Ein neuer Treffpunkt im Afrikanischen Viertel des Weddings ist zweifelsohne das vor kurzem eröffnete Eiscafé Kibo in der Transvaalstraße. Schon bei der Auswahl des Namens wird der internationale und auch ein wenig integrative Charakter deutlich. Statt eine weitere Eisdiele nach einer italienischen Stadt, Landschaft oder Region zu benennen, heißt dieser Laden nach dem Kilimanjaro – in der Sprache der Einheimischen – und passt somit wunderbar in den Kiez.
Die Speisekarte bietet weitere Schmankerl fürs Linguistenherz, so z.B. den Eisbecher Matrimonio (benannt nach dem italienischen Wort für “wedding”, muhaha). Auch wenn im Moment erst eine vorläufige Speisekarte existiert, da der Entstehungsprozess der Eisbecherkreationen noch nicht abgeschlossen ist. Umso erfreulicher, dass es bereits die vorläufige Speisekarte auf Esperanto gibt. Auch ohne große Auswahl an vorgefertigten Eisbechern lohnt sich der Besuch in jedem Fall. Ca. 20 Sorten Milch- und Fruchteis gibt es jeden Tag, und aus eigener Erfahrung weiß ich zu berichten, daß sie durchweg äußerst wohlschmeckend sind.
Woher stammt der Bezug zu Esperanto? Die ausgesprochen netten Besitzer Ramona und Peter, ein rumänisch-deutsches Paar mit kleiner Tochter, geben gerne Auskunft. Veschiedene Anknüpfungspunkte hatten sie schon mit der internationalen Sprache, sowohl in Deutschland als auch in Rumänien. So befasste sich Peter, eigentlich Linguist, bereits in seiner Magisterarbeit mit Redundanz u.a. in Plansprachen. Die Speisekarte und der Internetseiten wurde übrigens von Bernhard Schwaiger übersetzt, der auch den Deutschen Esperanto-Kongress 2014 in Erfurt organisiert. Er hat auch maßgeblich am Artikel in der Esperanto-Wikipedia über die Eisdiele mitgewirkt. Der aktuellste Kontakt mit Esperanto war wohl vor kurzem das Zusammentreffen mit einer kleinen Esperanto-Muttersprachlerin im selben Kinderladen wie Tochter Ilvy.
Übrigens: Die Fruchteise sind Sorbet, also vegan und für Menschen mit Laktoseintoleranz geeignet. Ramona und Peter können präzise Auskunft zu den Inhaltsstoffen machen und verbürgen sich für deren pflanzliche Herkunft.
Zusammenfassend: Köstliches Eis, sympathische Besitzer, Esperanto-Speisekarte, veganerfreundlich und das zu ausgesprochen günstigen Preisen (Eiskaffee 2,50 Euro, Kugel 80 Ct.). Wärmste Empfehlung!
Eiscafé Kibo, Transvaalstr. 13, 13351 Berlin, U6 Rehberge; auch auf Facebook…
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