Pressemitteilung 4. Dezember 2012
Übergabe von einzigartigen Esperanto-Dokumenten aus Berlin in Białystok am 8.12.2012
Die internationale Sprache Esperanto wird 125 Jahre alt
Auch in diesem Dezember gehen wieder einzigartige Dokumente von Berlin an die Bibliothek der polnischen Stadt Białystok. Im Jahr 2012, dem Jahr in dem die internationale Sprache Esperanto ihren 125-jährigen Geburtstag feiert, ist das unter anderem das Orginal der Erstausgabe der ersten polnischen Esperanto-Zeitschrift “Pola Esperantisto” aus dem Jahr 1906.
Białystok wurde im Herbst 1941 von der deutschen Wehrmacht zerstört, wobei auch die Bibliotheken mit ihren Beständen ein Opfer der Flammen wurden. Die Zeitschrift “Pola Esperantisto” wurde von anfang an auch in Deutschland gelesen und deshalb ist sie auch im Zeitschriftenkatalog der Staatsbibliothek aufgeführt und im Bestand vorhanden.
Die Esperanto-Freunde in Berlin und Brandenburg haben 2012 beschlossen ihr Exemplar, das in der Bibliothek im Esperanto-Zentrum in Lichtenberg aufbewahrt wurde, als kleine Geste der Wiedergutmachung an die Esperanto-Freunde in Polen zu übergeben.
Eine kleine Delegation aus Berlin wird unter der Leitung von Johann Pachter, der das Archiv des Deutschen Esperanto-Bundes betreut, Anfang Dezember nach Białystok fahren und dort an den Feierlichkeiten zum 125. Geburtstag der internationalen Sprache Esperanto teilnehmen. In diesem Rahmen werden am 8. Dezember 2012 die Dokumente aus Berlin übergeben. Johann Pachter wird am 15. Dezember 2012 beim Berliner Zamenhof-Fest im Kulturverein Prenzlauer Berg e.V. Danziger Str. 50 darüber berichten.
Białystok hat als Geburtsort von Ludwik Zamenhof, dem Begründer der Sprache Esperanto für Esperanto-Freunde eine besondere Bedeutung. Seit dem Esperanto-Weltkongress im Jahr 2009 gibt es dort ein Kulturzentrum, das Esperanto-Literatur sammelt. Schon um 150. Geburtstag Zamenhofs 2009 übergab eine Delegation aus Berlin 150 Bücher.
Seine Kindheit und Jugend in Białystok haben Ludwik Zamenhof geprägt und letztlich zur Formulierung einer gemeinsamen Sprache für die ganze Menschheit motiviert.
Vor dem Hintergrund der immer wieder aufflackernden Konflikte zwischen Polen, Russen, Deutschen, Litauern und Juden entschloss er sich, eine leicht erlernbare und neutrale Sprache zu entwickeln um durch Verständigung Hass und Vorurteile ab- und Freundschaften aufzubauen. Seine Idee traf den Nerv der Zeit.
Ausformulieren und in Form eine Broschüre verbreiten konnte seine Idee erst Jahre später, als er 1887 in Warschau lebte und sich mit seiner frisch angetrauten Gattin Klara eine Existenz als Arzt aufbauen wollte.
Nach der Veröffentlichung der Sprache Esperanto schossen vielerorts Esperanto-Vereine aus dem Boden um die gemeinsame Idee voranzubringen. In Polen, dem Mutterland der Sprache, entwickelte sich die Esperanto-Bewegung jedoch im Vergleich zu Ländern wie Deutschland und Frankreich relativ spät und konnte erst 1908 die erste auf heimischem Boden gedruckte Zeitschrift herausgeben. In ihrer ersten Ausgabe gestehen die polnischen Esperantisten dies ein und weisen auf die deutlich schwierigeren materiellen Umstände in ihrer Heimat als Ursache hin.
Heute sind die Esperantosprecher in Polen sehr aktiv und pflegen einen intensiven Kontakt zum polnischen Senat.
Mehr über die Sprache Esperanto und ihre Anwendungsmöglichkeiten kann man donnerstags ab 20 Uhr bei der Esperanto-Liga Berlin in Lichtenberg, Einbecker Str. 36 erfahren.
Die Web-Site isthttp://www.esperanto.de/bb/
Dort gibt es weitere Informationen über die Esperanto-Aktivitäten in Berlin und Brandenburg.
Ein Probeexemplar der Zeitschrift “informilo”, dessen Nummer 657 im Dezember erschienen ist, kann man unter der angegebenen Adresse anfordern oder per Mail bestellen:
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verantwortlich
Roland Schnell
Pressesprecher des Esperanto-Verbands Berlin Brandenburg e.V.
mobil 0 176 / 53 79 14 51
FAX 0 30 / 63 91 00 37