Welttag der Poesie mit Esperanto

2022 in Neuruppin – Neue Chance 2023 dezentral überall

Die UNESCO ernannte während der 30. Generalkonferenz in Paris 1999 den 21. März zum Welttag der Poesie, mit dem Ziel sprachliche Vielfalt durch poetische Ausdrucksformen zu fördern und bedrohten Sprachen mehr Gehör zu verschaffen. (zitat aus dem Aufruf der  deutschen UNESCO-Kommision 2022). Eigentlich Ziele, die von Esperantisten seit Jahren propagiert werden.

2022 wurden bei einer öffentlichen Veranstaltung im Zentrum von Neuruppin erstmals auch Gedichte in Esperanto vorgetragen. Philipp Sonntag, der stellvertretende Vorsitzende der Esperanto-Liga Berlin-Brandenburg  (ELBB e.V.) ist am Montag, dem 21. März 2022 auf dem Schulplatz in Neuruppin vor das Publikum getreten. Philipp schätzt, daß rund drei Dutzend Zuhörer dem kühlen Wetter getrotzt haben.

Er weckte das Interesse der Zuhörer für eine unbekannte Sprache mit einem bekannten Text: Einem Auszug aus “Max und Moritz” in der Übersetzung von Rudolf Fischer und berichtet: Es wurde eine muntere Veranstaltung, bei der sieben Sprachen zu Wort kamen: Deutsch, Plattdeutsch, Ukrainisch, Polnisch, Russisch, Englisch – und Esperanto, mit meinen Beiträgen aus “Maks kaj Morits” und meinem Gedicht “baza demo”.

Ho, ni ofte aŭdas, iam legas,

ke infanoj malbonegas.

Jen ekzemplo el la viconome

Makso kaj Morico.

Ach, was muss man oft von bösen

Kindern hören oder lesen!

Wie zum Beispiel hier von diesen,

Welche Max und Moritz hießen.

Er schreibt dazu in seinem Bericht:

Zur Vermittlung von Esperanto bei solchen Ereignissen habe ich eine eigene, locker einfach anwendbare Vortragstechnik entwickelt, nämlich mitten in einen Esperanto Text, wo es hilfreich sein kann, ein paar wenige ins Deutsche übersetzte Worte einzuflechten – und umgekehrt. Das können wenige Zeilen eines Gedichtes sein – so können Zuhörer kurze Textteile „erahnen“.

Esperanto soll „das Ich“, soll die empfindsame eigene Identität der Menschen ansprechen. Da geht es heutzutage global um die „einander Überfordernden“.

Ausgehend von meinem deutschen Gedicht „Basis Demo“ improvisierte ich dafür eine Übersetzung ins Esperanto, dabei durch Hinweise unterstützt von Gerd Bussing.

baza demo

Vi apenaŭ naskiĝis

estis via memo perdita;

vi nun estas memkonscia

kion vi ne faris.

Socio devus ripari ĝin

ŝi ne faras tion.

Kiel “antaŭa tigro”

vi ne estas militisto

staru kiel ĝardena gnomo

antaŭ la nuklea centralo

kaj vi estas ankoraû putrema

ĉar mense malforta.

Rigardu tra la fenestro

ne vidu fantomojn;

atentu la etulojn

konsiderata laŭ la spirito de la tempoj

nur unu kun rideto

kaj sulkoj de saĝo.

Übersetzung ins Esperanto, dabei durch Hinweise unterstützt von Gerd Bussing.

Basis Demo

Kaum warst Du geboren

ging dein Ich verloren,

du bereust jetzt befangen

was du nicht begangen,

die Gesellschaft soll’s richten,

das tut sie mitnichten.

Als ein „vor sich Tiger“

bist Du halt kein Krieger,

stehst als Gartenzwerg

vor dem Kernkraftwerk

und bist noch bestechlich

weil seelisch gebrechlich.

Schau raus aus dem Fenster

sieh keine Gespenster;

auf die Geringsten achtet

zeitgeistlich betrachtet

nur einer mit Schmunzeln

und WeishOitsrunzeln.

Deutsches Orginal von Phillip Sonntag

Die Veranstaltung fand vor dem Gymnasium statt, in dem der in Neuruppin geborene Theodor Fontane zur Schule gegangen ist. Von dem umfangreichen Werk von Theodor Fontane wurde ein Reisebericht über eine Damperfahrt auf der Oder übersetzt, was beim deutsch-polnischen Esperanto-Kongress in Frankfurt an Oder verwendet werden sollte.

Da der Kongress 2020 und 2021 nur virtuell stattfand, bleibt nur der Text im Internet oder die Broschüre.

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Montags am Viktoriapark – Juni 2022 – Afrikanische Geschichte – Themenänderung beachten!

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

9. Juni 2022, 19.30 Uhr (Ausnahmsweise am Donnerstag)

Änderung des Themas: Rückblick auf den Deutschen Esperanto-Kongress in Oldenburg

Leider wurde die Vortragsreise von Francois Hounsounou abgesagt. Stattdessen blicken wir mit Teilnehmern am Deutschen Esperanto-Kongresses in Oldenburg, unter ihnen dem DEB-Vorsitzenden Ulrich Brandenburg, auf diesen Kongress zurück.

„Große Momente in der Geschichte Afrikas / Esperanto in der Beniner Universität”

Der Beniner Esperantist und Lehrer Francois Hounsounou wird zu beiden Themen sprechen. Er besucht Berlin im Rahmen einer Vortragsreise. Deshalb findet Montags am Viktoriapark ausnahmsweise an einem Donnerstag statt.

Zum Treffen: Montags am Viktoriapark

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Montags am Viktoriapark – Mai 2022 – Der Deutsche Esperanto-Kongress 2022 in Oldenburg

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

2. Mai 2022, 19.30 Uhr

„Der Deutsche Esperanto-Kongress 2022 in Oldenburg”

Ulrich Brandenburg, der Vorsitzende des Deutschen Esperanto-Bundes, informiert über das Programm und die Vorbereitungen zum diesjährigen Deutschen Esperanto-Kongress, der in Zusammenarbeit mit Esperanto Nederland vom 3. bis 6. Juni 2022 in Oldenburg stattfindet. Thema: Nachhaltigkeit.

Zum Treffen: Montags am Viktoriapark

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Gedenken Metzger 17. April

Am 17. April, dem Todestag von Max Josef Metzger, finden in Wedding Veranstaltungen zu seinem Gedenken statt. Er hatte sich nach dem Ersten Weltkrieg für Esperanto engagiert.

Er war 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet worden, nachdem er wegen Hochverats verurteilt worden war. Er hatte versucht ein Schreiben (Manifest) mit seinen Vorstellungen über die Gestaltung von Deutschland nach dem Krieg ins neutrale Schweden schmuggeln zu lassen. Leider war hatte er sich einer Agentin der Gestapo anvertraut. Bis zu seiner Verhaftung wohnte er in Räumen der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph hinter der Kirche. An der Gedenktafel in der Willdenowstraße 8 (Parallelstraße zur Müllerstraße) findet im Anschluß an die Heilige Messe, die um 12 Uhr beginnt, eine Kranzniederlegung statt. Bericht von 2019

Vor der Messe gibt es ab 11 Uhr ein Frühstück im Pfarrsaal oder im Garten, wenn es das Wetter erlaubt.

Der Esperanto-Aspekt im Leben von Metzger wird von der Esperanto-Liga Berlin Brandenburg im Anschluß der Kranzniederlegung auf dem Max-Josef-Metzger-Platz (genüber der Kirche, Ausgang in Richtung Tegel der U6 Wedding oder S-Bahn) gewürdigt.

Der Vorsitzende des Deutschen Esperanto-Bundes hat ein Grußwort (PDF) geschickt, in dem er ausdrücklich auf das Engagement von Metzger als Pazifist und seinen Kampg gegen Kriege hinweist. Text

Ostern 1944 (9./10. April) hat Metzger im Gefängnis ein Ostergedicht verfaßt, das Gerd Bussing in Esperanto übertragen hat.

Während seiner Zeit in Graz hat er einen Esperanto-Kurs für Kinder erstellt, der in der von ihm herausgegebenen Kinderzeitschrift abgedruckt wurde. Er war beim ersten Esperanto-Weltkongress nach dem Krieg im Jahre 1920 in Den Haag dabei. Dort konnte er der durch die Kriegsjahre etwas deprimierten katholischen Esperanto-Bewegung neuen Mut einflößen. Mit großer Begeisterung wurde sein Vorschlag für eine “Katholische Internationale IKa” (als Gegenbewegung zur kommunistischen) aufgenommen. Im Büro in Graz wurden Kongresse organisiert und das Organ “Katolika Mondo” im Zeitungsformat herausgegeben. Bekannte Esperantisten waren Mitarbeiter.

Ein Beitrag in der Jugendzeitschrift Kontakto nennt Einzelheiten.

Mitte der 1920 sah sich Metzger gezwungen seine Tätigkeit in Graz aufzugeben und übernahm die Leitung einer ehemaligen Trinkerheilstätte in Meitingen bei Augsburg. Er warb auch in Esperanto-Zeitschriften (etwa Heroldo de Esperanto) für Wellness-Urlaub ohne Alkohol und mit vegetarischer Verpflegung. Schon seit seiner Studentenzeit hatte Metzger dem Alkohol und dem Nikotin abgeschworen und lebte selbst als Vegetarier.

Hier befindet sich heute noch das von Metzger 1919 gegründete Christkönigs-Institut, ein Säkularinstitut, das dem Plan seines Gründers als „Kirche im Kleinen“ alle Lebensbereiche umfassen will. Hier befindet sich auch die Grabstätte von Metzger.

Viele Einzelheiten aus dem wilden Leben von Max Josef Metzger werden am 17. April beim Gedenken zur Sprache kommen. Im Gedenken steht oft seine Haltung in den letzten Monaten im Gefängnis im Mittelpunkt, wo er als Märtyrer erscheint, der gottergeben seinem Schicksal entgegensieht. Tatsächlich war Metzger zeitlebens eine Kämpfernatur, die auch harte Auseinandersetzungen nicht gescheut hat.

Grußwort von Ulrich Brandenburg, Vorsitzender des D.E.B.

Die Esperanto-Bewegung in Deutschland denkt am heutigen Tage zurück an den
Priester Dr. Max Joseph Metzger, der nach seiner Verurteilung durch den Volksgerichtshof am 17. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet wurde.

Schon in seiner Jugend hat Metzger die damals neue Weltsprache Esperanto gelernt. In den folgenden Jahren – insbesondere in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg – hat er an
zahlreichen Friedensinitiativen mitgewirkt und sich dabei der Internationalen Sprache
bedient, u.a. als Herausgeber der Zeitschrift „Katolika Mondo“ und als Verleger von Esperanto-Literatur.

Wegen seines friedenspolitischen Engagements und seiner Parteinahme für Verfolgte
geriet er mehrfach in Konflikt mit dem NS-Regime. Bis zu seinem Tod blieb er der
Esperanto-Bewegung treu, die in Deutschland ihrerseits von den Nazis verboten und
aufgelöst worden war.

Max Joseph Metzger, der seine letzten Jahre in der Gemeinde St. Joseph im Wedding
verbracht hat, gehört zu den unerschrockenen Vorkämpfern einer Welt ohne Kriege und
einer Verständigung über Grenzen hinweg. Seinen Einsatz hat er mit dem Leben bezahlt.
Sein Ziel bleibt heute so aktuell wie damals. Wir werden ihn nicht vergessen!

Max Josef Metzgers Osterlied aus der Todeszelle 1944

Metzger hat nicht nur den Text geschrieben, sondern auch eine Melodie dazu. Der SWF hat es als “Lied zum Sonntag” am Palmsonntag (10. April 2022) gesendet.

Osterlied aus der Todeszelle

1944 war Ostern am 9. April

Nachdichtung auf Esperanto von Gerd Bussing, 2022

Christ der HERR ist auferstanden!

leibverklärt in Herrlichkeit.

Kündet laut in allen Landen

Freiheit! Friede! Freudenzeit!

Singt Triumph! Denn überwunden

ist der Feind! Der HERR gebeut!

Heiland aller Sünden Wunden,

bracht’ Er die Erlösung heut’.

Resurektis la SINJORO,

Tralumita de honor’;

Nun ekkantu ni en ĥoro:

Ĉiuj plagoj estas for!

Ni triumfu, ĉar venkita

Estas nia malamik’,

Ĉiu vundo sanigita,

La diablo sen efik’.

Christ der HERR ist auf erstanden!

Erstling Seiner heil’gen Schar.

Heil und Leiben alle fanden

an des Herren Kreuzaltar.

Die mit Ihm ihr war’t gestorben,

auferstanden seid ihr heut’.

Was im Tod Er euch erworben,

euer ist’s: die Herrlichkeit!

Resurektis la SINJORO,

Estro de la sankta ar’.

Savon, vivon ĉiuj trovis

Ĉe l’ sinjora krucaltar’.

Kiuj kun li mortis iam,

Releviĝis al majest’:

Kristo portis vin por ĉiam

El la tomb’ al granda fest’!

Christ der HERR ist auf erstanden,

jubelt, die ihr todgeweiht!

Der des Teufels Kampf bestanden,

uns aus Höllenfron befreit.

Nimmer in dem Leib, dem neuen,

Leben mehr im Grab verwest.

Heil’gen Lebens froh, ihr Freien,

hebt das Haupt: ihr seid erlöst!

Resurektis la SINJORO

Mortemuloj, ĝoju vi!

El infero nia koro

Flugis kiel lumradi’,

Kaj la nova korpo nia

Vivas nun sen peka hont’.

Ĝoju ni, ĉar – elsavitaj –

Nin atendas la estont’.

 

Max Josef Metzgers Osterlied aus der Todeszelle 1944: „Christ der HERR ist auferstanden! / leibverklärt in Herrlichkeit. / Kündet laut in allen Landen / Freiheit! Friede! Freudenzeit!

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Montags am Viktoriapark – April 2022 – Erfahrungen in der Ukraine und in Russland

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4. April 2022, 19.30 Uhr

„Meine Erfahrungen in der Ukraine und in Russland – Ulrich Brandenburg berichtet“

Aus aktuellem Anlass berichtet der Diplomat Ulrich Brandenburg, der unter anderem deutscher Botschafter in Moskau war, über seine Erfahrungen in der Ukraine und in Russland.

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Montags am Viktoriapark – März 2022 – Esperanto und der Völkerbund

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien M43 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

7. März 2022, 19.30 Uhr

„Esperanto und der Völkerbund“

1922 befasste sich der Völkerbund mit einem Bericht zum Stand der Anwendung des Esperanto in der Welt.

Den Einführungsvortrag zum Thema hält Jean-Paul Kuhfahl.

Wir diskutieren in diesem Zusammenhang unter anderem die Fragen: Wie kam es dazu? Welche Rolle spielten der japanische Gelehrte Nitobe Inazō (1862–1933) und der Schweizer Journalist und Historiker Edmond Privat (1889–1962) im Völkerbund? Worum geht es aktuell bei den Nitobe-Symposien? Wie arbeitet der Esperanto-Weltbund heute mit der UNESCO und anderen internationalen Organisationen zusammen?

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Neuer Stadtführer Deutsch-Esperanto vielerorts erhältlich

Der zweisprachige Stadtführer (Deutsch und Esperanto) Vom Zamenhofpark zum https://katalogo.uea.org/grandaj/9959.jpgRummelsburger See, Band 1 der Reihe Reise durch Berlin und seine Esperanto-Kultur, Verlag Fritz Wollenberg, ISBN 978-3-9823965-0-7, Preis: 6 Euro ist erhältlich:

im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25,

in der Galerie Gisela, Giselastraße 12,

im Buchladen Paul und Paula, Pfarrstraße 121.

Über die Möglichkeiten, ihn in Berlin-Rummelsburg zu kaufen, informiert die Stadtteilkoordination Lichtenberg-Mitte.

Der Stadtführer ist bestellbar:

beim Esperanto-Buchversand in Mainz

Beim Bücherdienst des Esperanto-Weltbundes in Rotterdam (Bitte den anderen Preis beachten!)

im Internetbuchhandel,

in jeder Buchhandlung bei Angabe der ISBN-Nummer und des Titels.

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Montags am Viktoriapark – Februar 2022 – Karl Maier (1901–2000) – ein Jahrhundertleben mit Esperanto

Esperanto-Kulturabend im Esperanto-Laden, Katzbachstraße 25 (Kreuzberg), Beiträge und Gespräch in Esperanto – Für Gäste wird resümiert bzw. übersetzt.

Verkehrsverbindungen: U6, Buslinie 248 – Platz der Luftbrücke, Buslinien 104 und 140 – Dudenstraße/Katzbachstraße

7. Februar 2022, 19.30 Uhr

„Karl Maier (1901–2000) – ein Jahrhundertleben mit Esperanto“

Zu seinem 121. Geburtstag am 1. Februar erinnern wir an einen Berliner Esperantisten der bis heute an unserem Esperanto-Leben in Berlin mitwirkt.

Wir schauen auf sein abenteuerliches Leben in den USA, Mexiko, Japan und China, die enge Bindung an die chinesische Kultur, die er und seine Frau Hedwig (1909-1997) stets pflegten, sein Engagement für die Legalisierung der Esperanto-Betätigung in der DDR und für die Zugänglichmachung der Esperanto-Sammlung in der Staatsbibliothek. Sein beträchtliches Erbe vermachte er zu gleichen Teilen der Chinesischen Esperanto-Liga und der Esperanto-Liga Berlin, deren Nachfolger ELBB es heute nutzt, um das Esperanto-Leben in Berlin zu finanzieren.

Die Seite zu Karl Maier in der Esperanto-Wikipedia wurde überarbeitet und aktualisiert.

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Hodler, wie man ihn nicht kennt

Ein Berliner Museum zeigt Hektor Hodler, wie ihn die Esperanto-Welt bisher kaum gesehen hat. Zu seinem 100. Todestag am 31. März erinnerte der Esperanto-Weltbund UEA an den Schweizer Journalisten, der als Gründer dieser Organisation gefeiert wird. Auf der Titelseite der Aprilausgabe der Zeitschrift revuo Esperanto, die er von 1907 bis zu seinem Tod geleitet hat, ist Hodler noch zu sehen, wie man kennt.

Es ist bekannt, daß er der Sohn des Malers Ferdinand Hodler war, dem er als Jüngling auf vielen seiner Gemälde als Modell gedient hat. Die Berlinische Galerie Landesmuseum für Moderne Kunst hat am die Ausstellung „Ferdinand Hodler und die Berliner Moderne“ eröffnet, die noch bis zum 

Anbetung

Ferdinand Hodler, Anbetung, 1893/94, Foto: © Kunsthaus Zürich

Im Pressematerial zu der Ausstellung wird die besondere Beziehung zwischen Vater und Sohn hervorgehoben. Eine Reihe von Gemälden mit sind zu sehen, darunter das hier erwähnte.

  • Der engste Kreis – Hodlers Modelle : Ehefrauen, Geliebte, Kinder, Freund*innen – Ferdinand Hodler hat seinen engsten Kreis oft dargestellt, ob im Porträt oder in symbolistischen Figurenbildern.
    Vor allem sein geliebter Sohn Hector steht ihm häufig Modell. Bereits als Kind begegnet er uns in Kompositionen wie „Anbetung“, einem Sinnbild für die ehrfürchtige Hinwendung des Menschen zur Natur. Obwohl der kleine Hector hier überhöht dargestellt ist, sind die porträthaften Züge unverkennbar. Gemälde wie dieses bezeugen Hodlers liebevollen Blick auf den Sohn

Ferdinand Hodler, Portrait of Augustine Dupin with Hector 1888

Vermutlich hat noch kaum ein Esperantist den verehrten Pionier, der in der Verehrung gleich hinter Zamenhof kommt, als pummeligen Säugling gesehen, wie er 1888 mit seiner Mutter Augustine Dupin kurz nach seinem Geburtstag am 1. Oktober 1887 abgebildet wurde. Geheiratet hat Ferdinand Hodler die Mutter seines Sohnes allerdings nicht.

Letztmals malte Hodler Augustine Dupin 1909: als Tote. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Sohn bereits einen Namen in der Esperanto-Bewegung gemacht. Er hatte die Sprache 1903 als 14-jähriger zeitgleich mit seinem Schulkameraden Edmond Privat gelernt.

Er wird damals etwa so ausgesehen haben, wie er auf dem Plakat abgebildet ist, das in ganz Berlin für die Ausstellung in der Berlinischen Galerie wirbt.

Die Revuo Esperanto schreibt dazu (Seite 75-80, 2020), daß Hodler an einem Tag in Februar von Privat mit den Worten “Bonan tagon” begrüßt wurde, denn der hatte von seinem Vater ein Lehrbuch für Esperanto erhalten. Hodler soll mit leuchtenden Augen “Saluton!” geantwortet haben. Er hatte ein Lehrbuch im Papierkorb gefunden und freute sich einen Gleichgesinnten zu treffen.

Die beiden gaben eine hektografierte Zeitschrift mit dem Titel ” Juna Esperantisto” esperantisto heraus, die aber kaum über das Klassenzimmer hinaus bekannt wurde.

Als 1906 der Zweite Esperanto-Kongress in Genf veranstaltet wurde, haben ihn im wesentlichen die Beiden organisiert. Glücklicherweise war Vater Hodler inzwischen als Maler anerkannt und so hatte der Sohn keine finaziellen Sorgen. Er konnte sogar Paul Berthelot die Zeitschrift “Esperanto”, das heutige Organ von UEA, abkaufen und machte es zu seiner Theoriezeitschrift.

Hodler ins jugendliche Auge blicken

Die Berlinische Galerie ist eines der jüngsten Museen der Hauptstadt und sammelt in Berlin entstandene Kunst von 1870 bis heute – mit lokalem Fokus und internationalem Anspruch zugleich.

Adresse: Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin

Bus: M29 Waldeckpark, 248 Jüdisches Museum

 U1 Hallesches Tor, U6 Kochstr. /Hallesches Tor, U8 Moritzplatz

Orginaltext aus revuo Esperanto.

  • Iun tagon, en februaro 1903, Edmond venis en la klason kaj mon ris al Hector gramatikon de Esperanto, ricevitan de la patro. “Bonan tagon”, li diris al Hector, kredante lin surprizi per vortoj en nekonata lingvo. “Saluton!” tiu respondis Esperante, kun brilo en
    la okuloj. “Ankaŭ mi eklernas, ĉar mi trovis lernolibron inter paperaĉoj.”
  • Post tri semajnoj la amikoj jam flue interparolis. Ili fondis klubon kaj hektografitan gazeton, Juna Esperantisto, la unuan periodaĵon por lernejanoj. La redaktejo estis sur la lernejaj benkoj, la presejo kaj bindejo sub lavitaj tukoj en la subtegmento de la domo de
    Edmond.
  • La aktivado ne estis limigita al la rondo de lernejanoj. En 1906 Ĝenevo gastigis la Duan Universalan Kongreson (UK) – kaj ĝin plejparte organizis Privat kaj Hodler. Tiu kongreso verŝajne decide influis, ke Hodler de tiam tute dediĉu sin al Esperanto.
  • Feliĉe, la patro intertempe akiris famon kaj estis jam riĉa. Tio ebligis al la filo vivon liberan de financaj zorgoj.
  • Fine de 1906 Hodler aĉetis de la franco Paul Berthelot la gazeton Esperanto, la nunan organon de UEA.
  • La unua numero sub la respondeco de Hodler aperis la 12-an de februaro
    1907. La gazeto servis al li kiel tribuno por aŭdigi sian opinion pri la Esperanto-movado.

 

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Aus in der Herbartstrasse

Das Haus Herbartstr. 25

Endgültig aus für Esperanto in der Herbartstrasse 25. Die Mitgliederversammlung der Esperanto-Liga Berlin Brandenburg e.V. hat im September beschlossen, die montäglichen Treffen nicht weiter zu finanzieren.

Damit endet eine Tradition, die in den 1970er Jahren begonnen wurde, als Hans Moser die Leitung der damaligen Seniorenfreizeitstätte des Bezirks Charlottenburg übernahm. Er gründete eine Esperanto-Gruppe, die in den folgenden Jahren eine bemerkenswerte Aktivität entfaltete. Er organisierte Gruppenreisen zu Esperanto-Weltkongressen, wechselseitige Besuche mit den Partnerstädten von Charlottenburg und gab kontinuierlich Sprachunterricht.

Das Haus wurde vor einigen Jahren geschlossen und nach Renovierung dem Deutschen Roten Kreuz, Landesverband Berlin, übergeben. Als das 2019 bekannt wurde, wurde versucht an die Tradition anzuknüpfen und einen Raum zu mieten. Leider war das in der Zeit, als sich Corona begann auszubreiten und die Zugänglichkeit war nicht immer gesichert.

Der Zuspruch von Seiten der alteingesessen Esperanto-Sprecher in Berlin hielt sich in Grenzen. Verläßlich waren vor allem Hannelore, Gerd und Ulrich, die immer da waren, wenn sie nicht ein Arztbesuch oder ein Aufenthalt im Krankenhaus abhielt. Nur wenige schauten mal gelegenlicht vorbei und noch überschaubarer waren die Angebot das Programm mit eigenen Beiträgen aufzuwerten.

Hans Moser schaute gelegentlich vorbei und berichtet von seinen Reisen. Leider nahmen die Mitglieder seiner neuen Gruppe in der Trautenautrasse das Angebot nur zu besonderen Ereignissen an – auch als dort keine Treffen erlaubt waren. Er konnte seinen geliebten Flügel im großen Saal, wo aber die Erste-Hilfe-Ausbildung stattfand, gelegenlich nutzen, vor allem im Dezember 2020 für ein Advenstskonzert, von dem es ein Video gibt. Kurz vor Ende kamen im November 2021 noch viele, aber der Flügel war nicht verfügbar.

Spauiergang am Lietzensee im Frühling 2021

In den Zeiten, als geschlossene Räume nicht so empfehlenswert war, konnte man immerhin auf den schönen Park rund um den Litzensee ausweichen.

Leider fand der Versuch, das als hybride Veranstaltung durch die Möglichkeit eine Teilnehme über Zoom zu etablieren, auch keine Unterstützung. Nach ein paar Wochen war die Luft raus.

Die Arbeitsblätter, die für die Übungen im Laufe der Zeit entstanden, sind unabhängig vom Ort für die Fortbildung verwendbar. Als PDF-Datei können sie leicht in der jeweils benötigten Menge ausgedruckt werden. Die Gedichte sind meist nicht für blutige Anfänger geeignet.

Roland Schnell, Dezember 2021

 

 

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