Auf Neuköllner.net findet sich am 20. Juni 2017 die Ankündigung für eine Kunstprojekt im Rahmen von „48 Stunden Neukölln“ in der 1870 aus rotem Backstein erbauten, neogotischen Friedhofskapelle des Friedhofs St. Thomas.
Es sind unter anderem Fotos von Ariane Handrock mit Grabmalkunst zu sehen. Sie gibt an, dass sie durch Esperanto auf diese Idee gekommen ist:
„Als ich noch im Richardkiez wohnte, kam ich dort manchmal am Esperantoplatz vorbei. Damals wusste ich nur, dass Esperanto eine erfundene Weltsprache ist.
Bei einem Besuch des jüdischen Friedhofs im Warschauer Ortsteil Wola entdeckte ich dann das Grabmal des Esperanto-Erfinders Lazaro Ludoviko Zamenhof, der von 1859 bis 1917 lebte. Es fiel mir wegen seines ungewöhnlichen Designs auf. Das machte mich so neugierig, dass ich anschließend über den Verstorbenen und sein Grabmal recherchiert habe.“
Das Kunstfestival „48 Stunden Neukölln“ findet vom 23. bis 25. Juni an vielen verschiedenen Orten im Bezirk statt und steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Schatten“. neukoellner.net ist Medienpartner.
Eine Lokalzeitung in Eberswalde hat auf das Jubiläumsbuch über Esperanto in Berlin und Brandenburg als Buch-Tip hingewiesen (Ausgabe 7/2017 vom 20. Juni). Die entsprechenden Seiten sind als PDF-Dokument abgelegt.
Das monatliche Treffen im Arema fand am Freitag, den 9. Juni statt. Es waren zwei Anfänger in jugendlichem Alter gekommen. Aber am Ende blieben nur die Veteranten mit dem Gast aus Belgien, der das Foto geschickt hat. Er interessierte sich für den Radverkehr in Berlin und wird möglicherweise dazu etwas veröffentlichen. Er ist unter anderem Maler und hat ein Plakat für das Zamenhoffest in Brüssel 2012 entworfen.
David Trembla, Roland Schnell, Johano Pachter, Raimund Ried
Bei der Mitgliederversammlung des Deutschen Esperanto-Bundes (DEB) in Freiburg/Breisgau haben die Mitglieder den Berliner Ulrich Brandenburg an die Spitze gewählt.
Der bisherige Vorsitzende Sebastian Kirf hatte kurzfristig erklärt, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen könne.
Es gibt dazu eine Pressemitteilung in einem regionalen Informationsdienst.
Ulrich Brandenburg hat seit einigen Jahren seinen Wohnsitz in Berlin und hat Anfang Juni in der Danziger50 das kongrssland Portugal (Esperanto-Weltkongrss UK 2018), wo er als Botschafter die Bundesrepublik Deutschland vertreten hatte.
Aus der Pressemitteilung:
Früherer Botschafter in Moskau
Der neue Vorsitzende des Deutschen Esperanto-Bundes wurde 1950 in Münster geboren. Nach seinem Studium der Slawistik trat Ulrich Brandenburg 1980 in den Diplomatischen Dienst ein. Er war unter anderem in Bagdad, bei der NATO-Vertretung in Brüssel und in Lissabon tätig. Von 2010 bis 2014 war Brandenburg Botschafter in Moskau. Brandenburg ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Esperanto schon im Elternhaus
Schon die Eltern von Ulrich Brandenburg, Willi und Margret Brandenburg, sprachen Esperanto. Gemeinsam mit seinen Geschwistern wuchs Ulrich Brandenburg in Westfalen mit den Muttersprachen Deutsch und Esperanto auf. Brandenburg war aktiv in der Deutschen Esperanto-Jugend, deren Vorsitzender er von 1974 bis 1976 war. Er war auch während der Zeit im Diplomatischen Dienst häufiger Gast von internationalen Esperanto-Veranstaltungen.
Die in Berlin erscheinende Tageszeitung »junge Welt« hat völlig unbemerkt in Ihrer Ausgabe vom 5. April 2017 einen Beitrag mit dem verwirrenden Titel »Rotlicht Esperanto« veröffentlicht.
Die Autorin (?) Kahina Rabbaoui arbeitet sich redlich an den Fakten zu Esperanto ab und man ahnt, welche Quellen verwendet wurden. Allerdings nicht immer die allerneuesten. So wird für die leichte Lernbarkeit aus einer betagen Studie des »Instituts für kybernetische Pädagogik der Universität Paderborn« zitiert.
Überraschend ist der letzte Abschnitt, der die Interlinguisten interssieren könnte:
Als internationale Sprache ist Esperanto heute längst von anderen Sprachen abgelöst worden, etwa den vor allem unter Jugendlichen beliebten sogenannten Emoji, Bildschriftzeichen, die per SMS oder Messengerdiensten verschickt werden können. Zwar bleiben hier Missverständnisse aufgrund verschiedener kultureller Codes nicht aus. Die kleinen Zeichen sind dennoch auf dem Vormarsch. Sogar der erste Roman, Herman Melvilles »Moby Dick«, ist unter dem Titel »Emoji Dick« bereits auf Emoji erschienen.
Vielleicht wagt sich jemand an einen Esperanto-Kurs auf Emoji?
Per E-Mail kam ein Bericht über die zentalen Feierlichekeiten zum 100 Todestag von Ludwig L. Zamenhof in Warschau. Den ungekürzten Orginaltext kann man in der Esperanto-Version lesen.
Hier eine sachliche Zusammenfassung. Auf die Schnelle war nur eine polnische Website mit dem Programm zu finden (28-30.04.2017 – Konferencja Polskiego Związku Esperantystów) oder in Esperanto
Grüsse aus Warschau. Bei den Feierlichkeiten war auch die Enkelin (?) Zamenhofs (Dr Małgorzata Zaleski-Zamenhof) anwesend und las auf dem Friedhof etwas aus Zamenhofs Texten vor. Man konnte mit der Buslinie (?) Esperanto zum jüdischen Friedhof fahren, wo sich die Gräber von Ludwig und seiner Frau Klara befinden. Pachter legte im Namen der Berliner und Brandenburger Esperanto-Organisationen weisse Rosen am Grab nieder. Nach der Zeremonie am Grab Zamenhofs zeigte Roman Dobrzynski weitere Grabstellen, darunter die von Vater Marko und zwei Brüdern Dobrzynski Zamenhofs. Dobrzynski hat gerade ein Buch mit dem Titel Zamenhof w Warszawie (auf polnisch) veröffentlicht, das se vielleicht auch in Esperanto-Übersetztung gibt. Leider waren nur wenige Teilnehmer aus Deutschland da.
Wenn man von Esperanto in Afrika hört, tauchen immer die gleichen Namen einer Handvoll Aktivisten auf, die zudem noch über diverse Länder verstreut leben. Es ist schwer ein realistisches Bild von der tatsächlichen Breite der Esperanto-Bewegung in Schwarzafrika zu bekommen. Inwieweit die oft ausgesprochen jungen Leute, die auf Fotos von Zusammenkünften, nationalen Kongressen oder den zahlreichen Kursen tatsächlich Esperanto sprechen oder es benutzen, ist aus der Ferne schwer zu ermitteln.
Die wenigen Afrikaner, die man gelegentlich in Europa treffen kann, haben die gewaltige Hürden bei der Beschaffung ihres Visums überwinden müssen. Oft wird ein Antrag ohne Begründung abgelehnt. In den meisten Fällen ist damit auch eine zeitaufwändige Reise in Hauptstadt verbunden, wo man in der Botschaft persönlich vorstellig werden muss und Auskunft über seine finanzielle Situation geben muss (nicht zu vergessen die Verpflichtungserklärung des deutschen Gastgebers bei einem Kurzaufenthalt).
Vortrag in der Danziger50 am 27. April 2017
Deswegen war es sehr lehrreich von Horst Gruner aus erster Hand etwas über das Esperanto-Leben in Afrika zu erfahren. Er arbeitete im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik in den letzen zwei Jahrzehnten in verschiedenen Ländern, darunter in Tansania, Kamerun und im Kongo. Es konnte private Fotos zeigen, die ihn bei Esperanto-Treffen zeigen. Oft fanden auch Treffen im privaten Umfeld statt.
Ein Bericht von ihm mit dem Titel »Esperantumu ĉe la fontoj de Nilo« erschien 1994 in der »revuo Esperanto« (87/2: 26).
Beim 2. Esperanto-Kongress von Tansania 1994 in Mwanza – unter den Augen des Staatsgründers Nyerere
Währendseiner Zeit in Tansania hat er am Esperanto-Kongress in Moshi teilgenommen, von wo aus man einen prächtigen Blick auf den Kilimandscharo hat.
Er lebte 2 Jahre in Daressalam, wo er Esperanto unterrichtet und eine kleine Gruppe aufgebaut hat.
Während seiner Zeit in Tansania lernte er einen jungen Mann kennen, der unbedingt zur Schule gehen wollte, aber nicht einmal eine Hose hatte. Das war Mramba Simba Nyamkinda, heute Bürgermeister in der kleinen Gemeinde Salama im Westen Tansanias. Die Hilfs-Organisation Mazingira (Swahili für Umwelt) unterstützt seine Projekte (Schulen, Wasserversorgung, Fürsorge für Waisen, Mikrokredite) – auch mit Spenden aus der Esperanto-Szene. Es gibt jährliche Berichte über die Fortschritte und die Verwendung der Mittel.
Ein Berliner, der über 100 Jahre vor Horst Gruner in Daressalam gewesen ist, war der inspirierende Ernst Kliemke. (Direktor der Ostafrikanischen Eisenbahn und der Ostafrikanischen Bank)
2017 soll zum ersten Mal ein Weltjugendkongress (IJK) in Afrika stattfinden. Vom 5 bis 12. August 2017 in Aneho (Togo)
Man kann sich über den Stand der Vorbereitungen informieren, sich anmelden oder jungen Afrikaner die Teilnahme durch eine finanzielle Zuwendung ermöglichen. Das geht von 1 $ symbolischem Beitrag über 32 $ für einen Tag, 199 $ für den ganzen Kongress bis zu 2.899 $ als »Goldsponsor« mit freiem Eintritt.
Horst Gruner ist in ständigem Kontakt mit Afrika. Ein Bild aus neuerer Zeit zeigt ihn 2012 bei der Verleihung von Urkunden an die erfolgreichen Absolventen des Esperanto-Unterrichts im Esperanto-Club in der “Paroisse Sainte Rita, Mont Ngafula” (Stadtteil von Lukunga in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo)
Über den Esperanto-Unterricht im Kongo heisst es in einer Übersicht (DOC) zusammengestell von D-ro Lajos (Ludoviko) Molnár kaj D-rino Julianna (Julinjo) Farkas
Kongo Demokratia Respubliko (Kinŝasa)
Paroisse Catholique Sainte Rita, Cité Pumbu, Commune de MONT NGAFULA, Kinshasa – RDC; kursogvidanto: F-ino Alexandrine OMBA TSHAMENA; paperpoŝta adreso: EKM Projekto Esperanto en Lernejoj B.P. 761 KINSHASA XI. RD CONGO / DR KONGO; retpoŝta adreso:
Iniciatinto de la projekto: S-ro Emile MALANDA NIANGA,
Ecole primaire TATA MAMA, 45 bis, Avenue Kukiele, Quartier MFIDI, Commune de Makala, Kinshasa-RDC; paperpoŝte: EKM, Projekto Esperanto en Lernejoj, B.P. 761 Kinshasa XI. RD Congo; kursogvidanto: S-ro Ben BONANZA KATUSEVANAKO; retpoŝtaj adresoj: ; Laŭ la informo de S-ro Emile MALANDA NIANGA en la lernejo okazas ankaŭ edukado de estontaj instruistoj de Esperanto.
Esperanto en la KULTURA TAGO EN KINŜASO (filmo kun kaj de Alexandrine)
Zur Verbreitung von Esperanto in Afrika hat Horst Gruner auf das Buch von Heidi Goes (Afero de Espero) hingewiesen. Es ist ein Auszug aus ihrer Diplomarbeit an der Universität Gent (BE) aus dem Jahr 1999, die sich auf Togo und Tansania konzentriert hatte. In der Esperanto-Version (Download PDF) wurde das auf weitere Länder erweitert.
Der Reiseschriftsteller Tibor Sekelj hatte 1962 eine »Karavano de Amikeco« mit 8 Teilnehmern aus 4 Ländern in 2 Autos durchgeführt. Die Reise dauerte ein Jahr und führte durch Ägypten, den Sudan, Äthiopien, Somalia, Kenia und Tansania. Das ist Thema seines Buches»Ĝambo rafiki« (Swahili: Hallo, Freund – Orginal auf Esperanto). Ein zweite Tour war geplant, wurde aber nicht realisiert.
Dabei hat er auch eine Esperanto-Flagge auf den Kilimandscharo gebracht. (Bild bei Ipernity nicht verlink- oder kopierbar, nur mit Tricks dank Utho zu sehen). In Tansania konnte Sekelj sogar eine Audienz beim Präsidenten Nyerere bekommen. Allerdings fehlte es dem Unternehmen an Nachhaltigkeit und die zahlreichen Kontakte und Berichte in der Presse verpufften, weil sich niemand um die Interessenten kümmerte.