er die »Biblioteko Tutmonda« und gibt als Kontaktadresse Schützenstrasse 24 in Berlin SW 68 an.

Er starb am 20. Februar 1929 in Berlin an einer Darmverschlingung. Im “Germana Esperantisto” vom März 1929 gibt es einen ausführlichen Nekrolog mit seinen Veröffentlichungen.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=e1a&datum=1929&page=41&size=45&qid=M1FGE5PLSEZKWRIRDWR0LNBLVHFWXN

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=e1a&datum=1929&page=42&size=45&qid=M1FGE5PLSEZKWRIRDWR0LNBLVHFWXN

Noch bevor Kliemke in den Dienst der Finanz- und Kolonialwirtschaft trat, interessierte er sich für Literatur. Er war im Vorstand einer »litterarischen« Gesellschaft und schrieb selbst Gedichte, wie dieses:

Erschienen in der Novemberausgabe der Zeitschrift »Der Zuschauer« 1893

 

Veröffentlicht unter Ronald Schindler | 2 Kommentare

Weinhengst, Hans († 1945 Berlin)

Ein Eintrag im Taufbuch von Statzendorf (Niederösterreich) vermerkt lediglich, dass der 1904 geborene Johannes Weinhengst im Mai 1945 in Berlin gefallen sei.

Eine Recherche in der Datenbank des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. von Robert Weemeyer ergab, das sich sein Grab im Friedhof »In den Kisseln« in Spandau befindet: Block 113 Reihe 3 Grab 28. Es gibt dort eine Gedenkstätte für Kriegsopfer. Der Tagesspiegel vom 8. Mai 2015 schreibt dazu:

Der größte Friedhof für Kriegsopfer ist der Spandauer „Soldatenfriedhof“ In den Kisseln. Von den 6000 Toten, so schätzt Wernicke, sind rund ein Drittel Wehrmachtsangehörige. Auch Zwangsarbeiter aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten, Bombenopfer und Flüchtlinge aus dem Osten liegen hier begraben, jede Opfergruppe in ihrer eigenen „Abteilung“. Auf dem zentralen Gedenkplatz steht ein sieben Meter hohes Kreuz aus Sandstein.

In der Seite eines Denkmalprojekts  von Ahnenforschern findet sich im Ehrenfeld 113 der Name »Weinhengst J.« mit der Angabe 1939-1945. Das Grünflächenamt Spandau informiert:

Abteilung 113
Hier ruhen überwiegend deutsche Soldaten und Polizeibeamte.

Damit könnte geklärt sein, auf welcher Seite er gekämpft hat.

Hans Weinhengst war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und im Widerstandskampf der österreichischen Arbeiter gegen den Faschismus aktiv. Er lebte mit seiner Ehefrau und einer Tochter in ärmlichen Verhältnissen im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten.

Nachdem er nach und nach autodidaktisch Englisch, Latein, Holländisch und Ungarisch gelernt hatte, hat er laut »Historio de Esperanto« 1920 Esperanto gelernt. Er veröffentlichte in den Zeitschriften von SAT.

Er wurde zu einem führenden Mitglied der sozialistischen Esperanto-Bewegung, übersetzte Arbeiterlieder und veröffentlichte Lyrik und Erzählungen in Esperanto. Er schrieb regelmäßig in der in Paris erscheinenden Zeitschrift Internacia Socialisto Esperantista, etwa im Jahr 1933 mit einem Artikel gegen den Krieg.

Bei dieser Biografie würde man sich wünschen, dass er auf der »richtigen Seite« sein Leben geopfert hat.

Sein Roman Turstrato 4  wurde 1934 vom ungarischen Esperanto-Verlag Literatura  Monda  veröffentlicht.

Courtinat schrieb 1964 in »Historio de Esperanto« dazu:

Rakonto pri la vivo de malriĉa familio en laborista kvartalo de Vieno. La rakonto estas tute malgaja. Ĝi ne plaĉas en la ordinara senco de l’ vorto sed ĝi estas tamen bona libro. La aŭtoro volas montri al li kia estas la vivo en la mallumaj anguloj de nia socio. Sed la aŭtoro ne proponas sian solvon de la problemo pro tio, la libro donas impreson de plena rezigno, malkuraĝo. Tamen ĝi estas vere serioze verkita kaj havas celon kaj sencon. La stilo estas bona.

Das Buch ist auch in der Berliner Esperanto-Bibliothek vorhanden und kann während der Ĵaŭda rondo (immer donnerstags) eingesehen und ausgeliehen werden.

Österreichische Nationalbibliothek – Hans Weinhengst, 1940

In seiner »Concise Encyclopedia of the Original Literature of Esperanto, 1887-2007« stellt Geoffry Sutton auf Seite 165 in eine Reihe mit Varankin, der ja auch einen besonderen Bezug zu Berlin hat. Gerd Bussing hat darauf hingewiesen, dass Weinhengst bei Sutton noch als “verschollen” nach dem Anschluss Österreichs geführt wird.

Der Roman wurde von Christian Cimpa übersetzt und erscheint im Herbst 2017  im Wiener Verlag Edition Atelier mit einem Nachwort von Kurt Lhotzky.

Es gibt eine

Einladung: Buchpräsentation “Turmstraße 4”

am Donnerstag, 21. September, 19.00 Uhr

Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung (VGA)

Rechte Wienzeile 97, A-1050 Wien

Begrüßung: Georg Spitaler (VGA)

Lesung aus dem Roman (Esperanto und Deutsch): Christian Cimpa (Übersetzer) Gespräch über Hans Weinhengst, die Arbeiterbewegung und die Geschichte des Esperanto: Kurt Lhotzky (Nachwort) & Christian Cimpa Moderation: Jorghi Poll (Edition Atelier)

Es heisst zum Inhalt:

Turmstraße 4. Alles könnte so einfach sein für Martha und Karl, doch das Leben legt ihnen nur Steine in den Weg. Während sie unter ihrem gewalttätigen und kriegstraumatisierten Vater leidet, findet er seit Jahren keine Arbeit und kann seine Eltern und Geschwister nicht unterstützen. Die Gründung einer gemeinsamen Familie rückt ohnehin immer mehr in die Ferne, sie leiden Hunger und Kälte, die Not scheint kein Ende zu nehmen. So wie dem jungen Paar geht es vielen Menschen in Wien zu Beginn der 1930er-Jahre. Die beiden fassen schließlich einen folgenschweren Entschluss.

Turmstraße 4 ist eine ungeschönte und herzzerreißende Sozialstudie der Arbeiterklasse, die neben bitterer Verzweiflung auch Hoffnung zeigt.

Es gibt ein Video zum Buch

Turmstrasse 4 haben wir auch in Berlin. Es ist in Moabit gegenüber dem Amtgericht Tiergarten und Sitz eines Sushi-Lieferdienstes. Direkt daneben liegt die Dorotheenstädtische Buchhandlung, die auch Lesungen veranstaltet.

Veröffentlicht unter Lesung | 3 Kommentare

Zamenhof-Fest 2017

Bericht von 2016

Zamenhof-festo 2017

kaj Zamenhofa Matentagmanĝo

Ni invitas ĉiujn al agrabla kunestado dum la ĉi-jara Zamenhofa kaj librofesto:

Loko: Kiezspinne – Oranĝerio,

Schulze-Boysen-Straße 38, D-10365 Berlin

Tempo: Sabate, la 25-an de novembro 2017,

15:00*-21:00 h

Provizora programo**:

  • Malfermo/festprelegeto

  • Salutvortoj de gastoj

  • Fritz Wollenberg: Jubilea Libro – 111 jaroj de

Esperanto en Berlino kaj Brandenburgio

  • Kontribuoj bonvenas

  • Chuck Smith: Amikumu

  • Komuna kantado

  • Publika koncerto de Suzana Kornicka, Poznań

  • Libroservo

Do, venu amase kaj ĝuu internacian kaj neforgeseblan etoson, pligrandigu vian librotrezoron kaj ĝojigu vian stomakon per unika bufedo de frandaĵoj aŭ simple babilu kun malnovaj aŭ novaj amikoj aŭ havu ideojn por kristnaskaj donacoj!

Partoprenkotizo: 5,00 €

Ni vidos nin en Berlino,

Ĝis tiam

Ronaldo

prez. EABB/ELB

Kontakto por demandoj pri alvojaĝo aŭ aliaj detaloj: RonaldSchindler(ĉe)web.de

* preparado ek de la 14-a horo por helpemuloj

** programŝanĝiĝoj eblas

 

Veröffentlicht unter Fest, Kiezspinne | 1 Kommentar