40 Jahre Stabi

Genau zum Zamenhof-Tag 1978 wurde der Neubau der »Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz« eröffnet, wozu es in der knappen Darstellung der Baugeschichte auf der Website heisst:

1978 : Am 15. Dezember wird nach 20-jähriger Planungsphase und 11 Jahren Bauzeit der Neubau der Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße durch Bundespräsident Walter Scheel der Öffentlichkeit übergeben. Den Nutzern bietet der Bibliotheksneubau 600 Leseplätze sowie zwei Säle für Sonderveranstaltungen mit insgesamt 580 Plätzen.

Der sperrige Name wurde von den Berlinern liebevoll als »Stabi« gekürzt, wenn auch die Bibliothek selbst eher das Kürzel »SBB« bevorzugt. Allerdings heisst der elektronische Katalog StaBiKat, und liefert (Stand 24. Dez 2018) 3361 Treffer zum Stichwort Esperanto.

Die Suche nach der Sondersammlung (Signatur 17ZZ) liefert nur 2816 Treffer.

Die historischen Bestände zur Esperanto-Literatur befanden sich damals aber noch im Stammhaus in dem 1914 eröffneten Gebäude »Unter den Linden« und damit in der DDR , also nicht ohne weiteres zugänglich. Die Bestände der Bibliothek waren durch den Zweiten Weltkrieg getrennt worden: rund 1,5 Millionen Bände kamen nach Westberlin, rund 900.000 Bände nach Ostberlin. Hunderttausende Bände gelten als vernichtet oder verschollen. Einiges befindet sich bis heute in Beständen in Polen oder in der ehemaligen Sowjetunion.

Die heutige Esperanto-Sammlung entstand 1936 durch die Übernahme der Bibliothek des »Esperanto-Instituts für das Deutsche Reich« in Leipzig. Sie wurde ohne Kriegsverluste – vermehrt um einige spätere Erwerbungen – als Sondersammlung geschlossen aufgestellt. Es handelt sich um ungefähr 2.000 Bände an Zeitschriften, Sammelbände, Kongressberichte, Monographien und Akten von Esperanto-Vereinigungen.

Das legendäre »Unu Libro« eines »Dr. Esperanto«ist leider nicht dabei.

Johann Pachter (siehe Esperanto-Version) weist darauf hin, dass manche Esperanto-Titel aus historischen Gründen an mehreren Standorten vorhanden seien. So seien Kinderbücher auf Esperanto übergangsweise in dem ehemaligen Getreidespeicher im Westhafen untergebracht, bis auch sie ihren endgültigen Standort nach Abschluss der Bauarbeiten in »Unter den Linden« finden werden.

Anna kaj Dima finden ihre Zeitschrift im Lesesaal Haus Postsdamer Strasse
Foto: Fritz Wollenberg

Am Vormittag des 24. April haben Anna Striganowa und Dmitri Schewtschenko, die Redakteure der Zeitschrift »revuo esperanto«, im  Haus an der Potsdamer Straße), die für die Esperanto-Sammlung zuständige Fachreferentin Susanne Henschel besucht. Sie hat die Stellen in den Lesesälen gezeigt, an denen Esperanto-Publikationen zu finden sind.

Sie konnten befriedigt feststellen, dass die aktuellen Ausgaben ihrer Zeitschrift hier im Lesesaal (Bereich HB5 Sprach- und Literaturwissenschaft) frei zugänglich sind .

In einem anderen Teil des Hauses an der Potsdamer Strasse befindet sich eine andere Esperanto-Rarität. Das Ibero-Amerikanische Institut hat 2017  eine fast vollständige Sammlung der Zeitschrift „Meksika Lumturo“ (El Faro Mexicano) mit dem Untertitel „Organo de la Societo Meksika por Propagandi Esperanton“ erworben, die von von 1904 bis 1905 erschienen ist. Unter dem Titel Ein Leuchtturm für Esperanto wurde im Blog auf die Verwendung von Esperanto in Mexiko hingewiesen, wo man durchaus gleichauf mit Berlin war.

Vor der Epoche des Internet der Besuch der Stabi ein unverzichtbarer Teil von Recherchen. In den Katalogen auf Karteikarten konnte man oft fündig werden und bekam das gesuchte Dokument (Buch, Zeitschrifenband) zur Benutzung in den Lesesaal nach einiger Zeit geliefert. Der Fortschritt ausserte sich in Katalogen auf Mikrofiches, die man mit speziellen Lesegeräten (rein optisch) betrachten konnte. Manchmal kam ein gesuchtes Dokument auch in Form einer Rolle Mikrofilm, wozu es andere Geräte zum Lesen gab.

Ein vollständiger digitaler Katalog, der vielleicht nicht nur einen Literaturhinweis, sondern das ganze Dokument liefern würde, war der grosse Traum. Klobige Bildschirme (monochrom grün) für den Zugang zu Datenbanken ware die ersten Vorboten. Selbst wenn es einen Ausdruck (mit einem ratternden Nadeldrucker) gab, musste man die Karte für die Bestellung wieder von Hand ausfüllen. Und wenn das gewünschte tatsächlich vorhanden war, konnte man für 10 Pf pro Seite kopieren.

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Esperanto Kurs der VHS Frankfurt (Oder)

Die Volkshochschule (VHS) Frankfurt (Oder) kündigt in Ihrem Programm für Frühjahr 2019 einen Kurs für »ESPERANTO – WELTSPRACHE DER HERZEN« an. Das ganze Programmheft ist als Download (PDF  3 MB) verfügbar und wird als gedruckte Version in der Stadt ausliegen.

Programm der VHS Frankfurt (Oder) Seite 132

In der Ankündigung auf Seite 132/132 steht der Text, der auch über die Website der VHS erreicht wird:

Esperanto ist die am weitesten verbreitete Plansprache. Ihre heute noch gültigen Grundlagen wurden als Lingvo Internacia, internationale Sprache, 1887 von dem Augenarzt Ludwik Lejzer Zamenhof veröffentlicht, dessen Pseudonym Doktoro Esperanto („Doktor Hoffender“) zum Namen der Sprache wurde. Quelle: Wikipedia
Zamenhof verfolgte das Ziel, durch eine leichte, einfach strukturierte und spielend zu erlernene Sprache die Verständigung der Menschen verschiedener Nationalitäten zu ermöglichen.
Die Grammatik passt übrigens auf einen Bierdeckel!

Kursnr.: H426.01 – Kosten: 5,00 € – Mi. 08.05.2019, 18.00 – 20.30 Uhr

Programm der VHS Frankfurt (Oder) Seite 133

Der Esperanto-Kurs wird im Hauptgebäude der VHS Frankfurt (Oder) stattfinden, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist.

Gartenstraße 1, 15230 Frankfurt (Oder)

Bus: Nr. 980 (Brunnenplatz) / 983 (Europa-Universität)
Bahn: Nr. 4 (Am Anger) / Nr. 2, Nr. 3 (Gartenstraße) / Nr. 1 (Brunnenplatz)

Dieser Esperanto-Kurs an der VHS Frankfurt (Oder) ist das erste sichbare Zeichen für die Vorbereitungen auf den Deutsch-Polnischen Esperantokongress der an Pfingsten 2020 auf beiden Seiten der Oder (Grenze zwischen Deutschland und Polen) stattfinden wird.

Er findet wenige Tage nach dem Brückenfest statt, das immer am 1. Mai stattfindet und bei dem es seit Jahren einen Informationsstand zu Esperanto gibt, der von Ronald Schindler organisiert wird. So auch 2018 (Fotos) oder 2017  (Bericht in Ondo de Esperanto).

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Themen danziger50

14. Januar 2019, 19.30 Uhr

Rückblick auf das Jahr 2018 in Berlin und anderswo mit vielen Fotos und Ausblick auf das Jahr 2019

  • Wera Blanke berichtet über die Konferenz für die Anwendung des Esperanto in Wissenschaft und Technik (KAEST – Oktober 2018 in Modra-Harmónia (Slowakei)

Einige Referenten 2018 in der danziger50: Anna und Dima aus Russland (Verleger und Redakteure), Evildea (Richard) aus Australien (Youtuber), Araksja aus Armenien (Esperanto-Lehrerin)

Einige Esperanto-Ereignisse in Berlin 2018: Sommerfest auf dem Esperantoplatz, Verabschiedung der Fahrradkarawane zum Esperanto-Weltkongress nach Lissabon, Spaziergang mit der japanischen Esperantistin Mikiko zu Orten der Erinnerung

  • Vorschlag für das Jahresthema 2019 in der danziger50:

„Das Engagement der Frauen  in der Esperanto-Sprachgemeinschaft“

Anlass für dieses Jahresthema ist das Jubiläum – 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland. Im Januar 1919 fanden die ersten Wahlen in Deutschland statt, bei denen Frauen wählten und gewählt wurden.

Einige engagierte Frauen in der Berliner Esperanto-Sprachgemeinschaft: Margarete Glaser (1901/1902?-1984) Esperanto-Lehrerin, Dolmetscherin, Vorstandsmitglied, Margarete Saxl (1889/1891?-1938), Esperanto-Lehrerin, Autorin eines Esperanto-Lehrbuchs, Hella Sauerbrey (1920-1981), Esperanto-Lehrerin in Ostberlin, Übersetzerin, Vorstandsmitglied, Ina Tautorat (geb. 1944), Vorsitzende der Esperanto-Liga Berlin 1977-1991, Sekretärin des Örtlichen Kongresskomitees für den Esperanto-Weltkongress 1999 in Berlin

28. Januar 2019, 19.30 Uhr

„Wie übersetzt man ‚Maultasche‘ – terminologische Betrachtungen zu einer regionalen Spezialität“ – Ein lecker-lustiger PowerPoint-Vortrag  von Wera Blanke in Esperanto (erstmals bei KAEST 2018 gehalten).

Fotos: Glaser, Glück,Saxl von Walter Kermann, die anderen von Fritz Wollenberg

 

 

Zum Treffpunkt “danziger50”!

 

 

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Fotos Zamenhof-Fest Berlin

Leider ist der Eintrag nur auf Esperanto verfügbar.

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Gruss aus Japan

Während des Zamenhof-Fests in Berlin ist ein Gruss aus Japan eingetroffen. Mikiko war im Sommer in Berlin und hat sich über Gedenkstätten und Gedenktafeln informiert.

Mutig hatte sie den Vorschlag angenommen, die Gedenkstätten in Wedding mit dem Fahrrad zu erkunden. Sie war glücklich, dass in Wedding soviel Grün, Bäume und Parks gab. Die Besichtigung endete im Biergarten des Eschenbräu.

Mikiko en der Burgsdorfstrasse in Wedding

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Festschrift Lins beim Zamenhoffest in Berlin

Bücher spielten beim diesjährigen Zamenhoffest des Esperanto-Verbandes Berlin-Brandenburg am 15. Dezember 2018 eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit standen natürlich unsere Gäste aus Kaliningrad – das Verlegerpaar Alexander Korjenkov (geb. 1958) und Halina Gorecka (geb. 1959) . Ihr neuestes historiografisches Werk „Nia diligenta kolegaro“ – eine Auswahl von 200 Biografien bedeutender Esperantisten – präsentierten sie mit allen Facetten von der Auswahl der Fakten über das Erzählen von Hintergrundanekdoten bis zur Statistik.

Auf ein kürzlich im New Yorker Verlag Mondial erschienenes esperantosprachiges Geschichtswerk habe ich im Diskussionsteil aufmerksam gemacht – auf die Festschrift „En la mondon venis nova lingvo“ – „In die Welt kam eine neue Sprache“, gewidmet dem Historiker und Japanologen Dr. Ulrich Lins (geb. 1943), weil er in besonderem Maße dazu beigetragen hat, die bunte und differenzierte Geschichte der Esperanto-Sprachgemeinschaft und ihrer Kultur zu erforschen und bekanntzumachen.

Wer weiß, wie sehr das Leben von Lins mit Japan verbunden ist – 30 Jahre arbeitete er für den Deutschen Akademischen Austauschdienst – DAAD (1978-2008) und leitete das DAAD-Büro in Tokio 1978-1983 und 1999-2004 – den verwundert es nicht, dass neben dem chilenischen Arzt und Epidemiologen Dr. José Antonio Vergara (geb. 1962) zwei japanische Professoren die Herausgeber dieser Festschrift sind – der Sprachwissenschaftler Prof. Hitosi Gotoo (geb. 1955) und der Professor für deutsche und europäische Studien an der Sophia-Universität in Tokio Goro Christoph Kimura (geb. 1974).

Hitosi Gotoo erzählt in seiner Einführung, wie es bei Lins zu der Verbindung seiner großen Leidenschaften Japan, Esperanto und Geschichte kam.  Wie aus einer Brieffreundschaft des 14-jährigen Ulrich mit einer Japanerin seine Familie mit zwei Kindern entstand, ist so interessant, wie die Entdeckung in Deutschland damals nicht zugänglicher Dokumente durch Ulrich Lins in Japan, die zur Herausgabe seines Hauptwerkes „Die gefährliche Sprache“ führte, in dem er vor allem die Verfolgung von Esperanto-Sprechern und die Reaktion der Esperanto-Verbände darauf ohne Tabus beschreibt.

1973 in Kioto in Esperanto herausgegeben, erlebte es erweiterte Auflagen (1988, 1990, 2016) und die Veröffentlichung von Übersetzungen ins Englische, Deutsche, Italienische, Japanische, Koreanische, Litauische und Russische.

Viele der 31 Autoren aus 18 Ländern, die Beiträge für die Festschrift verfassten, knüpfen an dieses Buch an.

Der in Rotterdam lebende Soziolinguist kroatischer Herkunft Nikola Rašić (geb. 1957), untersucht beispielsweise in seinem Beitrag „Wirklich eine gefährliche Sprache? – Ulrich Lins und die Geschichte der Zukunft“, wer warum Esperantisten verfolgte und unter welchen Bedingungen das, was Lins als Geschichte beschreibt womöglich ein Szenario für die Zukunft werden könnte.

Über Lins schreibt er: „Ulrich Lins …. war einmalig als Deutscher mit Kenntnissen über Japan und esperantistischem Hintergrund. Durch diese drei Prismen sah er aus drei Perspektiven. Lins‘ Beschäftigung mit Geschichte war dreidimensional.“

Esperanto-Sprechern, die einen modernen experimentierfreudigen Sprachstil mögen, wird dieser Beitrag sprachlich sehr gefallen.

Wer mehr den klassischen Esperanto-Sprachstil – klar, logisch und treffend – mag, dem sei der Beitrag von Bernhard Tuider (geb. 1980) über die Beziehungen zwischen Friedens- und Esperantobewegung und die beiden Protagonisten Alfred Hermann Fried (1864-1921) und Gaston Moch (1859-1935) empfohlen. Tuider ist Historiker und leitet als Bibliothekar das Team, das die Plansprachensammlung und das Esperanto-Museum der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien betreut.

Ein anderer Esperanto-Historiker, der spanische Physiker José Antonio del Barrio (geb. 1961) knüpft mit seinem Beitrag „Auf der Suche nach dem Koffer von Mangada“  an Veröffentlichungen von Lins über den Spanischen Bürgerkrieg an. Del Barrio erklärt: „Ulrich Lins war es, der als erster systematisch zur Verwendung des Esperanto im Spanischen Bürgerkrieg gearbeitet hat. So regte er spanische Esperantisten dazu an, selbst zu dieser Periode zu forschen, die die bedeutendste in den letzten Jahrzehnten des Landes ist.“ Del Barrio gelang mit dem Hinweis auf seine Arbeit an dem Beitrag für diese Festschrift der Zugang zu sonst der Öffentlichkeit verschlossenen Teilen des „Dokumentationszentrums der historischen Erinnerung“ in Salamanca.

Das japanische Mitglied der Esperanto-Akademie Hiroyuki Usui (geb. 1967) bekennt, dass, nachdem er „1998 in Abendkursen den Magister erwarb“, Ulrich Lins für ihn „nicht nur ein Esperanto-Freund, sondern auch Vorgänger auf historiografischem Gebiet wurde.“   Auch er setzt mit seinem Beitrag „Esperanto für Ikki Kita: Nur ein Paradoxon eines paradoxen Menschen?“ Untersuchungen von Ulrich Lins fort. „Die japanischen „grünen Nationalisten“ (Esperanto-Nationalisten – Erläuterung des Autors) sind quasi ein gemeinsames Steckenpferd von Ulrich Lins … und mir.“ bemerkt er und ist sich bewusst, dass seine Thesen diskutierenswert sind.

Einiges in dieser Festschrift regt zur Diskussion und zu weiteren Forschungen an und ergänzt sich manchmal auch gegenseitig. Wenn der italienische Mathematiker und Wörterbuchautor Carlo Minnaja (geb. 1940) 19 deutschsprachige Mitglieder des Sprachkomitees bzw. der Esperanto-Akademie (bis 1948 – Jahr der Wiedergründung)  aufführt und  von nur drei japanischen Mitgliedern berichten kann, wird deutlich, warum Osamu Isiga (1910-1994) mit seinem Artikel in der Revuo Orienta, der Zeitschrift des Japanischen Esperanto-Instituts „‘Orienta Esperanto‘ – Ĉu ne indas rekoncepti Esperanton laŭ ‚orientula vidpunkto‘?“  (Ein „Esperanto des Ostens“ – Lohnt es nicht, Esperanto nach dem „Gesichtspunkt der im Osten Lebenden“ noch einmal zu konzipieren?“ 1942 eine Diskussion auslöste, die inzwischen als „Isiga-Disput“ bezeichnet wird.

Dr. Ulrich Lins und Prof. Goro Christoph Kimura während der Tagung der Gesellschaft für Interlinguistik in Berlin 2018

Kimura, der Autor des Beitrags, bezeichnet das Vermächtnis des christlichen Esperantisten Isiga als aktuell, sowohl was den gerechten Gebrauch der Sprache angeht, als auch was das Engagement für den Frieden (Isiga war Kriegsgegner) und die Bedeutung von Übersetzungen für die interkulturelle Verständigung betrifft (Isiga übersetzte Selma Lagerlöf aus dem Schwedischen).

„Die ganze Welt in einem Koffer“ – der legendäre Vortrag von Ludwig Schödl (1909-1997), dem Schuldirektor aus Neuruppin, der 1967 das erste Esperanto-Lehrbuch in der DDR veröffentlichte, entstand noch unter den Bedingungen des Esperanto-Organisations- und Publikationsverbots (1949-1961), das er nicht befolgte und für dessen Aufhebung er arbeitete. Auch Briefe aus Japan enthielt der Koffer des Esperantisten aus der Region Berlin-Brandenburg, dessen Leben ich auf der Grundlage seines Nachlasses im Bundesarchiv (SAPMO) und meines Videointerviews mit ihm in dem Festschriftbeitrag  „Der Mutige aus Neuruppin …“ erstmalig so detailliert beschreibe.

Ludwig Schödl während des Esperanto-Schülertreffens in Strausberg 1983

Vielleicht wecken diese wenigen Bemerkungen über das Buch die Neugier.

Es ist online bestellbar, z.B. beim Bücherdienst des Deutschen Esperanto-Bundes e.V.

Fritz Wollenberg (Text und Fotos)

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Zweiter Platz für Pachter

Johann Pachter aus Berlin hat im Literatur-Wettbewerb bei den 19. Zamenhof-Tagen im polnischen Białystok, der unter dem Motto  „Valoras lerni Esperanton, ĉar…” (Es lohnt sich Esperanto zu lernen weil…)  stand, den zweiten Preis bekommen. Przemysław Wierzbowski hat mitgeteilt, dass es  22 rechtzeitig eingegangene Beiträge gegeben hatte, aus denen die folgenden prämiert wurden:

  1.  Am-Lingvo von Éva Baloghne Fodor
  2. De Cambodunum al Danubo von Johann Andreas Pachter
  3.  Zamenhof w Grodnie von Andrzej Tichomirow.

Einzelheiten und der Text, der den ersten Platz belegte, können auf der Website espero.bialystok.pl/ betrachtet werden. Der Wettbewerb in der Geburtsstadt von L.L.Zamenhof wird in Zusammenarbeit mit der Bibliothek durchgeführt. Die Kommission, die am 2. November 2018 tagte, bestand aus:

  • Eligiusz Buczyński – Vorsitzender, Vertreter der Podlaĥia Bibliothek Łukasz Górnicki
  • Iwona Kondraciuk – für die Bjalistoka Esperanto-Societo

 

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Grüsse nach Berlin

Zeitgleich mit dem Zamehof-Fest in Berlin fanden ähnliche Veranstaltungen in anderen Städten statt. Es kommt ja nur gelegentlich vor, dass der 15. Dezember (Geburtstag von L.L. Zamenhof) auf ein Wochenende fällt und man ausgiebig feiern kann.

Auf die Veranstaltung der Esperanto-Stadt Herzberg in Osterode wurde bereits hingewiesen. In Freiburg ging es schon vor Mittag mit einem Spaziergang zum Colombi-Schlössle los. Nach Mittagessen beim Afghanen und Besichtigung des Münsters konnte man sich zusammensetzen und Bücher kaufen.

Ebenfalls am 15., aber auch noch am Morgen des 16. Dezember gab es im »Centro de Esperanto de Sabadell« wo sich auch die Biblioteko Petro Nuez,befindet, eine Reihe von Vorträgen.

Diese können sogar angeschaut werden.

Es sprachen Ruben Fernandez, Briano Russell und Ana Molera (Eigentümerin der Bibliothek  Ramon Molera Pedrals in Moià). Von der spanischen Nationalbibliothek war Ana Manero, gekommen, die für die Bibliothek  Juan Régulo Pérez der Hispana Esperanto-Federacio verantwortlich zeichnet.

Haus des IEI in Den Haag

Aus Den Haag in den Niederlanden kamen Grüsse von dem dortigen »Internacia Esperanto Instituto« IEI in der Riouwstraat 172. Auch dort wurden Vorträge mit einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant verbunden. Bericht (Eo) in der Website des IEI

Es gab Vorträge von Jordan Girardi über die Frühzeit von Esperanto (Antaŭen! Malgranda historio de la unuaj esperantistaj movadoj 1887-1914) und von Marc van Elburg über das Esperanto-Haus in Arnhem (Historio de la Esperanto-Domo en Arnhemo). Bemerkenswert, dass Halina Gorecka, die in Berlin den Festvortrag hielt, schon 2016 über das Haus in Arnhem in »La Balta Ondo« geschrieben hatte (mit Fotos). Das Haus war dem Esperanto-Pionier Andreo Cseh für einen Gulden von der Stadt Arnhem  für seine pädagische Arbeit überlassen worden. Er hatte auch in Berlin vielbesuchte Kurse im Jahr 1931.

Zamenhof-Fest in Den Haag

Auf dem Foto ist auch das Vorstandsmitglied des IEI Dr. Christoph  Klawe vorne links zu erkennen, der noch im November in Berlin an Plenbuŝe mit Araksja aus Armenien begrüsst werden konnte.

Aus Japan kamen Grüsse von Mikiko, die sich im Sommer über Gedenktafeln und Gedenkorte in Berlin sachkundig gemacht hat.

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Zamenhof-Fest Berlin

40 Teilnehmer aus Berlin, Brandenburg und Nachbarstädten in Deutschland und Polen

Halina Gorecka beim Vortrag über ihr Buch “Nia diligenta kolegaro

Das Programm war schon in der Einladung.

Für den Festvortrag konnten Halina Gorecka und Aleksander Korĵenkov aus Kaliningrad gewonnen werden. Sie stellten ihr in diesem Jahr erschienenes Buch mit den Biografien von 200 bedeutenden Esperantisten vor. Darunter eine Anzahl, die in Berlin gelebt und gewirkt haben.

Weiter gab es einen Vortrag über den 103. UK (Universala Kongreso, Weltkongress) in Lissabon im Sommer.

Der 15. Dezember wird auch als  Tago de Esperanto-libro (Tag des Esperanto-Buches) begangen

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Zwischen den Programmpunkten konnte man Kaffee trinken und vom Gebäck naschen.

Ein reichgedeckter Tisch mit Weihnachts-Backwerk

Als Abendessen gab es ein Buffet mit Suppe und Würstchen.

Das Buffet konnte Vegetarier und Fleischesser zufriedenstellen. Wer wollt, konne die Gemüsesuppe mit einem Würstchen ergänzen

Konzert Stefo, später ĴeLe (nur Le)

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Zamenhof-Fest in Wien

Text vom © Polnisches Institut Wien
„En la mondon venis nova sento – In die Welt kam ein neues Gefühl“. Gedenkfeier für Dr. Zamenhof

Grüsse aus Berlin und Brandenburg überbrachte Johann Pachter und bekam viel Beifall für die Information, dass zum Zamenhof-Fest in Berlin am 15. Dezember 2018 auch viele Teilnehmer aus Polen erwartet werden.

08.12.2018 Polnisches Institut Wien

Wie bereits in den Jahren zuvor erinnerte das Polnische Institut Wien und der Österreichische Esperanto-Verband (ÖEV) auch heuer an den Geburtstag von Dr. Ludwig Zamenhof. Die Welt, in die Ludwig Zamenhof am 15. Dezember 1859 in Białystok (heutiges Polen) hineingeboren wurde, war mehrsprachig und multikulturell. Dies beeinflusste maßgeblich den polnisch jüdischen Augenarzt, Philologen und späteren Begründer der Plansprache Esperanto – einer Kunstsprache, die zur Völkerverständigung beitragen sollte.

Im Zuge der diesjährigen Zamenhof-Feier hat der Präsident der Europäischen Esperanto-Union und Vizebotschafter von Irland in Österreich, Dr. Seán Ó Riain, zum Thema „70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ gesprochen. Anschließend widmete Univ.-Prof. Dr. Hans Michael Maitzen, Präsident des ÖEV und Repräsentant des Esperanto-Weltverbands am Sitz der UNO in Wien, seine Ansprache der österreichischen Friedensforscherin Bertha von Suttner, die 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis erhalten hat und deren Geburtstag sich heuer zum 175. Mal jährt. Abschließend hat der aus den USA stammende und in Deutschland lebende Esperantist Chuck Smith, der Gründer der Esperanto-Version von Wikipedia und Duolingo sowie Entwickler der Amikumu, über seine Projekte erzählt.

Im Publikumsgespräch könnten die Teilnehmenden von ihren Erlebnissen im Esperantujo – „Esperantoland“ – erzählen.

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