Per E-Mail kam ein Bericht über die zentalen Feierlichekeiten zum 100 Todestag von Ludwig L. Zamenhof in Warschau. Den ungekürzten Orginaltext kann man in der Esperanto-Version lesen.
Hier eine sachliche Zusammenfassung. Auf die Schnelle war nur eine polnische Website mit dem Programm zu finden (28-30.04.2017 – Konferencja Polskiego Związku Esperantystów) oder in Esperanto
Grüsse aus Warschau. Bei den Feierlichkeiten war auch die Enkelin (?) Zamenhofs (Dr Małgorzata Zaleski-Zamenhof) anwesend und las auf dem Friedhof etwas aus Zamenhofs Texten vor. Man konnte mit der Buslinie (?) Esperanto zum jüdischen Friedhof fahren, wo sich die Gräber von Ludwig und seiner Frau Klara befinden. Pachter legte im Namen der Berliner und Brandenburger Esperanto-Organisationen weisse Rosen am Grab nieder. Nach der Zeremonie am Grab Zamenhofs zeigte Roman Dobrzynski weitere Grabstellen, darunter die von Vater Marko und zwei Brüdern Dobrzynski Zamenhofs. Dobrzynski hat gerade ein Buch mit dem Titel Zamenhof w Warszawie (auf polnisch) veröffentlicht, das se vielleicht auch in Esperanto-Übersetztung gibt. Leider waren nur wenige Teilnehmer aus Deutschland da.
Wenn man von Esperanto in Afrika hört, tauchen immer die gleichen Namen einer Handvoll Aktivisten auf, die zudem noch über diverse Länder verstreut leben. Es ist schwer ein realistisches Bild von der tatsächlichen Breite der Esperanto-Bewegung in Schwarzafrika zu bekommen. Inwieweit die oft ausgesprochen jungen Leute, die auf Fotos von Zusammenkünften, nationalen Kongressen oder den zahlreichen Kursen tatsächlich Esperanto sprechen oder es benutzen, ist aus der Ferne schwer zu ermitteln.
Die wenigen Afrikaner, die man gelegentlich in Europa treffen kann, haben die gewaltige Hürden bei der Beschaffung ihres Visums überwinden müssen. Oft wird ein Antrag ohne Begründung abgelehnt. In den meisten Fällen ist damit auch eine zeitaufwändige Reise in Hauptstadt verbunden, wo man in der Botschaft persönlich vorstellig werden muss und Auskunft über seine finanzielle Situation geben muss (nicht zu vergessen die Verpflichtungserklärung des deutschen Gastgebers bei einem Kurzaufenthalt).
Vortrag in der Danziger50 am 27. April 2017
Deswegen war es sehr lehrreich von Horst Gruner aus erster Hand etwas über das Esperanto-Leben in Afrika zu erfahren. Er arbeitete im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik in den letzen zwei Jahrzehnten in verschiedenen Ländern, darunter in Tansania, Kamerun und im Kongo. Es konnte private Fotos zeigen, die ihn bei Esperanto-Treffen zeigen. Oft fanden auch Treffen im privaten Umfeld statt.
Ein Bericht von ihm mit dem Titel »Esperantumu ĉe la fontoj de Nilo« erschien 1994 in der »revuo Esperanto« (87/2: 26).
Beim 2. Esperanto-Kongress von Tansania 1994 in Mwanza – unter den Augen des Staatsgründers Nyerere
Währendseiner Zeit in Tansania hat er am Esperanto-Kongress in Moshi teilgenommen, von wo aus man einen prächtigen Blick auf den Kilimandscharo hat.
Er lebte 2 Jahre in Daressalam, wo er Esperanto unterrichtet und eine kleine Gruppe aufgebaut hat.
Während seiner Zeit in Tansania lernte er einen jungen Mann kennen, der unbedingt zur Schule gehen wollte, aber nicht einmal eine Hose hatte. Das war Mramba Simba Nyamkinda, heute Bürgermeister in der kleinen Gemeinde Salama im Westen Tansanias. Die Hilfs-Organisation Mazingira (Swahili für Umwelt) unterstützt seine Projekte (Schulen, Wasserversorgung, Fürsorge für Waisen, Mikrokredite) – auch mit Spenden aus der Esperanto-Szene. Es gibt jährliche Berichte über die Fortschritte und die Verwendung der Mittel.
Ein Berliner, der über 100 Jahre vor Horst Gruner in Daressalam gewesen ist, war der inspirierende Ernst Kliemke. (Direktor der Ostafrikanischen Eisenbahn und der Ostafrikanischen Bank)
2017 soll zum ersten Mal ein Weltjugendkongress (IJK) in Afrika stattfinden. Vom 5 bis 12. August 2017 in Aneho (Togo)
Man kann sich über den Stand der Vorbereitungen informieren, sich anmelden oder jungen Afrikaner die Teilnahme durch eine finanzielle Zuwendung ermöglichen. Das geht von 1 $ symbolischem Beitrag über 32 $ für einen Tag, 199 $ für den ganzen Kongress bis zu 2.899 $ als »Goldsponsor« mit freiem Eintritt.
Horst Gruner ist in ständigem Kontakt mit Afrika. Ein Bild aus neuerer Zeit zeigt ihn 2012 bei der Verleihung von Urkunden an die erfolgreichen Absolventen des Esperanto-Unterrichts im Esperanto-Club in der “Paroisse Sainte Rita, Mont Ngafula” (Stadtteil von Lukunga in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo)
Über den Esperanto-Unterricht im Kongo heisst es in einer Übersicht (DOC) zusammengestell von D-ro Lajos (Ludoviko) Molnár kaj D-rino Julianna (Julinjo) Farkas
Kongo Demokratia Respubliko (Kinŝasa)
Paroisse Catholique Sainte Rita, Cité Pumbu, Commune de MONT NGAFULA, Kinshasa – RDC; kursogvidanto: F-ino Alexandrine OMBA TSHAMENA; paperpoŝta adreso: EKM Projekto Esperanto en Lernejoj B.P. 761 KINSHASA XI. RD CONGO / DR KONGO; retpoŝta adreso:
Iniciatinto de la projekto: S-ro Emile MALANDA NIANGA,
Ecole primaire TATA MAMA, 45 bis, Avenue Kukiele, Quartier MFIDI, Commune de Makala, Kinshasa-RDC; paperpoŝte: EKM, Projekto Esperanto en Lernejoj, B.P. 761 Kinshasa XI. RD Congo; kursogvidanto: S-ro Ben BONANZA KATUSEVANAKO; retpoŝtaj adresoj: ; Laŭ la informo de S-ro Emile MALANDA NIANGA en la lernejo okazas ankaŭ edukado de estontaj instruistoj de Esperanto.
Esperanto en la KULTURA TAGO EN KINŜASO (filmo kun kaj de Alexandrine)
Zur Verbreitung von Esperanto in Afrika hat Horst Gruner auf das Buch von Heidi Goes (Afero de Espero) hingewiesen. Es ist ein Auszug aus ihrer Diplomarbeit an der Universität Gent (BE) aus dem Jahr 1999, die sich auf Togo und Tansania konzentriert hatte. In der Esperanto-Version (Download PDF) wurde das auf weitere Länder erweitert.
Der Reiseschriftsteller Tibor Sekelj hatte 1962 eine »Karavano de Amikeco« mit 8 Teilnehmern aus 4 Ländern in 2 Autos durchgeführt. Die Reise dauerte ein Jahr und führte durch Ägypten, den Sudan, Äthiopien, Somalia, Kenia und Tansania. Das ist Thema seines Buches»Ĝambo rafiki« (Swahili: Hallo, Freund – Orginal auf Esperanto). Ein zweite Tour war geplant, wurde aber nicht realisiert.
Dabei hat er auch eine Esperanto-Flagge auf den Kilimandscharo gebracht. (Bild bei Ipernity nicht verlink- oder kopierbar, nur mit Tricks dank Utho zu sehen). In Tansania konnte Sekelj sogar eine Audienz beim Präsidenten Nyerere bekommen. Allerdings fehlte es dem Unternehmen an Nachhaltigkeit und die zahlreichen Kontakte und Berichte in der Presse verpufften, weil sich niemand um die Interessenten kümmerte.
Peter Kühnel, Vorsitzender des Organisationskomitees schreibt:
Klara und Ludwig beim Ersten Kongress in Boulogne-sur-Mer 1905
Bewusst wurde der Schwerpunkt der Zamenhof-Ehrung diesmal nicht auf linguistische Aspekte gerichtet, sondern auf den soziokulturellen Aspekt der Sprache und ihres Umfeldes. Es steht bei dieser Tagung die KULTUR DES ESPERANTO im Vordergrund. Und der JÜDISCHE HINTERGRUND DER PERSON LUDWIG ZAMENHOF. Wir wollen hiermit aus der engen Sichtweise heraus, die Esperanto lediglich als Sprache betrachtet. Esperanto IST VIEL MEHR ALS NUR EINE SPRACHE. Seit ihrem Erscheinen vor genau 130 Jahren war stets die Intention: ein Mittel zum Frieden und für die Völkerverständigung!
10 – 18 h Busfahrt durch Berlin zu Orten, die mit Zamenhof und Esperanto verbunden sind; Leitung: Fritz Wollenberg. Treffen: 9 Uhr 30 vor Danziger50, 10435 Berlin; hier das Programm (in Esperanto).
19.30 h Abendveranstaltung mit gemeinsamem Abendessen, Danziger50, Danziger Str. 50, 10435 Berlin
Sonntag, 23. April
10 h Brunch im Al Hamra,
Raumer Str. 16, 10437 Berlin (Prenzlauer Berg)
Teilnahmebeitrag
Der Teilnahmebeitrag beträgt 42 EUR bis zum 2. April, danach 48 EUR. Der Beitrag beinhaltet nur das Programm (Symposium, Podiumsgespräch, Bus-Ausflug, Festabend), nicht aber Essen und Übernachtung.
Auch eine Teilnahme an ausgewählten Programmpunkten ist möglich!
Wir bitten in diesem Fall um einen Beitrag oder eine Spende entsprechend der Teilnahme:
Lu Wunsch-Rolshoven
– für die Zamenhof-Hommage –
Wiclefstr. 9, 2. Gartenhaus
10551 Berlin
Deutschland Kontakt
Telefon 030-685 58 31
mobil 0173-162 90 63
Unser Vorstandsmitglied Peter Kühnel hat in Herzberg im Harz an der Zeremonie zur Einweihung des “Zamenhof-Platzes” teilgenommen. Ein Bild mit den Teilnehmern erschien in der regionalen Tageszeitung Harzkurier.
Zu den identifizierbaren Persönlichkeiten auf dem Foto gehört Michaela Stegmaier – leicht zu erkennen am kanariengelben T-Shirt. Sie ist Vorsitzende der Deutschen Esperanto-Jugend und hat während ihrer Schulzeit am Gymnasium in Herzberg vor 10 Jahren Esperanto gelernt und seitdem einige Jugendtreffen organisiert. Das andere Ende des Spruchbandes hält ihre Schwester.
Das überlebensgrosse Haupt des verehrten Meisters soll aus China geliefert worden sein. Es ist aber offensichtlich keine Kopie des noch stattlicheren Kopfes im Esperanto Muzeo von Zhaozhuang (YouTube).
Ende März hatte ich Gelegenheit den Esperanto-Park in Budapest zu besuchen. Die Büste von Zamenhof ist nun aus Stein, denn die ursprüngliche Version aus Bronze reizte Diebe. Aber immerhin brachte der verschwundene Zamenhof mehr Reaktion in den Medien als der existierende.
Video von Boris Gonschorek aus Herzberg, das ein wenig die Situation des Platzes zwischen Fussgängerzone und Einkaufszentren mit reichlich Parkplätzen verdeutlicht.
Am Samstag, den 13. Mai 2017 um 14 Uhr bis ungegrenzt. (Das Café Kibo schliesst während des Sommers um 22 Uhr)
Eiscafé Kibo
Transvaalstraße 13
13351 Berlin (Wedding)
Im April wurden 8 Personen gezählt, die folgende Spiele ausprobiert haben: Ooga Booga, Spot It, Funkenschlag/Power Grid, Durch die Wüste, Mały Książę: Stwórz mi planetę, Tabuo (Esperanto) und Cartagena.
Am Samstag, dem 22. April 2017 findet im Rahmen der Zamenhof-Ehrung in Berlin eine Stadtrundfahrt zu Orten statt, die in den letzten mehr als 100 Jahren eine Rolle im Esperanto-Leben gespielt haben.
Treffpunkt ist um 9:30 in der Danziger Strasse 50. Einzelheiten über den Verlauf gibt es in der Esperanto-Version dieser Seite.
Rückkehr gegen 18 Uhr wieder zur Danziger Strasse 30. (Kulturverein Prenzlauer Berg)
Am Freitag, den 21. April gibt es eine wissenschaftliche Konferenz und eine Podiumsdiskussion im Polnischen Institut. Dazwischen besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Hasir, am Hackeschen Markt.
Ab 21. April 2017 ist das zweisprachige (Esperanto, Deutsch) Jubiläumsbuch des Esperanto-Verbandes Berlin-Brandenburg für 1903-2014 erhältlich: „ Esperanto – Sprache und Kultur in Berlin und Brandenburg – 111 Jahre“, Hrsg. EVBB, Red. Fritz Wollenberg, Verlag Mondial – New York, Berlin, 509 Seiten, etwa 200 Illustrationen, ISBN 978-1-59569-340-2 (USA), Preis: 24€.
Das Buch wird erstmalig verkauft während der Zamenhof-Hommage vom 21. bis 23. April in Berlin für einen reduzierten Preis von 18€. Danach ist es für 24€ pro Band im „Esperanto-Laden“, Katzbachstraße 25 erhältlich.
Es ist das zweite Jubiläumsbuch, das ein Mosaik aus der Esperanto-Kultur in Berlin und Brandenburg präsentiert und damit den ersten Band „Esperanto – Sprache und Kultur in Berlin – 100 Jahre“ fortsetzt, der 2006 ebenfalls im Mondial-Verlag anlässlich des Jubiläums von 2003 erschien.
32 Autoren aus Berlin und Brandenburg oder mit der Esperanto-Sprachgemeinschaft hier verbunden, verfassten Beiträge. Unter ihnen sind so bekannte Autoren wie der Historiker und Japanologe Dr. Ulrich Lins, der Soziolinguist und Sekretär der Japanischen Slawistischen Gesellschaft Prof. Kimura Goro Christoph, der italienische Ökonom Dr. Michele Gazzola, die Neuropsychologin Dr. Encarna Teruel Rodriguez, der bedeutende Interlinguist Dr. Detlev Blanke, der Friedensforscher und Schriftsteller Dr. Philipp Sonntag und der Germanist, Übersetzer, Autor und Vorsitzende des Internationalen Esperanto-Instituts in Den Haag Ed. Borsboom.
Das Vorwort des Vorsitzenden des EVBB Felix Zesch (2014) und die Einführung des Redakteurs am Anfang des Buches erleichtern die Orientierung. Das Vorwort des früheren Vorsitzenden der Esperanto-Liga Berlin und die Einführung des Redakteurs sowie das Inhaltsverzeichnis aus dem ersten Jubiläumsbuch zu 2003 wurden nachgedruckt. Das Abkürzungsverzeichnis und der Personenindex beziehen sich auf beide Jubiläumsbücher, so dass der Zusammenhang deutlich wird.
Zu jedem der thematischen Kapitel (4 Begegnungen und Reisen, 5 Literatur, Zeitschriften, Sammlungen in Bibliotheken und Archiven, 6 Musik, Ausstellungen, kulturelle Ereignisse und ähnliches, 7 Wissenschaft, 8 Unterricht und Lernen, 9 Organisationen, Projekte) gibt es einen aktuellen Überblick zur berlin-brandenburgischen Kultur im jeweiligen Bereich.
Einige Orte der Esperanto-Kultur in Berlin und Brandenburg werden besonders erwähnt und im Bild gezeigt. Hinter jeder der 111 Jahreszahlen ab 1903 werden einige wichtige Ereignisse genannt, so dass sich ein informationsreicher geschichtlicher Überblick ergibt.
Das Buch enthält viele biografische Essays über außerordentlich interessante Persönlichkeiten wie z. B. die Schriftstellerinnen Lena Karpunina und Spomenka Štimec, die Übersetzer Will Firth und Dr. Karl Schulze, die Liedermacherin und Musikerin Lena Wilke, den Liedermacher Stephan Schneider, die Wissenschaftler Dr. Cyril Brosch und Dr. Karl Hermann Simon (Forstwissenschaftler), die Esperanto-Lehrer Julius Glück und Andreo Cseh usw. Einmalige Dokumente wie die Briefe von Karl Maier über seine Reise in die USA 1930, sein Leben dort und in China und seine Rückreise mit seiner Frau Hedwig 1955 (aus dem Englischen übersetzt von Jessica Grasso) und die handgeschriebene Esperanto-Zeitschrift „La Rondiranto“ (Der Rundgänger) aus der Zeit des 1. Weltkrieges, redigiert von Adolf Sproeck, werden umfangreich vorgestellt und kommentiert. Einige autobiografische Texte der Esperanto-Schriftstellerin Lena Karpunina sind hier erstmalig veröffentlicht.
Jeder Beitrag erscheint nicht nur in der Originalsprache Esperanto oder Deutsch. Es wurden Resümees in der jeweils anderen Sprache angefügt, die oftmals Übersetzungen nahekommen.
Ed Borsboom schrieb in seiner Rezension zum ersten Jubiläumsbuch: „Geht man nach der Zahl der Persönlichkeiten, so halte ich so etwas wie eine Enzyklopädie in den Händen,…“ „Nicht nur ein wertvolles Lesebuch, ein überraschendes Bilderbuch.“ (LA GAZETO, Nummer 131 im Juni 2007).
Ich denke, das gilt auch für dieses zweite Jubiläumsbuch.
Nur bei der ELB müssen wir einen “neuen” Vorstand wählen, da das Amtsgericht die vorherige Wahl nicht anerkennen wollte und ein Verlust als eingetragener Verein droht.
Ich hoffe auf zahlreiches Erscheinen! Gibt es von euch Vorschläge für neue Vorstandsmitglieder oder wer möchte von euch aktiv im Vorstand mitarbeiten?