Onkel Max lehrt Esperanto

Mit der Ausgabe vom Juni 1919 begann der Esperanto-Kurs von Metzger

Genau vor 100 Jahren, bevor sich Max Josef Metzger im Juni 1919 auf den Weg nach Berlin zum »Achten Deutschen Pazifistenkongress« machte, begann er in der »Katholischen Jugendzeitung« mit einem Esperantokurs.

Die »Katholische Jugendzeitung« war im Januar des Jahres 1919 zum ersten Mal erschienen und eine regelmässige Rubrik war von Anfang an »Die Plauderstunde mit dem Onkel« in der Onkel Max seinen »Neffen und Nichten« etwas von der Welt erzählt. Das Format der lockeren Plauderei mit Kindern hatte er schon früher eingeführt und 1916 gestanden, dass er Apfelstrudel mag.

In der Ausgabe vom April 1919 (Seite 13/14) hatte er über seinen Besuch beim Völkerbund in Bern berichtet. Er erklärte wie der Völkerbund funktioniert (“..einen Kaiser braucht man da nicht…)und wie er für den Frieden zwischen den Nationalstaaten wirkt: “Der Völkerbund wird nur dann eine schöne und einige Menschenfamilie begründen, wenn die einzelnen Menschen alle mehr als heute gut und fromm geworden sind…..”.

Sprachproblem beim Völkerbund

In der Ausgabe vom Mai (Seite 17/18) knüpfte er daran an und ging auf das Sprachproblem ein: “Die meisten Teilnehmer haben mehrere Sprachen verstanden und zwar fast alle Deutsch, Französisch und Englisch. Infolgedessen hat jeder in einer dieser Sprachen gesprochen und ein Dolmetsch jedesmal die wichtigsten Sachen übersetzt.” Er geht dann darauf ein, dass es bei einem Kongress von »Gebildeten« noch funktioniert, aber bei einem Kongress der Arbeiter in Bern hätte man immer in mehrere Sprachen übersetzen müssen, weil die Arbeiter zumeist nicht mehrere Sprachen beherrschen würden.

Er erwähnt, dass er den Erfinder der ersten »Welthilfssprache« Volapük, den badischen katholischen Geistlichen Martin Schleyer noch persönlich gekannt habe. Aber Volapük hätte einem besseren weichen müssen: Esperanto.

Er macht den lieben Nichten und Neffen klar:

Dieses Esperanto ist allem Anschein nach die Sprache der Zukunft!

und bietet an, sie in seine Geheimnissse einzuweihen. Er fängt in der Ausgabe vom Mai 1919 mit Informationen über die Grundlagen des Esperanto an und erklärt Hauptwörter, Beiwörter, Zeitwörter und die Zeiten.

Für die kleinen Schleckermäuler wählt er ein Beispiel mit Honig.

La mielo estas bona . Der Honig ist gut

La mielo estis bona . Der Honig war gut

La mielo estos bona . Der Honig wird gut sein.

Er kündigt an, dass in der Katholischen Jugendzeitung eine »Esperanto-Ecke« eingerichtet werde, die es tatsächlich bis zur letzten vorliegenden Ausgabe vom Dezember 1920 gab.

In der Plauderstunde vom Juni 1919 (Nummer 6, Seite 21/22) fängt er mit dem Esperanto-Kurs an, in dem er unter anderem die Verwendung der Umstandswörter, der Vorsilbe »-mal« und der Mehrzahl erklärt. Man konnte ein Esperanto-Lehrbuch beim “Verlag Volksheil” gegen 1,40 Kronen in Briefmarken bestellen.

Im Juli 1919 (Nr. 7, Seite 25/26) ist die »Plauderstunde« zum letzten Mal dem Esperanto gewidmet, denn ab jetzt gibt es die versprochene »Esperanto-Ecke« in jeder Ausgabe. Allerdings muss aus finanziellen Erwägungen die Nummer von August 1919 ausfallen, weil sich durch die höheren Arbeitslöhne die Druckkosten um 100 Kronen pro Ausgabe erhöht hätten. Aber mit mehr Abonnenten könnten die Kosten aufgefangen werden, deshalb sollen die Leser weitere Abonnenten werben.

Er berichtet von einem Besuch in Breslau, wo die abstinenten Mittelschüler (Quickborner) nicht nur Esperanto gelernt, sondern gleich eine »Katolika Mondjunularo« gegründet hätten. Sie wollten nun auf Esperanto einen Briefwechsel mit Schülern in England, Japan und sonstwo anfangen.

In der Ausgabe von August-September 1919 (Nummer 8/9 Seite 79/89) plaudert Onkel Max über die Notwendigkeit einer »Mindest-Bildung« für jeden Staatsbürger, der in der Republik mitreden will. Im Dezember 1919 (Nummer 12, Seite 37/38) erläutert er, wie eine Zeitung gemacht wird (Setzen, Korrekturlesen, Druck, Versand) und gibt Einblicke in den Ablauf bei der Herstellung der »Katholischen Jugendzeitung«, in in Graz bei der Universitäts-Buchdruckerei “Styria” (heute Styria Media Group AG, kurz Styria) hergestellt wurde.

Max Josef Metzger, undatiert, veröffentlicht Herbst 1919

Die zwei Jahrgänge 1919/1920 der »Katholischen Jugendzeitung« sind freundlicherweise von Frau Gertrud Rossmann, Archivarin des Christkönigs-Instituts, Meitingen, zur Verfügung gestellt worden.

In der Nummer 10/11 vom Oktober-November 1919 findet sich neben der Esperanto-Ecke ein Beitrag von »Tante Lisl«, die schreibt, dass die lieben Nichten und Neffen immer wieder fragen würden, wie denn Onkel Max aussieht.

Zu seinem Namenstag am 12. Oktober hat sie seine Abwesenheit durch eine Vortragsreise in Deutschland genutzt, um ein Foto in die Jugendzeitung zu »schmuggeln« und schreibt: “Auf dem Bild macht der Onkel ein recht ernstes Gesicht – er hat eben viele Sorgen und Mühe und Arbeit. Ihr müsst einmal selbst zu uns nach Graz kommen und denn werdet ihr sehen, dass der Onkel auch ein gar lustiges Gesicht machen kann, besonders, wenn er seine lieben Neffen und Nichten um sich hat“.

 

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Pola Esperantisto über Literatur im Zamenhof-Park

Auf dem Titelbild Maria Pokrzywnicka, die auf Seite 13 -15 über  “Esperanto im Muzeo” und die Erfahrungen im Muzeum Etnograficzne in Toruń geschrieben hat.

Die Zeitschrift »Pola Esperantisto« hat in ihrer Ausgabe 2 (März/April) 2019 auf  Seite 13 den Beitrag von Fritz Wollenberg über das »Literarische Picknick im Zamenhofpark« am Ostermontag, den 22. April 2019 übernommen.

Die Zeitschrift, die 1908 begründet wurde, erscheint im handlichen Format A5 mit einem festen, farbigen Umschlag und dem Innenteil in schwarz/weiss. Es ist die Zeitschrift der »Pola Esperanto Asocio« (Polski Związek Esperantystów, PZE)   und sie erscheint zweimonatlich. Der Bezug im Ausland kostet 20 € auf Papier und 10 € als PDF.

Chefredakteur ist Robert Kamiński, der inzwischen zum Vorsitzenden von PEA gewählt wurde (bislang sekretario).

In der selben Ausgabe ist auf Seite 33-35 der Text eines anderen Berliners. Johann Pachter erzählt von seinem Leben als Jungförster in Kempten im Allgäu. Nach einem kurzen Gastspiel im Bayerischen Wald kehrte er nach Kempten zurück und  wohnte nun in einem Schlösschen, das zu einer Kirche umgestaltet worden war. Hier konnte er die erste Stunde seines Esperanto-Kurses für die örtliche Volkshochschule abhalten, bevor er nach Sigmaringen wechselte.

Im Kalender des »Pola Esperantisto« sind mehrere Termine im Laufe dieses Jahres, die für Berlin und Brandenburg relevant sein könnten.

Vom 26. Juli bis 5. August scheint es einen Esperanto-Stand beim dem Festival in Kostrzyn (Küstrin) zu geben, das seit letztem Jahr »PolAndRock« heisst und 2019 zum 25. Mal stattfindet. Die Geschichte des früher »Haltestelle Woodstock« genannten Festivals ist in der deutschen Wikipedia dokumentiert.

Auf die Aktivitäten der polnischen Esperantisten wurde im Zusammenhang mit einem Besuch des Politikers Robert Biedroń, der als Esperantist gilt, im Jahr 2017  hingewiesen.

 

 

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Schaukastenplakat für den Zamenhofpark wird bei interkulturellem Fest auf dem Münsterlandplatz vorgestellt

Unter dem Motto „Wir im Kiez“ wird am 15. Juni 2019 von 14.00 bis 22.00 Uhr ein interkulturelles Kiezfest auf dem Münsterlandplatz im Weitlingkiez stattfinden, bei dem am Esperanto-Stand der Entwurf eines Informationsplakates für den neuen Schaukasten im Zamenhofpark vorgestellt wird.

Seit einigen Wochen hängt am Münsterlandplatz die Ankündigung der musikalisch-literarischen Jubiläumsveranstaltung im Zamenhofpark am 9. August 2019 abends ab 19.00 Uhr.

Jetzt gibt es auch den Flyer dazu.

Im Rahmen dieser Veranstaltung soll ein neuer Schaukasten mit Informationstafel enthüllt werden, dessen Aufstellung das Straßen- und Grünflächenamt bereits genehmigt hat.

Dann können sich die Besucher des Zamenhofparks über seine interessante Geschichte informieren, die mit dem Friedrichsfelder Grenzgraben zusammenhängt, einem Wasserlauf, der heute noch als Regenwasserkanal unter der Rosenfelder, der Einbecker Straße und der Marie-Curie-Allee zum Rummelsburger See führt. Sie erfahren etwas zur Anlage des Parks 1977 und zur Umgestaltung 1994-1996. Natürlich wird auch über die Namensgebung 2009 informiert und über die Persönlichkeit des Namenspatrons Ludwig Zamenhof und seine Erfindung – die internationale Plansprache Esperanto.

Beim Fest auf dem Münsterlandplatz hat jeder Gelegenheit, seine Meinung zum Entwurf zu sagen oder aufzuschreiben. Die Ergebnisse werden bei der endgültigen Version des Informationsplakates berücksichtigt.

Wem die Informationen im neuen Schaukasten nicht ausreichen, der sollte sich die Ausstellung „10 Jahre Zamenhofpark – Esperanto-Kultur in Berlin Lichtenberg“ anschauen,  die gemeinsam mit dem Museum Lichtenberg vorbereitet und am 9. August um 15.00 Uhr eröffnet wird, oder aber an dem Kiezspaziergang am selben Tag um 16.00 Uhr teilnehmen (Treffpunkt: Rathaus Lichtenberg).

Informationen über das Jubiläum „10 Jahre Zamenhofpark“ hier!

 

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Vortrag über ein universalistisches Manifest von 1887

Vortrag: 6. Juni, 14.00-16.00, Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, 10117 Berlin

Im »Centre Marc Bloch«, einem deutsch-französischen Forschungszentrum für Geistes- und Sozialwissenschaften in Berlin, wird es am 6. Juni 2019 einen Vortrag von Prof. Denis Eckert über das »Gründungsdokument« der internationen Sprache Esperanto geben. Prof. Eckerts Forschungsschwerpunkt ist »Mobilität, Migration und räumliche Neuordnung« und der Fokus liegt auf Osteuropa, seinen Regionalisierungsprozessen, Migrations- und Mobilitätsbewegungen. In dieser Region ist Ludwig Zamenhof, der Begründer des Esperanto, aufgewachsen und hat die Konflikte zwischen den Volksgruppen und Religionen hautnah mitbekommen. Das hat ihn zur Herausgabe einer dünnen Broschüre in 12 Sprachen motiviert, die Prof. Denis Eckert  in seinem Vortrag als  »universalistisches Manifest« interpretiert.

Das »Centre Marc Bloch« ist eine bi-nationale Institution, ein Ort der interdisziplinären Forschung und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

 6. Juni, 14.00-16.00, Germaine Tillion – Saal – 7. Stock

Centre Marc Bloch, Friedrichstraße 191, 10117 Berlin

direkt am U-Bahnausgang Stadtmitte (U6)

  • Vortrag von Denis Eckert (Centre Marc Bloch, Berlin)
  • Kommentar: Pascal Dubourg-Glatigny (Centre Alexandre Koyré, Paris)
  • Moderation: Nikola Tietze (Wiku, Hamburg /Centre Marc Bloch, Berlin)

Der Veranstalter

Dr. Esperantos “Internationale Sprache”: die zwölf Sprachen eines universalistischen Manifests (1887)

1887 erschien in Warschau das „Erste Buch” für Esperanto: ein Manifest mit dem nüchternen Titel „Internationale Sprache. Vorrede und vollständiges Lehrbuch”. Im Zentrum des Seminars steht eine vergleichende Untersuchung der verschiedenen und in unterschiedlichen Sprachen (Russisch, Polnisch, Französisch, Deutsch, Hebräisch, Jiddisch, Englisch, Schwedisch, Litauisch, Lettisch…) quasi gleichzeitig erschienen Versionen dieses Manifests. Ziel ist es, das universalistische Projekt des Verfassers, Ludwik Zamenhof, und den Erscheinungskontext des Manifests im „Europa der Grenzen” am Ende des 19. Jahrhunderts in den Blick zu nehmen. Der Fokus richtet sich insbesondere auf die weniger bekannten Versionen (vor allem die jiddische) und auf die Frage, was jene über Zamenhofers Versuch aussagen, sich an verschiedene „Öffentlichkeiten” und Nationalitäten in Europa zu wenden, ohne den universalistischen Anspruch des Projekts aus den Augen zu verlieren.


Eine weniger wissenschaftliche, aber sehr amüsante Beschreibung, wie das Werk entstand, wurde 2016 zum Esperanto-Tag (immer der 26. Juli) veröffentlicht.

Es ist auch als Broschüre (A5) erhältlich und der Inhalt kann im Internet  eingesehen werden.

Das Bildmaterial wurde einer 16 seitigen Bildgeschichte von John Hornby (Text) und Colin Andrew (Bilder) entnommen, die unter dem Titel »Ludovic Lazaraus Zamenhof – Inventor of Esperanto« bei Waterlow & Sons Limited, 1959 auf Englisch veröffentlicht wurde.

Das Unternehmen Waterlow & Sons Limited hatte eigentlich Banknoten und Briefmarken produziert. Es wurde 1961 verkauft und 2009 liquidiert. Die folgenden Beispiele wurden vom Esperanto-Centro in Herzberg, der Esperanto-Stadt zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an Zsofia Korody.

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Max-Josef-Metzger-Platz 6. Juni 2019 Einweihung

Die aktuelle Ausgabe (Mittwoch, 29. Mai 2019) der kostenlos verteilten»Berliner Woche« hat auf Seite 2 einen halbseitigen Beitrag zur Einweihung des Max-Josef-Metzger-Platzes in Wedding.

Dabei wird auch Esperanto erwähnt.

Eine Besonderheit ist das neue Informationssystem, das über
den Namensgeber und die Geschichte des Platzes informiert.

Vier im Boden eingelassene Tafeln aus Cortenstahl berichten über das Leben und Wirken des Priesters Max-Josef Metzger, der aufgrund seiner pazifistischen Überzeugungen von den Nationalsozialisten 1944 hingerichtet wurde.

Max Josef Metzger lebte in der Willdenowstraße 8 hinter der Kirche St. Joseph. Neben den historischen Fakten wird auch Metzgers Geisteshaltung gestalterisch im Park aufgenommen.

Weil der katholische Pfarrer sich für die Plansprache Esperanto engagierte, sind auf der Laufbahn Worte wie „strecken“ oder„bücken“ aufgemalt und in Esperanto übersetzt.

Metzger war Herausgeber der Esperanto‐Zeitschrift Katolika Mondo und richtete in Graz ein internationales katholisches Esperanto‐Büro ein.

Der Text erwähnt leider nicht, dass das Esperanto-Engagement von Metzger auf den »Tafeln aus Cortenstahl« bislang nichts zu erkennen ist. Vielleicht werden die Texte besser erkennbar, wenn der Rost sein Werk tut.

Und das Engagemen von Metzger es war viel facettenreicher als die Herausgabe der Zeitschrift »Katolika Mondo« und ein »internationales katholisches Esperanto‐Büro« (gemeint ist vermutlich die IKA (Katholische Internationale), die tatsächlich in der ersten Zeit ihr Büro bei Metzger in Graz hatte.

In dieser Zeit kümmerte er sich auch um die Jugendarbeit (Schutzengelbund) und hielt Vorträge vor Kindern.

In einem dieser Vorträge bekannte er sich zu einer gesunden (vegetarischen) Lebensweise. Gestand aber auch, dass er Apfelstrudel nicht verachte, weil das eine »gesunde und zuträgliche« Mehlspeise sei.

Der Nachdruck des Vortrags in der „Grazer Mittags-Zeitung“ vom 11. Mai 1916 ist hier nachzulesen.

Das Christkönigs-Institut in Meitigen, das in seinem Archiv die Schriften von Max Josef Metzer bewahrt, wurden zwei Jahrgänge der Zeitschrift mit dem Titel »Katholische Jugendzeitschrift« entdeckt, die ebenfalls von Metzger herausgegeben wurde. In der in jeder der monatlichen Ausgaben findet sich ein solches Gespräch von Onkel Max mit seinen Nichten und Neffen.

Nach einem Besuch beim Völkerbund in Bern geht er auf das Sprachproblem ein, erläutert dann die Vorzüge von Esperanto und von da an erschien eine »Esperanto-Ecke« in jeder Ausgabe, die ein Kind- oder jugendgerchter Sprachkurs war.

 

 

 

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Weltweit informiert über die Feier zum Zamenhofpark

128 | Eventoj: Venu en aŭgusto al Berlino – Ni festos la jubileon „10 jaroj Zamenhofparko“

In die aktuelle Ausgabe (Nr. 1336, Juni 2019) der Zeitschrift »revuo Esperanto« wurde auf Seite 128 ein ganzseitiger Beitrag von Fritz Wollenberg übernommen. Er lädt zu der Feier anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Einweihung des Zamenhofparks in Berlin-Lichtenberg ein. Über die Vorbereitungen wurde bereits im März berichtet.

Es wird eine deutschsprachige Ausstellung im Rathaus Lichtenberg (Möllendorffstr. 6) zu “Esperanto-kulturo en Lichtenberg” geben. Nach der feierlichen Eröffnung gibt es einen Kiezspaziergang zu Stellen im Bezirk, die für Esperanto bedeutsam sind. Am Abend gibt es im Zamehofpark selbst ein “literatura-muzika-arangxo” mit dem bekannten »Barden« Jerzy Handzlik.

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Kein Berliner als UEA-Präsident

In seiner Presseerklärung 801 vom 10. Mai 2019 informiert der Esperanto-Weltverband UEA über die anstehenden Wahlen zum Vorstand. Die Wahl wird während des 104. Welt-Esperanto-Kongresses (UK) im finnischen Lahti stattfinden und der dann gewählte Vorstand wird bis 2022 im Amt bleiben.

Bisher haben sich drei Bewerber für den Posten des Vorsitzenden (prezidanto) gemeldet, darunter Adalberto [ Aron Wojciech] Soczówka aus Berlin, dessen Kandidatur allerdings vom Wahlausschuss nicht angenommen wurde, weil er nicht die erforderliche Zahl von Unterstützern im »komitato« vorweisen konnte.

Herr Soczówka ist in Berlin als komischer Vogel bekannt, der vor allem durch seine grüne Kleidung (grün ist die Farbe des Esperanto) bis zu den Schuhen Aufmerksamkeit erregen will.

Er nimmt regelmässig an Esperanto-Veranstaltungen teil und ist auch bei früheren Weltkongressen vor allem durch diese Kostümierung aufgefallen. Auch in Berlin gabe es für seinen Versuch, den Vorsitz der Esperanto-Liga zu übernehmen, wenig Begeisterung. Die Suchmaschinen wissen nichts über ihn.

Die Pressemitteilung erläutert ausführlich, welche Posten zu besetzen sind und welche Aufgaben damit verbunden sind.

Zur Wahl stehen nun Duncan Charters (Sprachwissenschaftler *1948, Mitglied der Esperanto-Akademie) und Fernando Maia (Geophysiker *1983 Vorstellung in revuo Esperanto).

Der neue Vorstand übernimmt eine schwere Aufgabe, denn der Esperanto-Weltverband steckt in einer tiefen finanziellen Krise und wird um tiefgehende Veränderungen im Management und in der Verwaltung nicht herumkommen.

 

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Onkel Max mag Apfelstrudel

Zum Patronatsfest der Gemeinde St. Joseph, in der Max Josef Metzger bis zu seiner Verhaftung gelebt hat, konnte er von einer anderen Seite gezeigt werden.

In seiner Zeit in Graz hielt er Vorträge für Kinder des “Schutzengelbundes” über Themen, die wir heute als »populärwissenschaftlich« bezeichnen würden. In einem solchen Vortrag ging es um den menschlichen Körper, den Blutkreislauf und woher die Energie kommt.

Dabei gestand er auf die Frage seiner kleinen Zuhörer ein, dass er Apfelstrudel mag. Er sagte ganz im Einklang mit moderen Empfehlungen für gesunde Ernährung:

Was der Onkel am liebsten ißt? Das ist eine neugierige Frage, vorwitziges Mariechen?

Ich will sie dir aber doch beantworten, obwohl ich schon sehe, wie ihr alle verwundert eure Köpfchen schüttelt: Nicht was mir am besten schmeckt, sondern was mir am besten bekommt!

Milch und Brot und Mehlspeisen, Reis und Mais, Gemüse und Obst, das ist mir am liebsten.

Und Apfelstrudel?

Aber Hans, wie kann man nur so vorlaut sein! Natürlich auch Apfelstrudel, denn das ist auch eine Mehlspeise, die gesund und zuträglich ist. Jetzt hört mal alle aufmerksam zu! Es gibt ein Sprichwort, das heißt: Der Mensch lebt nicht, um zu essen, sondern er ißt, um zu leben.”

Der Text aus der „Grazer Mittags-Zeitung“ vom 11. Mai 1916 ist hier nachzulesen.

Wie schon in früheren Jahren konnte die Esperanto-Liga Berlin einen kleinen Informationstisch mit Esperanto-Literatur, die dem Anlass entsprechend schwerpunktmässig religiöser Natur war, präsentieren.

Roland Schnell, Foto: fritz Wollenberg

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Brückenfest Frankfurt (Oder)

Hart an der Grenze zu Polen und mit Blick auf das andere Ufer der Oder fand am 1. Mai 2019 das »Brückenfest« statt. Wie schon in den 10 Jahren davor hat es einen Infostand zu Esperanto gegeben, den Ronald Schindler organisiert hat.

Es war nicht ganz leicht das eher betagte Publikum für Esperanto zu interessieren. Viele hielten es für Spanisch oder wollten im Alter keine Sprache mehr lernen.

Dafür entwickelte sich rund um den Stand ein spontanes deutsch-polnisches Esperanto-Treffen. Neben einem halben Dutzend Esperanto-Freunden aus Berlin (ca. 1 h mit der RE 1) und Eisenhüttenstadt waren auch Gruppen aus Szczecin und Zielona Góra gekommen.

Gäste und Interessenten konnten eine Broschüre mit der Übersetzung eines Textes von Theodor Fontane mitnehmen. Er hatte in seinen »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« eine Fahrt mit einem Dampfschiff von Frankfurt nach Schwedt beschrieben. Er schildert die Landschaft und beschreibt den Anblick von Städten wie Lebus oder Küstrin von der Oder aus.

Fontane Frankfurt und das Oderbruch mehrfach in seinen Texten berücksichtigt. Sein Vater hatte in Letschin eine Apotheke, wo er aushelfen musste,  und dieser verlebte seinen Lebensabend in Schiffmühle. Auf der heute polnischen Seite (damals Neumark) widmete er Tamsel (heute Dąbroszyn) ein ganzes Kapitel.

Am 8. Mai wird es in der Volkshochschule Frankfurt einen Esperanto-Kurs geben.

An Pfingsten 2020 (31. Mai/1. Juni) wird in Frankfurt (Oder) der deutsch-polnische Esperanto-Kongress stattfinden.

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Weddingweiser zu Esperanto

Der Weddingweiser mit dem Untertitel »Die schönsten Seiten des Wedding« hat den Beitrag über die Inbesitznahme des Max-Josef-Metzger-Platzes von Esperanto.Berlin übernommen und mit eigenem Material ergänzt. So gibt es eine instruktive Karte.

Der Beitrag hat die Überschrift »Max-Josef-Metzger-Platz vielfältig nutzbar« und verlinkt auf frühere Beiträge im Weddingweiser mit Fotos vom Zustand vor der Umgestaltung.

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